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Berndmark Heukemes

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Berndmark Heukemes

Zum 100. Geburtstag des bedeutenden Archäologen im Kurpfälzischen Museum Heidelberg

Sonderführung am Sonntag, 25. Februar 2024, 11 Uhr
„Berndmark Heukemes“ mit Museumsdirektor Frieder Hepp

Berndmark Heukemes im Jahr 1971 (Foto: Kurpfälzisches Museum)

Berndmark Heukemes (26. Februar 1924, Aachen – 16. Januar 2009, Heidelberg) war einer der namhaftesten Archäologen in der Rhein-Neckar-Region. Seine archäologische Laufbahn ist eng mit der Provinzialrömischen Archäologie Heidelbergs, dem Aufbau der Archäologie am Kurpfälzischen Museum und den Ausgrabungen im Heidelberg der Nachkriegsjahre verknüpft.
Mit ihm erhielt die Heidelberger Römerforschung einen Archäologen, der über ein halbes Jahrhundert Denkmalpflege und Museum in der Stadt ausbauen und maßgeblich prägen sollte. Über zehn Jahre führte er diese Aufgaben ehrenamtlich aus, bis er 1962 endlich auf die verwaiste Wissenschaftlerstelle am Kurpfälzischen Museum berufen wurde.

Über 30 Jahre im Dienst des Kurpfälzischen Museums

Bis 1993 leitete Berndmark Heukemes die „Archäologische Abteilung“ am Museum und trug wesentlich dazu bei, die Archäologie hier hervorragend zu positionieren. Sein Nachbau eines römischen Mithräums in Originalgröße oder die Modelle der römischen Neckarbrücke und des Michaelsklosters gelten noch heute als gelungene Beispiele anschaulicher Vermittlung.
Neben der Präsentation in der Schausammlung bemühte er sich, durch Diavorträge, Führungen und durch steten Kontakt zur örtlichen Presse die Öffentlichkeit mit der reichen Vergangenheit der Region vertraut zu machen. Die Sonderausstellung „Mit Spaten und Hubschrauber – 20 Jahre archäologische Forschung im unteren Neckarland“ zeigte seine außerordentliche Fähigkeit, die Arbeit eines Archäologen in Szene zu setzen.

„Das Haus der Archäologie – Das Haus Schiffgasse 10“ wurde 1979 eingeweiht. (Abbildung links). Zur Eröffnung des Mithräums 1992 schlüpfte der jetzige Museumsdirektor Frieder Hepp ins göttliche Kostüm. Mittig Dagmar Welker, Fotografin RNZ, rechts Berndmark Heukemes (Aufnahme E. Kemmet).
„Das Haus der Archäologie – Das Haus Schiffgasse 10“ wurde 1979 eingeweiht. Rechts: Zur Eröffnung des Mithräums 1992 schlüpfte der jetzige Museumsdirektor Frieder Hepp ins göttliche Kostüm. Mittig Dagmar Welker, Fotografin RNZ, rechts Berndmark Heukemes (Aufnahme E. Kemmet).

Ein Haus der Archäologie für das Kurpfälzische Museum

Neben zusätzlichen Ausstellungsflächen konnte Berndmark Heukemes auch neue Depot- und Büroräume sowie neue Restaurierungswerkstätten für die Archäologische Abteilung schaffen. Ein ganzes „Haus der Archäologie – Das Haus Schiffgasse 10“ entstand nach drei Jahren Umbauarbeiten und konnte 1979 dem Kurpfälzischen Museum übergeben werden.

Weitreichende Verdienste auf Heidelberger Boden

Bereits in den 1950er Jahren begann Heukemes seine Tätigkeit als „archäologische Feuerwehr“. Neben den Grabungen im Neuenheimer Feld mit dem größten römischen Friedhof Südwestdeutschlands führte er Notbergungen im Ostkastell, im Steinkastell und im Kastellbad durch. Er leitete zahlreiche Grabungen im Vicus, grub mehr als 25 Töpferöfen aus, entdeckte das zweite Mithräum und ein römisches Heiligtum auf dem Heiligenberg. Auch die Entdeckung der Feldlager Tillys aus dem 30-jährigen Krieg im Heidelberger Stadtwald und die Ausgrabung einer jungsteinzeitlichen Mehrfachbestattung im Handschuhsheímer Feld zählen zu seinen Verdiensten. 
Berndmark Heukemes erläutert die Ruine des Michaelsklosters auf dem Heiligenberg, Aufnahme von 1980 (Museumsarchiv).
Als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Heiligenberg widmete sich Berndmark Heukemes auch eingehend diesem wichtigen archäologischen Kulturdenkmal Nordbadens.

Berndmark Heukemes erläutert die Ruine des Michaelsklosters auf dem Heiligenberg, Aufnahme von 1980. Rechts bei Ausgrabungen in der Unteren Neckarstraße 3 im Jahr 1986 (Fotos: Kurpfälzisches Museum)
Berndmark Heukemes erläutert die Ruine des Michaelsklosters auf dem Heiligenberg, Aufnahme von 1980 . Rechts bei Ausgrabungen in der Unteren Neckarstraße 3 im Jahr 1986 (Fotos: Kurpfälzisches Museum)

Archäologie und Denkmalpflege sind hier in besten Händen

Bis heute hat sich die archäologische Tätigkeit des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg weiter etabliert. So ist die Fachstelle Archäologie zur Unteren Denkmalschutzbehörde geworden und prüft alle Bauanträge auf Stadtgebiet, bei denen mit Bodeneingriffen in archäologisch relevanten Zonen zu rechnen ist – auch die Ausgrabungen selbst stehen unter der Leitung des Kurpfälzischen Museums. Eine Aufgabe, der sich mittlerweile die dritte Generation von Facharchäologinnen und Archäologen in bester Tradition zu Berndmark Heukemes „libens et laetus“ stellt.

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