/ via dieheidelberger /
Vergangene Woche fand bei bereits kühlen Temperaturen eine Bürgerstunde am Emmertsgrund statt. Stadträtinnen und Stadträte sowie Vertreterinnen und Vertreter des Stadtteilvereins waren vor Ort, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen – über Sorgen, Wünsche und Ideen für den Stadtteil. Trotz der belebten Passage, in der die Aktion stattfand, blieb die Resonanz aus. Kein Bürger, keine Bürgerin blieb stehen oder suchte das Gespräch. Das war ernüchternd – gerade, weil sich Menschen die Zeit genommen haben und die Bereitschaft zum Dialog groß war. Diese Erfahrung wirft Fragen auf, die über den Moment hinausgehen: Welche Form der Ansprache erreicht sie wirklich? Welche Angebote, oder Orte laden zur Beteiligung ein – und welche nicht? Wie kann Beteiligung entstehen, wenn sie nicht aktiv eingefordert wird?
Es zeigt sich: Es genügt nicht, wenn die Stadt gibt – wenn das Angebot nicht angenommen wird, bleibt es wirkungslos. Beteiligung braucht beidseitiges Entgegenkommen. Doch wie kann dieses entstehen, ohne an jede einzelne Tür zu klopfen?
Vielleicht braucht der Stadtteil nicht nur Angebote und Aktionen, sondern Beziehungen und Vertrauen? Und wenn dem so ist, wie schaffen wir das, wenn Bürger nicht gewillt sind „mitzumachen“? Die Bürgerstunde war wieder mal ein Versuch, Nähe zu schaffen – leider gescheitert!
Die Bürgerstunde am Emmertsgrund war frustrierend – aber auch aufschlussreich. Sie zeigt, dass Beteiligung nicht selbstverständlich ist, sondern eine gemeinsame Aufgabe. Für Verwaltung, Politik, Vereine – und für die Bürgerschaft selbst. Die Frage bleibt: Wie erreichen wir die Menschen wirklich? Und was braucht es, damit sie sich eingeladen fühlen, mitzuwirken?
Herzlichen Dank aber natürlich an den Stadtteilverein unter der Leitung von Herrn Zernick für seinen Einsatz.
