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Beitrag des Radentscheid zu “Unkürzbar”

/ via radentscheid /

Im Aktionsbündnis für Kinder und Jugendliche haben sich die Heidelberger Kinderbeauftragten, der Gesamtelternbeirat Schule und der Gesamtelternbeirat Kita zusammengeschlossen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen im städtischen Haushalt berücksichtigt und geschützt werden.

Die Rede des Radentscheids auf der Kundgebung am 6. Dezember 2025 betont die Sicherheit der Kinder im öffentlichen Raum, insbesondere Im Verkehr. Hier der der Wortlaut:

Hallo liebe Heidelberger Kinder und Erwachsene,
liebe Zuständige aus Stadtverwaltung und Politik,

Ich bin Larissa Weigel vom Radentscheid. Wir setzen uns in Heidelberg für die Verkehrswende ein.
Jetzt stellt sich die Frage: Warum kommen WIR heute zu Wort?
Was hat die Verkehrswende mit Kindern und Jugendlichen zu tun?
Verkürzt zusammengefasst heißt Verkehrswende:
• Dass wir die Nutzung unserer Straßen und den öffentlichen Raum so verändern, dass Mobilität in Heidelberg auch zukünftig funktioniert
• und dass sich AUCH Kinder sicher und selbstständig in ihrer Stadt fortbewegen können.
Kinder, die heute mit dem Rad zur Schule, zum Sport oder zu Freund*innen fahren, kommen auf ihrem Weg an Stellen vorbei, bei denen es selbst erfahrenen Radfahrern mulmig wird. Das sind z. B. die Mittermaierstraße oder auch der Bereich um den Bismarckplatz.
Dann sind Gehwege oft zugeparkt, so dass Kinder vom Fußweg auf die Fahrbahn ausweichen müssen.


Jetzt haben wir knappe Kassen und die Heidelberger Verwaltung sagt: Die Verkehrswende muss jetzt erst mal warten.
Nun ist es aber so, dass SEIT JAHREN Maßnahmen nicht systematisch umgesetzt werden, die z. B. Schulwege sicherer machen.
Als Gründe für das Nicht-Handeln werden dann genannt: langwierige Abstimmungsprozesse oder Personalmangel, und gerade im Verkehrsbereich wird immer wieder gesagt „Man muss die Bevölkerung mitnehmen“.
Wer WIRD denn hier mitgenommen?
Es werden diejenigen mitgenommen, die Veränderungen als Eingriff in ihre persönliche Freiheit empfinden.
Mitgenommen werden die, die sich nicht vorstellen wollen oder können, wie unsere Zukunft aussieht,
wenn wir nichts ändern.

NICHT mitgenommen werden vor allem Kinder.
Was brauchen denn Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr?
• Sie brauchen gute und durchgängige Fuß- und Radwege
• Saubere Luft, weniger Lärm und vor allem mehr Sicherheit, also weniger und langsamen Autoverkehr
• und sie brauchen einen öffentlichen Raum, in dem sie willkommen sind und in dem sie sich frei bewegen und aufhalten können.
Selbstaktive Mobilität – also selbst zu fahren oder zu gehen anstatt gefahren zu werden – fördert soziale Teilhabe, Gesundheit und Selbstständigkeit – um nur einige Beispiele zu nennen.
Ein kinderfreundlicher Straßenraum heißt auch, dass Kinder und Jugendliche ein Umfeld erleben, in dem Rücksicht auf Schwächere genommen wird und wo NICHT das Gesetz des Stärkeren gilt.
Das kommt uns wirklich allen zu Gute!


Für die Haushaltseinsparungen sollen alle Bereiche kürzen. Das bringt kurzfristig bessere Zahlen und das „funktioniert auch irgendwie,“ ABER die Auswirkungen der Einsparungen auf unsere Zukunft werden dabei ausgeblendet.
Dabei setzt Heidelberg viele Zeichen einer kinder- und zukunftsorientierten Stadt:

Engagierte Kinderbeauftragte, die sich für sichere Schulwege einsetzen, sind oft frustriert oder quittieren sogar ihr Amt, weil sie immer wieder bei der Verwaltung auf Granit beißen.

Wie kann das sein?
Welche Prioritäten hat Heidelberg denn?

  • Sichere Schulwege gehören offensichtlich nicht dazu
  • Prestige-trächtige und TEURE Großprojekte – wie die Bewerbung zur Kulturhauptstadt oder die Radbrücke ins Nirgendwo – scheinen da wichtiger

Am Geld liegt es auf jeden Fall nicht, wenn auch WEITERHIN nicht mehr für Kinder im Straßenverkehr getan wird. Denn stadtweit Tempo 30 und freie Geh- und Radwege sind fast umsonst zu haben.

Aber Kinder werden nur selten gehört.
Wir haben die Aufgabe und die Verantwortung, unsere Entscheidungen an den Bedürfnissen der jungen Generation zu messen.

Darum treten wir hier gemeinsam dafür ein, dass an unseren Kindern – und damit an der Zukunft unserer Stadt nicht gespart wird.
Und wir appellieren an unseren Oberbürgermeister und an unseren Gemeinderat:
Stellt Schutzbedürftige in den Mittelpunkt eurer Haushaltsentscheidungen.
Sorgt dafür, dass junge Menschen NICHT auf den Rücksitz verbannt werden, sondern sich selbstständig, sicher und frei bewegen können.

Quelle

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