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  1. EU-Gipfel in Washington: Selenskyj & Friends zum Rapport bei Trump
  2. Gipfel in Alaska – Gesten der Versöhnung, aber kein Deal
  3. Bär, Drache, Elefant, Tukan und Nachtigall starren Goldfinger nieder
  4. Van Aken im ARD-Sommerinterview: “Ich glaube, Merz irrt”
  5. Wofür wir uns schämen werden
  6. Geopolitik und Moral
  7. Von Frankreich nach Deutschland: Die peinlichste Grenzkontrolle der Welt
  8. Hiroshima, Nagasaki und das Auswärtige Amt – oder: Wie man zum 80. Jahrestag die USA ent- und Russland beschuldigt
  9. Lutz auf dem Abstellgleis
  10. IG Metall Bayern warnt: „Befürchten, dass wir Zehntausende Arbeitsplätze verlieren könnten“
  11. Northvolt könnte Steuerzahler weitere 300 Millionen kosten
  12. Die Bürgergeld-Ausgaben „steigen und steigen“ (nicht mehr) – sie sinken
  13. Ricardo Lange: Milliarden fließen in neue Waffensysteme, aber in Krankenhäusern gibt es keine Klimaanlagen
  14. Architektur ohne Moral
  15. Die Menschheit bleibt Kunststoff-Giften schutzlos ausgeliefert
  16. Bundesregierung will keine Wiedergutmachung für ehemalige Kolonien
  17. Mein Kampf – oh pardon, ‚Mein Krieg‘

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. EU-Gipfel in Washington: Selenskyj & Friends zum Rapport bei Trump
    Seit dem Alaska-Gipfel stehen die EUropäer massiv unter Druck. Das zeigt sich nicht nur an immer neuen Krisensitzungen – sondern auch an einem bizarren EU-Ukraine-Gipfel in Washington.
    “Zum Rapport bei Oberbefehlshaber Trump“: So könnte man das improvisierte Treffen am Montag in Washington überschreiben. Ursprünglich war nur ein “Debriefing” mit dem Gefreiten Selenskyj geplant. Trump wollte Selenskyj über den Alaska-Gipfel unterrichten und ihn auf Linie bringen.
    Doch weil man in Berlin und Brüssel offenbar fürchtete, Selenskyj könne von Trump über den Tisch gezogen werden, kommt er nun mit seinen Bodyguards – pardon: seinen europäischen Schutzbefohlenen.
    Quelle: Lost in Europe

    dazu: Europäische Regierungschefs kommen zu Ukrainegesprächen zusammen
    Mittlerweile hält der CDU-Vorsitzende auch Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ohne vorherigen Waffenstillstand für vertretbar – vorausgesetzt, es komme schnell zu einem Abkommen. “Wenn das gelingt, ist das mehr wert als ein Waffenstillstand, der möglicherweise über Wochen andauert – ohne weitere Fortschritte in den politischen, diplomatischen Bemühungen”, sagte Merz.
    Quelle: Zeit Online

    dazu auch: Kanzler Merz, der Kalte Krieger
    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich: Am 13. August (1961, die Tagesschau erinnerte natürlich) ließ SED-Staatsratsvorsitzender Ulbricht die Berliner Mauer errichten. Sie sollte den Weltfrieden wahren. Am Mittwoch, 13. August (2025), zog CDU-Kanzler Merz seine diplomatische Mauer hoch gegen US-Präsident Trumps Absicht, mit Russland ein Ende des Ukraine-Krieges auszumachen. Per Videoschalte kasperten Merz und seine Kriegsgeilinge in Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Finnland sowie der niederländische NATO-Büttel Rutte, EU-Betonfrisur von der Leyen und der autoritäre Ukraine-Verweser Selenskyj ab, wie man (in einer anschließenden Videoschalte) Trump und dessen Vize Vance auf russlandfeindlichem Kurs halten wollte. Merz hatte sich schon vor Tagen und vor heimischem Publikum ordentlich aufgepumpt: „… nicht hinnehmbar, dass über die Köpfe der Europäer, über die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden wird.“
    Beim Antrittsbesuch in Washington Anfang Juni, im Angesicht seines Fürsten Donald Trump, hatte sich unser Kanzler dagegen mit heftigem Schwanzwedeln angedienert – und sich anschließend für sein „diplomatisches Geschick“ von der rückgratfreien deutschen Medienbagage belobhudeln lassen. Warum sollten nun wir diesen Kanzlerdarsteller und seine überwiegend westeuropäische Kriegstreiber-Front hier noch von linker Warte her abmeiern, wenn das von konservativer Seite schon bestens erledigt wurde?
    Quelle: Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam

    Anmerkung unseres Lesers J.J.: Sehr aufklärend und lesenswert.

    Anmerkung unseres Lesers J.S.: So viele treffende, kreative Bezeichnungen und Charakterisierungen. Herzerfrischend trotz trüber, schmerzlicher Thematik. Manche mögen einwerfen, das sei zu polemisch. Ich finde, sie haben den nötigen Ton für die Pfeifen und Verbrecher genau getroffen.

  2. Gipfel in Alaska – Gesten der Versöhnung, aber kein Deal
    Das Treffen in Alaska begann mit Gesten der Versöhnung. Trump holte Putin vom Flugzeug ab. Gemeinsam fuhren sie mit dem gepanzerten Auto des US-Präsidenten, genannt the Beast, zum Ort des Treffens auf der Militärbasis bei Anchorage.
    Dass man sich in Alaska traf, hatte verschiedene Gründe. Zum einen ist der US-Bundesstaat Russland geografisch nah. Zum anderen gibt es in Bezug auf Alaska historische Ereignisse, welche Russland und die USA verbinden. Alaska war einmal russisches Territorium. Es wurde 1867 vom damaligen Zaren an die USA verkauft, weil Russland Geld brauchte.
    Und nicht weit vom Ort des Treffens von Trump und Putin gibt es ein Grab von sowjetischen Piloten, die abstürzten, als sie während des Zweiten Weltkrieges ein amerikanisches Flugzeug im Rahmen des Land-lease-Programms in die Sowjetunion überführen wollten.
    Bereits vor dem Treffen hatte Trump Hoffnung gemacht, dass man nicht nur bei der Ukraine-Frage mit Russland zusammenarbeiten könne, sondern auch bei einem neuen Abkommen zur Begrenzung strategischer Waffen. Trump erklärte auch, er sei erfreut darüber, dass zur russischen Delegation zahlreiche Geschäftsleute gehören. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland habe ein großes Potential.
    Quelle: Ulrich Heyden im Overton Magazin

    Anmerkung unseres Lesers J.S.: Eine gute Analyse des aktuellen Geschehens. In den Medien nur Ablehnung und Gift zum Treffen der beiden. Immer dabei Herr Kiesewetter. Sollen die Soldaten doch weiter kämpfen und sterben.

    dazu: Trump kommt Putin weit entgegen – EUropäer geraten unter Druck
    Beim Alaska-Gipfel ist US-Präsident Trump dem russischen Kremlchef Putin weit entgegen gekommen. Nun liegt der Ball – bzw. der Schwarze Peter – im Feld der EUropäer. Sie sind die Verlierer und könnten den Friedensprozess torpedieren.
    Quelle: Lost in Europe

    dazu auch: Der Alaska-Gipfel: Ein Triumph für Putin, eine Katastrophe für die Neokonservativen
    Hier ist die spontane Reaktion des bekannten ehemaligen CIA-Analysten Larry Johnson auf den Gipfel in Alaska und die anschließende Pressekonferenz. (…)
    Bevor Trump und Putin vor die versammelte Presse traten, beschimpften die Kommentatoren Putin wiederholt als Monster, Mörder, bösen Autokraten und Kindermörder. Und ihre Beleidigungen wurden von vielen der sogenannten “Journalisten” und “Moderatoren” aufgegriffen. Es war erbärmlich.
    Quelle: Larry Johnson in RT DE

    und: EU demonstriert Einigkeit mit Ukraine
    Vor den geplanten Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump haben die EU sowie EU-Staatschefs am Sonntag demonstrativ Einigkeit mit der Ukraine gezeigt. Eine hochrangige Delegation wird den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zudem zu den Gesprächen am Montag nach Washington begleiten. Unterdessen sickern mehr und mehr Details zu den Forderungen Russlands durch.
    Quelle: ORF

  3. Bär, Drache, Elefant, Tukan und Nachtigall starren Goldfinger nieder
    Pepe Escobar zeigt in seiner unverwechselbaren blumigen Sprache auf, dass Präsident Putin in Alaska in den Verhandlungen mit dem Imperium des Chaos als Vertreter der BRICS-Staaten auftritt, deren Interessen er ebenso berücksichtigen muss, wie diejenigen Russlands (die sich aber ohnehin überschneiden). Trump hat schon angekündigt, dass bei dem Treffen nicht viel herauskommen wird und das Imperium seine Kriegsanstrengungen verstärken wird – zu seinem eigenen und unser aller Nachteil. (am)
    Natürlich dreht sich alles um Alaska. Hier ist, worum es geht. Aber noch spannender ist das Schattenspiel.
    Quelle: Pepe Escobar in Seniora.org

    Anmerkung Christian Reimann: Den englischen Originaltext können Sie hier nachlesen.

  4. Van Aken im ARD-Sommerinterview: “Ich glaube, Merz irrt”
    So fordert van Aken etwa, die russische Schattenflotte stärker in den Fokus zu nehmen: “Während wir hier sitzen, fährt gerade vor Fehmarn wahrscheinlich ein Tanker längs mit illegalem russischem Öl. Die Einnahmen aus dem Ölverkauf gehen direkt in die Kriegskasse. Damit wird der Krieg finanziert”, sagte er. “Und ich frage mich seit Monaten und sage es laut: Warum tut die Bundesregierung nichts dagegen, dass die illegalen Ölexporte direkt durch unser Staatsgebiet fast laufen?”
    Gegen die Schattenflotte hatte die EU in ihrem 18. Paket Sanktionen verhängt. Van Aken schlägt aber weitere Maßnahmen auch für die Bundesregierung vor, etwa die Küstenwache zu verdächtigen Schiffen zu schicken und diese überprüfen zu lassen. “Da könnte man, glaube ich, richtig Druck auf die Kriegskasse des Kremls ausüben – und es passiert nichts”, klagte er.
    Quelle: tagesschau

    Anmerkung unseres Lesers K.B.: Van Aken reichen 18 Sanktionspakete der EU noch nicht. Er will noch mehr. Er will „Schiffe versenken“ auf der Ostsee spielen. Das ist aber kein Spiel. Das ist Piraterie. Russland wird sich das nicht gefallen lassen. Und dann? Dann gibt es Krieg. Das wollen Hardliner aus den baltischen Zwergstaaten. Und van Aken? Sieht so der Friedensplan der Linkspartei aus?

  5. Wofür wir uns schämen werden
    Viele im Westen schlagen sich instinktiv eher auf die Seite der Unterdrücker als der Unterdrückten — so sind sie blind für die Verbrechen der Israelis.
    Es sind Schurken, aber es sind unsere Schurken. Gemessen an der unfassbaren Grausamkeit des Gaza-Bombardements, sind die Reaktionen aus Deutschland überwiegend noch immer lau. Warum diese verbreitete Parteinahme für Israel in Politik, Medien und großen Teilen der deutschen Bevölkerung? Als Antwort wird meist ein aus der Schulderfahrung des „Dritten Reiches“ herrührendes Verpflichtungsgefühl genannt, Juden zu beschützen. Zu wenig gesehen wird dabei ein anderer Aspekt: Abneigung oder zumindest Gleichgültigkeit gegenüber Muslimen, jener Bevölkerungsgruppe also, die in Gestalt von Einwanderern schon in Deutschland „nervt“. Im Hintergrund könnte auch noch eine instinktive Parteinahme für eine Kolonialmacht auf Kosten der Kolonialisierten wirksam sein.
    Quelle: Ingrid Ansari in Manova

    dazu auch: Generalstreik aus Solidarität mit Geiseln
    In Israel haben am Sonntag landesweit Menschen für ein Ende des Gaza-Kriegs und ein Abkommen zur Freilassung der seit fast zwei Jahren von der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Zudem riefen sie die israelische Regierung dazu auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen, die Stadt Gaza und andere Gebiete im Gazastreifen einzunehmen.
    Quelle: ORF

  6. Geopolitik und Moral
    Stefano di Lorenzo sagt nicht, dass Moral in der internationalen Politik keinen Platz hat. Aber Moral müsse konsequent, reflektiert und von Klugheit geleitet sein. Sie dürfe kein selektives Banner und keine heuchlerische Waffe sein. Der einzige Weg, Moral in der Politik zu rehabilitieren, wäre ihre Entkopplung von Propaganda. Und er fragt sich, ob das überhaupt möglich ist? (am)
    In vielen politischen Kreisen im Westen hat der Begriff „Geopolitik“ einen schlechten Ruf. Das Wort „Geopolitik“ ruft Bilder von imperialen Manövern, zynischem Realismus und roher Gewalt hervor. Im politischen Diskurs, insbesondere in Europa und den Vereinigten Staaten, ist „Geopolitik“ das, was die anderen tun. Es ist ein Etikett, das für Russlands Ambitionen, Chinas Neue Seidenstraße oder Irans regionalen Einfluss reserviert ist. Der Westen hingegen, so die gängige Erzählung, spielt solche Spiele nicht. Der Westen handele nicht aus Interesse, sondern aus Prinzip, nicht aus Machtgier, sondern aus Pflichtbewusstsein, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen. Der Westen befreit — er erobert nicht. Der Westen verteidigt — er provoziert nicht. Der Westen steht auf der Seite der Moral, während seine Gegner von Machtgier, territorialem Ehrgeiz und historischer Rachsucht getrieben sind. Der Westen sei idealistisch und wertorientiert, die Gegner des Westens sollen vom geopolitischen Kalkül besessen sein.
    Quelle: Stefano di Lorenzo in Seniora.org
  7. Von Frankreich nach Deutschland: Die peinlichste Grenzkontrolle der Welt
    Dieser Tage habe ich wieder einmal von Frankreich kommend die deutsch-französische Grenze passiert. Mitten in dem Europa, das sich schon vor Jahrzehnten vorgenommen hatte, allen Bürgern freien Zugang zu jedem Land zu gewähren, wird die Autobahn auf eine Spur gezwängt, sobald man sich der deutschen Grenze nähert. Dobrindt lässt grüßen. Die Deutschen geben vor, Grenzkontrollen zu machen und verursachen jeden Tag kilometerlange Staus.
    Tatsächlich aber gibt es gar keine Kontrolle. Wenn der Stau nur lang genug wird, lässt man PKWs und LKWs weitgehend unbesehen durchfahren. In meinem Fall standen vier Polizisten schwer bewaffnet an der Kontrollstelle, aber mindestens zehn Meter vom Verkehr entfernt und würdigten den Verkehr kaum eines Blickes. Was sollten sie auch tun?
    Quelle: Relevante Ökonomik
  8. Hiroshima, Nagasaki und das Auswärtige Amt – oder: Wie man zum 80. Jahrestag die USA ent- und Russland beschuldigt
    Zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki durch die USA hat der deutsche Außenminister Johann Wadephul eine Stellungnahme vorgelegt, die es fertig bringt, der Opfer angeblich zu gedenken, die Täter aber zu verschweigen, statt dessen den Iran und Russland als potenzielle Täter zu präsentieren und die „nukleare Teilhabe“ indirekt zu rechtfertigen. Das muss ihm erstmal einer nachmachen!
    Quelle: Globalbridge
  9. Lutz auf dem Abstellgleis
    Der bevorstehende Führungswechsel bei der Deutschen Bahn (DB) stößt bei Gewerkschaften, Bahn- und Fahrgastverbänden weitgehend auf Zustimmung. »Diese Entscheidung war richtig und unumgänglich«, verlautete von der Lokführergewerkschaft GDL. Der Rückzug von DB-Chef Richard Lutz eröffne die Chance für einen Kurswechsel und die Möglichkeit, »die Ausrichtung der DB neu zu denken«, hieß es von seiten des Zusammenschlusses privater Unternehmen des Schienengüterverkehrs Die Güterbahnen. Am Donnerstag nachmittag hatte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) die Öffentlichkeit über den nahenden Abgang des DB-Vorstandsvorsitzenden informiert. Für Verwunderung sorgte dabei nicht der Schritt an sich, sondern der Umstand, dass offenbar noch kein Nachfolger für den 61jährigen gefunden ist.
    Quelle: Ralf Wurzbacher in junge Welt

    dazu: Deutsche Bahn: Der Problemkonzern
    Bahnchef Lutz ist entlassen, die Suche nach der Nachfolge hat begonnen. Doch wer möchte einen Konzern führen, dessen Strukturen und Eigenheiten über Jahrzehnte eine Vielzahl von Problemen erzeugt haben?
    Quelle: tagesschau

  10. IG Metall Bayern warnt: „Befürchten, dass wir Zehntausende Arbeitsplätze verlieren könnten“
    Auch jetzt habe man eine schwierige Zeit, sagt Ott über den aktuellen Jobabbau. Doch diesen könne man mit den eigenen Mitteln beherrschen. „Momentan läuft das noch ohne Kündigungen, mit Altersteilzeit oder durchaus großzügigen Abfindungen. Aber das ist ein süßes Gift, denn so geht der Abbau leise vonstatten.“ In ein paar Jahren könne das aber „ganz anders aussehen“, warnt er. „Dann könnte eine Welle auf uns zukommen, die sich dann vielleicht auch nicht mehr ohne betriebsbedingte Kündigungen bewältigen lässt.“
    Die Begründungen für die Verlagerungen seien immer die gleichen: „Bürokratie, in Deutschland ist es zu teuer und so weiter. Aber wenn man es sich genau anschaut, stimmt es bei keinem einzigen Punkt“, sagt der Gewerkschafter. „Kein Produkt würde dableiben, wenn die Bürokratie weg wäre. Bei vielen Produkten machen die direkten Lohnkosten fünf Prozent aus – da sind die Löhne nicht das entscheidende Thema.“ Stattdessen seien es letztlich strategische Entscheidungen der Unternehmen zur Steigerung von Gewinnen
    Quelle: nordbayern

    Anmerkung Christian Reimann: Die IG Metall könnte sich fragen, weshalb sie bereits bei der „Hartz-Gesetzgebung“ sowie bei den politischen Maßnahmen gegen Corona, gegen den Klimawandel und bei den Sanktionen gegen die günstigen Energieträger aus Russland stets an der Seite der Bundesregierung zu finden ist.

  11. Northvolt könnte Steuerzahler weitere 300 Millionen kosten
    Neben den 600 Millionen Euro könnten weitere 300 Millionen verloren gehen. Die Zusicherungen von Habeck und Scholz, sowie ihrer Nachfolger, sind bodenlos. (…)
    Es zeigt: Neben den 600 Millionen Euro könnten dem deutschen Steuerzahler umgerechnet weitere etwa 300 Millionen Euro verloren gehen. In der Sitzung wurde auch der damalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) befragt. Habeck soll seinerzeit bestätigt haben, dass der Schaden bei Northvolt um etwa 300 Millionen Euro höher ausfallen könnte: Im Zweifel sei “dieses Geld im Feuer”, erklärte Habeck laut Protokoll.
    Quelle: golem.de

    Anmerkung Christian Reimann: Herzlichen Dank, Herr Habeck. Über diese und weitere Krisen in Ihrer Verantwortung können Sie ja in Berkeley dozieren. Bitte lesen Sie dazu auch bzw. erneut Es geht um hunderte Millionen: Habeck gerät wegen Northvolt unter Druck – „Sprengstoff“ und dazu: Milliardengrab Northvolt: Bundesrechnungshof erhebt schwere Vorwürfe mit einer Anmerkung.

  12. Die Bürgergeld-Ausgaben „steigen und steigen“ (nicht mehr) – sie sinken
    Der in den Medien vielzitierte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt. und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) widerspricht der Annahme, dass die Ausgaben „unkontrolliert“ in die Höhe schnellen.
    »Der jüngste Anstieg der Gesamtsumme erkläre sich unter anderem mit einer deutlichen Erhöhung der Regelsätze 2023 und 2024 wegen der Inflation. In diesem Jahr folgte eine Nullrunde, dies wird auch für 2026 erwartet. „Das ist also kein Trend, der absehbar so weiter gehen wird“, sagte Weber. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gehe zudem seit Herbst 2024 zurück. Das sei eine Trendwende.«
    Außerdem müsse berücksichtigt werden: »Als weiterer Grund für die gestiegenen Ausgaben werden von Experten die höheren Wohnkosten von Bürgergeldempfängern genannt.«
    Quelle: Aktuelle Sozialpolitik

    dazu auch: Bürgergeld: Ausgaben steigen nicht – sie sinken
    Die endgültigen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigen: Die jährlichen Zahlungsansprüche von „SGB-II-Bedarfsgemeinschaften“ („Bürgergeld“ einschließlich Sozialversicherungsleistungen, Kosten der Unterkunft und Heizung und relativ geringfügige „weitere Zahlungsansprüche“), die bis Ende 2024 auf insgesamt 46,923 Milliarden Euro gestiegen waren, steigen nicht mehr – sie sinken seit Beginn des Jahres 2025 leicht. In den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres (2024) waren diese jährlichen Zahlungsansprüche noch um 1,686 Milliarden Euro gestiegen.
    Quelle: BIAJ

  13. Ricardo Lange: Milliarden fließen in neue Waffensysteme, aber in Krankenhäusern gibt es keine Klimaanlagen
    Das deutsche Gesundheitswesen leidet unter Investitionsstau. Das ist ein Skandal, der die Politik nicht berührt. Eine Kolumne.
    Quelle: Ricardo Lange in Berliner Zeitung

    Anmerkung unseres Lesers H.M.: Alles mit freundlicher Unterstützung von CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP…

    dazu auch: DIHK-Präsident fordert Leistungskürzungen bei Pflege und spätere Rente
    Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Adrian, fordert Leistungskürzungen in der Kranken- und Pflegeversicherung.
    Damit sollen weitere Steigerungen bei Sozialbeiträgen und Steuern verhindert werden. Man müsse die Leistungen sinnvoll begrenzen, sagte Adrian der „Rheinischen Post“. Man brauche generell mehr Eigenverantwortung und müsse weg von der Vollkasko-Mentalität. Der Staat könne nicht jede Form von Pflegebedürftigkeit komplett abdecken. Auch in der gesetzlichen Krankenversicherung müssten diejenigen, denen das zuzumuten sei, mehr Eigenbeiträge leisten.
    Zudem sprach sich der DIHK-Chef für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters aus: Angesichts der steigenden Lebenserwartung müsse man auch das Rentenalter ab 2031 weiter anpassen, sagte Adrian. Eine weitere Möglichkeit sei es, den vorzeitigen Renteneintritt durch höhere Abschläge einzudämmen.
    Quelle: Deutschlandfunk

    Anmerkung Christian Reimann: Ziemlich offen und ungeniert vertritt der Lobbyverband von Unternehmen die Position, dass die Arbeitnehmerschaft die Kosten übernehmen soll.

  14. Architektur ohne Moral
    Welche Architektur ist emblematisch für den Neoliberalismus? Der Historiker Christian Welzbacher zeigt, welche Räume in einer Gesellschaft entstehen, die nicht nur Elend hervorbringt, sondern dieses Elend auch noch profitabel macht.
    Quelle: Jacobin
  15. Die Menschheit bleibt Kunststoff-Giften schutzlos ausgeliefert
    Die Erdöl- und Plastik-Lobbys verhielten sich in Genf wie früher die Tabak- und Asbestproduzenten. Sie blockierten Massnahmen.
    Es geht um Kunststoffe mit hochproblematischen Zusatzstoffen, die in den Meeren und in der Natur in unsichtbar kleine Teilchen zerfallen. Die Menschen sind ihnen ausgeliefert. In Gewebeproben fand man diese Plastikteilchen bereits im Gehirn, in Hoden und Plazentas.
    Ohne Massnahmen wird sich die weltweite Produktion von Kunststoffen nach Schätzung der Kunststoff-Branche bis 2050 nochmals verdoppeln.
    Quelle: Infosperber

    dazu: Fische voller Plastik: Dieses Schiffsunglück zeigt, wie dringend das UN-Abkommen ist
    Als das unter liberianischer Flagge fahrende Containerschiff MSC Elsa 3 am 25. Mai 13 Meilen vor der Küste von Kerala in Indien kenterte und sank, wurde schnell der landesweite Katastrophenzustand ausgerufen. Eine lange Ölspur des 184 Meter langen Schiffes, das gefährliche Fracht geladen hatte, wurde teilweise mit aus Flugzeugen abgeworfenen Dispergiermitteln bekämpft, während im Rahmen einer Bergungsaktion die Tanks versiegelt wurden, um Lecks zu verhindern.
    Doch fast drei Monate später dauert eine heimtückischere und hartnäckigere Umweltkatastrophe entlang der ökologisch empfindlichen Küste des Arabischen Meeres im Indischen Ozean an. Unter den 643 Containern an Bord befanden sich 71.500 Säcke mit winzigen Plastikpellets, sogenannten Nurdles. Bis Juli wurden Berichten zufolge nur 7.920 davon geborgen.
    Quelle: der Freitag

  16. Bundesregierung will keine Wiedergutmachung für ehemalige Kolonien
    Die Bundesregierung lehnt Zahlungen zur Wiedergutmachung der deutschen Kolonialvergangenheit ab. Das geht aus Antworten auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, aus denen der Tagesspiegel zitiert. Eine Aufarbeitung der Kolonialzeit will die Regierung aber vorantreiben. Grund für die Ablehnung der Zahlungen sei die Tatsache, dass es zum Zeitpunkt der Gewalttaten noch kein Völkerstrafrecht gegeben habe. Das Konzept der Wiedergutmachung sei daher im Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands nicht anwendbar.
    Dem Bericht zufolge verwies die Regierung auf ein Angebot zur Zahlung von 1,1 Milliarden Euro an Namibia. Der Großteil der Summe werde aber für ein Entwicklungs- und Wiederaufbauprogramm bereitgestellt; ein Betrag von 50 Millionen Euro sei für Versöhnungsprojekte gedacht.
    Nach Ansicht der Grünen-Bundestagsabgeordneten Awet Tesfaiesus reproduziert diese Argumentation koloniale Hierarchien.
    Quelle: Zeit Online

    Anmerkung Christian Reimann: Typisch deutsche Doppelmoral: Die Unterstützung Israels ist zur Staatsräson erklärt worden, während die Opfer in Afrika leer ausgehen – ebenso wie die vielen Millionen Opfer in der Sowjetunion. Dass aber nun ausgerechnet grüne Vertreter den Moralapostel spielen, ist kurios. Wann hatte sich ihre Bundesaußenministerin Baerbock anders verhalten und Wiedergutmachung geleistet?

  17. Mein Kampf – oh pardon, ‚Mein Krieg‘
    Wenn ein ehemaliger Oberbefehlshaber, der heute als Botschafter in London residiert, ein Buch mit dem Titel „Mein Krieg“ veröffentlicht, ist das in einer Welt voller historischer Assoziationen alles – nur nicht harmlos. Walerii Saluschnyj hat sein Werk im Dezember 2024 vorgestellt. Es schildert seinen Lebensweg von der Kindheit bis zum Beginn der russischen Spezialoperation am 24. Februar 2022. Er nennt es einen Roman, kein Memoir, und will vor allem eine Botschaft an junge Menschen senden: „Alles ist möglich, wenn man wirklich will.“ Doch der Titel legt einen Schatten über das Werk, den auch die freundlichste PR nicht wegradieren kann.
    Quelle: Globalbridge

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