apl. Prof. Dr. Franziska Trudzinski
/ via universitätsklinikum heidelberg /
Nach ihrem Medizinstudium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität München absolvierte Franziska Trudzinski ihre internistische Ausbildung an der Klinik für Pneumologie des Universitätsklinikums des Saarlandes.
Im Jahr 2017 erlangte sie den Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie und erweiterte ihre Qualifikationen durch das European Diploma in Adult Respiratory Medicine sowie die Zusatzbezeichnungen „Infektiologie“ und „Internistische Intensivmedizin“.
Aktuell ist apl. Prof. Dr. Franziska Trudzinski leitende Oberärztin der Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg. Als Lungenkrebsexpertin und Auditorin der Deutschen Krebsgesellschaft ist ihr die Versorgung von Lungenkrebspatientinnen und -patienten ein besonderes Anliegen. Ihr Engagement im Bereich der Intensivmedizin zeigt sich unter anderem in ihrer Leitung des PRiVENT-Projekts, das die Prävention invasiver Beatmung zum Ziel hat. Dieses vom Innovationsfonds geförderte Versorgungsforschungsprojekt wird an 44 Akutintensivstationen in Baden-Württemberg durchgeführt. Ziel ist es, Patienten auf Intensivstationen frühzeitig zu identifizieren, die ein hohes Risiko für eine außerklinische Langzeitbeatmung haben, und ihnen rechtzeitig ein strukturiertes Weaning zu ermöglichen.
Im Rahmen des Projekts wird auf Basis klinischer Daten, GKV-Routinedaten und der Einschätzungen des Behandlungsteams ein Weaning-Prognosemodell entwickelt und als Screening-Instrument eingesetzt. Ergänzend bietet PRiVENT Fortbildungen, Öffentlichkeitsarbeit sowie Weaning-Konsile an, um Kliniken vor Ort zu unterstützen. Für besonders komplexe Fälle und schwer erreichbare Einrichtungen sollen zudem Videokonferenzen etabliert werden.
Neben der Intensivmedizin liegen weitere Schwerpunkte von Franziska Trudzinski im Bereich seltener und chronischen Lungenerkrankungen, wie dem Alpha-1-Antitrypsinmangel und der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).
Als aktives Mitglied des Netzwerks Gendermedizin an der Universität Heidelberg hat sie sich auch immer wieder mit Genderaspekten im Zusammenhang mit pneumologischen Erkrankungen beschäftigt und hierzu verschiedene wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.
Ihre Promotion befasste sich mit venösen Thromboembolien unter ECMO-Therapie, und ihre Habilitation aus dem Jahr 2019 widmete sich interventionellen Therapien bei chronischen Lungenerkrankungen.
Vielfältig aktiv
Seit 2020 ist sie „Principal Investigator“ des „Translational Lung Research Centers“ Heidelberg am Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Im Jahr 2023 wurde sie von der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg zur außerplanmäßigen Professorin ernannt.
Apl. Prof. Franziska Trudzinski ist in zahlreichen nationalen und internationalen Leitlinienkommissionen tätig, darunter der Nationalen Versorgungsleitlinie COPD, der Leitlinie invasive Beatmung und ECMO sowie den europäischen Leitlinien zu Alpha-1-Antitrypsinmangel und COPD.
Ein weiterer Fokus ihrer Arbeit liegt in der Lehre sowie der Aus- und Weiterbildung von Studierenden und Ärzten. Seit 2007 betreut sie Untersuchungskurse und ist als Lehrkoordinatorin und Dozentin an der Universität Heidelberg tätig, insbesondere in interdisziplinären Wahlfächern wie „Thoraxchirurgie“ und „Intensivmedizin“. Auch auf internationaler Ebene engagiert sie sich in der Weiterbildung, z. B. im Rahmen der Weiterbildungskurse der European Respiratory Society (ERS). Darüber hinaus setzt sich Trudzinski für die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen ein. Als Vorstandsmitglied der Deutschen Lungenstiftung und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Alpha-1 Deutschland e. V. fördert sie patientenzentrierte Medizin und unterstützt so die Umsetzung evidenzbasierter Leitlinien.
Als zweifache Mutter versucht sie, ihre medizinische und wissenschaftliche Karriere mit ihrem Familienleben in Balance zu halten, was eine tägliche Herausforderung darstellt.
Das Team der Gleichstellung arbeitet mit Franziska Trudzinski eng im Bereich gendersensible Forschung zusammen und schätzt ihr Netzwerk-Engagement in Klinik, Forschung und Lehre sehr!