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Internationaler Forschungspreis der Zahnmedizin geht ans Heidelberg Institute of Global Health

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Stefan Listl, Professor für „Translationale Gesundheitsökonomie in der Zahnmedizin“ an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg und Leiter der Sektion Mundgesundheit am Heidelberg Institute of Global Health (HIGH), erhielt den Preis für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen.

Listl ist sowohl ausgebildeter Zahnarzt als auch Wirtschaftswissenschaftler. Er gilt als weithin anerkannter, führender Forscher in den Bereichen Gesundheitsökonomie, Public Health und zahnmedizinische Versorgungsforschung. Für seine umfangreiche Forschungstätigkeit erhielt Listl u. a. Fördermittel von der Europäischen Union, den US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) und des Innovationsausschusses vom Gemeinsamen Bundesauschusses (G-BA). Aktuell koordiniert Listl u. a. zwei durch die Europäische Union geförderte Forschungsprojekte zur Förderung von Qualität und Wirtschaftlichkeit der zahnmedizinischen Versorgung sowie ein durch den G-BA Innovationsfonds gefördertes Projekt zur Integrierten Versorgung von Diabetes und Parodontitis.

Am aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Status der Mundgesundheit war Listl als Mitglied des Lenkungsausschusses beteiligt. Zudem trug er umfangreich zu Berichten der World Dental Federation (FDI) und des World Economic Forum bei. Listl ist Mitglied der WHO-Arbeitsgruppe zur Priorisierung effizienter Interventionen für die Mundgesundheit sowie zweier Lancet-Kommissionen mit Fokus auf die Mundgesundheit bzw. die Europäischen Gesundheitsunion.

Qualität und Wirtschaftlichkeit im Fokus

Die Forschungsarbeiten von Listl und seinem Team verbinden die Förderung von Qualität und Wirtschaftlichkeit der zahnmedizinischen Versorgung als integralen Bestandteil des Gesundheitssystems. So veröffentlichte er erstmals eine vielbeachtete Bilanz* zu den weltweiten Kosten, die durch Karies, Parodontitis und Zahnverlust entstehen. Laut der jüngsten Aktualisierung dieser Schätzungen beliefen sich die jährlichen Kosten für zahnmedizinische Versorgung und Produktivitätsverluste infolge Zahnerkrankungen auf ca. 640 Milliarden Euro. In der EU liegen die Versorgungskosten für Mund-, Zahn- und Kiefererkrankungen damit an dritter Stelle hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Diese Daten wurden in den aktuellen Statusbericht zur Mundgesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und einen entsprechenden WHO-Aktionsplan aufgenommen.

Listl und sein Team möchten durch ihre Forschungsprojekte zu einer nachhaltigen Förderung von Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Zahnmedizin beitragen. Im EU-Projekt „DELIVER“ (Deliberative Improvement of Oral Care Quality) werden dazu innovative Konzepte zur Förderung einer partizipativen Fehlerkultur entwickelt. Das EU-Projekt „PRUDENT“ (Prioritization, Incentives and Resource Use for Sustainable Dentistry) widmet sich der Optimierung von finanziellen Anreizen für die zahnmedizinische Versorgung. Das durch den G-BA Innovationsfonds geförderte Projekt „DigIn2Perio“ (Digital Integrierte Versorgung von Diabetes mellitus Typ-2 und Parodontitis) untersucht in Haus- und Zahnarztpraxen, wie die Versorgungsprozesse zur Behandlung von Diabetes und Parodontitis besser aufeinander abgestimmt werden können. Die beiden Erkrankungen können sich gegenseitig verstärken. Dieser Teufelskreis soll durchbrochen werden, indem die Früherkennung optimiert wird und somit die Therapie frühzeitiger erfolgen kann. 

Der IADR „Distinguished Scientist Award“ wird jährlich an herausragende Wissenschaftler vergeben und gilt als höchste wissenschaftliche Auszeichnung in der Zahnmedizin. Die IADR ist eine gemeinnützige Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die zahnmedizinische, orale und kraniofaziale Forschung für Gesundheit und Wohlbefinden weltweit voranzutreiben.

* Jevdjevic M, Listl S. Global, Regional, and Country-Level Economic Impacts of Oral Conditions in 2019. Journal of Dental Research. 2024;104(1):17-21. doi:10.1177/00220345241281698

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