/ via dieheidelberger /
Wir waren vielleicht am wenigsten verwundert, dass das Regierungspräsidium den Haushalt so nicht genehmigt hat. Ausgaben und Einnahmen passen bei der Stadt Heidelberg schon lange nicht mehr zusammen. Die Kämmerei hat uns schon vor sechs Jahren darauf hingewiesen, dass das aktuelle Defizit entstehen wird, wenn wir die Ausgaben nicht in den Blick nehmen.
Ich habe in meiner Haushaltsrede einiges erwähnt, was jetzt vom Regierungspräsidium zu lesen ist. Hätte im Frühjahr jemand auf uns gehört, hätten wir jetzt nicht den Zeitdruck, über den sich alle beschweren. Jetzt bleibt uns nichts Anderes übrig, als schnell Maßnahmen zu ergreifen, um überhaupt wieder handlungsfähig zu werden.
Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen: Wenn wir die Forderungen des Regierungspräsidiums nicht erfüllen, bekommen wir keine Kredite ausgezahlt um begonnene Projekte, aber auch laufende Kosten oder auch Zuwendungen zu bezahlen. Deshalb müssen wir jetzt alle einen Beitrag leisten!
Wir können den vorgeschlagenen Konsolidierungsmaßnahmen am 8. Oktober zustimmen, wenn einige offene Fragen geklärt werden. Die Verwaltung hat zugesagt, mit allen Trägern und Einrichtungen in Kontakt zu stehen und wird niemanden „fallen“ zu lassen – das ist uns wichtig! Es sollen auch keine Leistungen Wegbrechen, aber es müssen Leistungen reduziert werden.
Weil das in der Öffentlichkeit gerne falsch dargestellt wird: Den größten Beitrag des aktuellen Sparprogramms leistet die Verwaltung, die nun 15 % Einsparungen erbringen muss. Von den Zuwendungsempfängern 5 % Einsparungen abzuverlangen, ist nicht schön, aber notwendig und vertretbar. Und auch wir als Fraktion wollen neben den bereits vorgesehenen Einsparungen auf weitere 5 % unserer Sach- und Personalkosten verzichten.
Aber uns muss bewusst sein, dass das nicht das Ende der Fahnenstange ist. Für das Jahr 2026 müssen wir weitere 40 Mio. € einsparen. Das Regierungspräsidium hat uns mehr als deutlich gemacht, dass wir unsere Ausgaben nachhaltig reduzieren müssen. Dafür ist es nötig, wirklich zu konsolidieren: Welche Leistungen können und wollen wir künftig finanzieren und mit welchem Standard? Wo gibt es Doppelstrukturen, die aufgelöst werden können und wo können Synergien genutzt werden? Nur so bleiben wir in Zukunft handlungsfähig.