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Es droht „Verlust wirtschaftlicher Substanz“

/ via ihk rhein-neckar /

Es droht „Verlust wirtschaftlicher Substanz“

Mannheim, 30. Juli 2025. Die Nachfolgekrise verschärft sich: Noch nie wollten so viele Unternehmerinnen und Unternehmer ihren Betrieb übergeben oder notfalls schließen. Denn es fehlen Nachfolger. Das Verhältnis in den Beratungen der Industrie- und Handelskammern (IHK) liegt bundesweit bei 9.600 Übergebern zu 4.000 potenziellen Übernehmern. Die Konsequenz: Über 250.000 Betriebe sind in den nächsten zehn Jahren gefährdet. Besonders betroffen: Gastgewerbe, Handel, Verkehrsbranche, Dienstleister und IT. Das sind zentrale Ergebnisse des diesjährigen DIHK-Reports Unternehmensnachfolge, der auf mehr als 50.000 persönlichen Kontakten sowie Beratungs- und Informationsgesprächen der 79 IHKs beruht.
Auch im Bezirk der IHK Rhein-Neckar spiegeln sich diese Trends wider: In den Nachfolgeberatungen kommt rechnerisch lediglich ein Übernehmer auf vier Übergeber. Die Zahl der in den kommenden drei Jahren zu übergebenden Unternehmen in der Region schätzen die IHK-Nachfolgeexperten auf 5.000. Diese Entwicklung ist beunruhigend. Jedes gesunde Unternehmen, das vom Markt verschwindet, bedeutet einen Verlust an wirtschaftlicher Substanz, an Arbeits- und Ausbildungsplätzen, an Zukunftschancen“, kommentiert IHK-Präsident Manfred Schnabel.
Hinzu kämen Probleme entlang komplexer Wertschöpfungsketten und negative Auswirkungen auf Kommunen, wenn wichtige Angebote und Dienstleistungen vom Markt verschwinden. „Das ist die neue Normalität: Nachfrage heißt heute nicht mehr, dass sich am Markt automatisch ein entsprechendes Angebot bildet. Dazu sind die Rahmenbedingungen zu schlecht und die strukturellen Herausforderungen viel zu groß“, erklärt der IHK-Präsident. Zu diesen belastenden Faktoren zählen insbesondere die hohen Kosten für Arbeit und Energie, eine überbordende Regulatorik, hohe Steuern und ein insgesamt zu wenig unternehmens- und gründungsfreundliches Umfeld.
„Der politische Handlungsbedarf liegt auf der Hand: Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für alle Unternehmen. Vor allem bei den Kosten und bei der Regulatorik muss die Politik rasch liefern. Das wäre ein wichtiger Baustein, um mehr Nachfolgen zu ermöglichen“, resümiert der Schnabel.
Die IHK Rhein-Neckar unterstützt Übergabeprozesse mit dem Moderatorenprogramm Unternehmensnachfolge. Übergeberinnen und Übergeber sowie potenzielle Übernehmerinnen und Übernehmer erhalten kostenfreie und individuelle Begleitung. Im Jahr 2024 wurden 37 Intensivberatungen und 135 Kurzberatungen durchgeführt. Über Veranstaltungen zum Thema Unternehmensnachfolge erreichte die IHK 800 Personen.

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