Auszeichnung für herausragende Arbeiten in der Krebsforschung
/ via universitätsklinikum heidelberg /
Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten zur Verbindung von Nerven- und Tumorzellen sowie zur Tumorplastizität erhalten Dr. Dr. Varun Venkataramani und Dr. Moritz Mall den diesjährigen Hella Bühler-Preis. Die von der Universität Heidelberg vergebene Auszeichnung wendet sich an junge Forscherinnen und Forscher am Wissenschaftsstandort Heidelberg, die bereits durch herausragende wissenschaftliche Qualität in der Krebsforschung auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Neurologe Venkataramani forscht auf dem Gebiet der Cancer Neuroscience zu aggressiven Hirntumoren; er ist Nachwuchsgruppenleiter am Universitätsklinikum Heidelberg. Der Biochemiker Mall leitet eine Nachwuchsgruppe am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Hector Institut für Translationale Hirnforschung; er wird für seine zell- und tumorbiologische Forschung ausgezeichnet. Die Preisträger teilen sich den mit 100.000 Euro dotierten Preis. Die Preisverleihung findet am 14. Mai 2025 statt.
Im Mittelpunkt von Dr. Venkataramanis Forschungsgebiet der Cancer Neuroscience stehen die Wechselwirkungen zwischen dem Nervensystem und Krebs. Mit seinem Team ist der Neurologe maßgeblich beteiligt an der wegweisenden Entdeckung, wie gesunde Nervenzellen des Gehirns Kontakte zu den Tumorzellen von Glioblastomen knüpfen und so die Ausbreitung dieser unheilbaren Hirntumoren befeuern sowie die Resistenz gegen Therapien befördern. Ziel seiner Forschungsarbeiten ist es, Wege zu finden, diese interzellulären Kommunikationswege zu unterbinden und die Heilungschancen zu erhöhen. Der Neurologe wurde 2019 mit einer medizinischen und 2020 mit einer naturwissenschaftlichen Dissertation an der Universität Heidelberg promoviert. Als Postdoktorand forschte er am Deutschen Krebsforschungszentrum und am Universitätsklinikum Heidelberg sowie als Gastwissenschaftler in Boston (USA) und am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg. Seit 2022 leitet Dr. Venkataramani eine Nachwuchsgruppe, die am Klinikum angesiedelt ist.
Die Plastizität von Zellen – das heißt ihre Fähigkeit, von ihrer etablierten Identität abzuweichen – ist Gegenstand der Forschungsarbeiten von Dr. Mall. An funktionellen Gehirnzellen oder Leberzellen untersucht er mit seinem Team, welche Rolle die zelluläre Plastizität bei Tumoren spielt. Dabei entdeckte er die Funktion von „Wächter-Faktoren“. Diese Repressoren unterdrücken dauerhaft unerwünschte Genprogramme in Tumorzellen und verhindern damit, dass gesunde Körperzellen zu Krankheitstreibern werden. Der Biochemiker forschte für seine Doktorarbeit am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg und wurde 2011 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) promoviert. Im Anschluss war er als Postdoktorand an der Stanford University School of Medicine in den USA tätig. Seit 2018 leitet Dr. Mall die Nachwuchsgruppe „Engineering von Zellidentitäten und Krankheitsmodellen“ am Hector Institut für Translationale Hirnforschung, einem von der Hector Stiftung II getragenen gemeinsamen Projekt des DKFZ und des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim.