Video: Peter Brandt über seine Mutter Rut Brandt
/ via friedrich ebert gedenkstätte /
Im Rahmen der Vortragsreihe „Ihre Geschichten – First Ladies damals und heute“, die begleitend zur Sonderausstellung „Frau Reichspräsident. Louise Ebert 1873 – 1955“ den Fokus auf die mitunter sehr unterschiedlichen „First Ladys“ der deutschen Geschichte richtet, durften wir Prof. Dr. Peter Brandt, Sohn von Rut und Willy Brandt, am 16. November 2023 zu einem Podiumsgespräch mit unserem Geschäftsführer Prof. Dr. Bernd Braun in unserer Gedenkstätte begrüßen. Ausgehend von Rut Brandts Autobiografie „Freundesland“ bildete ihr Lebensweg als Widerstandsaktivistin gegen den Nationalsozialismus, Ehefrau des Bundeskanzlers Willy Brandt und Mutter von drei Kindern den Mittelpunkt des Gesprächs.
Geprägt von sentimentalen Erinnerungen, amüsanten Episoden und analytischer Bewertung entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch, das das Publikum durch mehrere Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts führte und einige private Eindrücke aus dem Verhältnis zwischen Sohn und Mutter vermittelte, die der damaligen Öffentlichkeit verborgen geblieben sind. Besonders hervorzuheben sind die Schilderungen über den Einfluss, den Rut Brandt während ihrer Ehe auf Willy Brandts politische Karriere hatte. Dabei wird deutlich, dass sie nicht nur „die Frau an der Seite ihres Mannes“ war, sondern vielmehr eine multifunktionale Rolle innerhalb der Familie einnahm, in der sie sowohl für ihre Familie sorgte, sich gesellschaftlich engagierte als auch ihrem Mann beratend und unterstützend zur Seite stand.
Peter Brandt erläuterte während des einstündigen Gesprächs seine persönliche Sicht auf seine Familie, das Aufwachsen im politischen Berlin und das Verhältnis seiner Eltern zueinander. Außerdem wurden die Spannungen in den Jahren nach der Trennung des Ehepaares Brandt ausführlich erörtert, wobei Peter Brandt sehr persönliche Eindrücke aus dem Familienalltag dieser Jahre mit dem Publikum teilte.