„Vier Jahre und ein paar Tage …“
/ via Stadt Heidelberg /
Gedenken an die rechtsterroristischen Attentate von Halle und Hanau – Aktionen in der ganzen Stadt
Unter dem Titel „Vier Jahre und ein paar Tage“ ruft das vierte Jahr in Folge ein Zusammenschluss von Heidelberger Akteurinnen und Akteuren zum Erinnern an die rechtsterroristischen Attentate von Halle und Hanau und zu konkretem Handeln gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit auf. In der ganzen Stadt gibt es rund um den Gedenktag an das Hanau-Attentat am 19. Februar Aktionen und Veranstaltungen.
„Das Gedenken an die Anschläge rechtsextremer, rassistischer, antiziganistischer und antiseminitischer Gewalt in Halle im Oktober 2019 und in Hanau im Februar 2020 ist vor dem Hintergrund aktueller politischer Geschehnisse wichtiger denn je. Auch in diesem Jahr setzen wieder zahlreiche Einrichtungen und Initiativen gemeinsam ein Zeichen, dass Rassismus und Hass haben in unserer vielfältigen Stadtgesellschaft keinen Platz haben. Mit dem Runden Tisch gegen Rassismus stärken wir als Stadt diese Bündnisse und tragen konkret dafür Sorge, Menschen vor Diskriminierung und Hassgewalt in unserer Stadt zu schützen“, so Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.
23. Februar, Karlstorbahnhof: „Geschichten des Widerstandes und der Solidarität“
Am Freitag, 23. Februar 2024, findet ab 18.30 Uhr im Karlstorbahnhof, Marlene-Dietrich-Platz 3, das Gesprächsformat „Geschichten des Widerstandes und der Solidarität“ statt. Zur Begrüßung sprechen Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Dr. Antony Pattathu, Fachbereichsleiter für Antirassismus, Integration und Demokratieförderung beim Amt für Chancengleichheit. Auf der Bühne kommen danach jeweils zwei Personen aus verschiedenen Generationen miteinander ins Gespräch und lassen das Publikum an ihren Erfahrungen und Lebensrealitäten teilhaben. Es sprechen: Mersedeh Ghazaei (Migrantifa Stuttgart, Frauen Leben Freiheit Stuttgart), Idil Baydar (Comedienne und Betroffene von NSU 2.0), Emrah Durkal (Aktivist aus Mannheim), Leonie Baumgarten-Egemole (erinnern.verändern, Decolonize HD), Niculescu Păun (Initiative 19. Februar, Vater des in Hanau ermordeten Vili Viorel Păun) und Kiril Denisov (Schalom und Salam/Kubus e.V.). Zudem gibt es an dem Abend eine erste Vorschau auf die Wanderausstellung „Wir sind Hanau“ im Foyer des Karlstorbahnhofes sowie Beiträge von BIPoC-Kunstschaffenden. Die komplette Veranstaltung wird in deutscher Gebärdensprache gedolmetscht.
26. Februar bis 24. März, Interkulturelles Zentrum: Wanderausstellung „Wir sind Hanau“
Ab Montag, 26. Februar 2024, wird die Wanderausstellung „Wir sind Hanau“ an den Öffnungstagen des Interkulturellen Zentrum der Stadt Heidelberg, Bergheimer Straße 147, montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr gezeigt. Ursprünglich im Württembergischen Kunstverein Stuttgart zu sehen, wurde die Ausstellung von Migrantifa Stuttgart in Zusammenarbeit mit Migration Hub Heidelberg und der zivilgesellschaftlichen Initiative „erinnern.verändern“ speziell für Heidelberg weiterentwickelt. Neben Texten und Gedichten zu den Anschlägen in Hanau werden in der Ausstellung auch Werke von BIPoC-Kunstschaffenden aus Heidelberg gezeigt. Sie setzt sich unter anderem kritisch mit dem Begriff „Einzelfall“, dem anwachsenden Rechtsextremismus sowie dem Thema von Rassismus in Sicherheitsbehörden auseinander. Die Ausstellung wird begleitet von öffentlichen Führungen für Interessierte sowie pädagogischen Führungen für Schulklassen.
Vielfältiges Programm der zivilgesellschaftlichen Initiative erinnern.verändern
Das „Bündnis erinnern.verändern“ ist eine zivilgesellschaftliche Initiative aus Heidelberg, die seit 2020 jedes Jahr der Opfern rassistischer Anschläge mit ganz unterschiedlichen Formaten gedenkt. Auch in diesem Jahr können Interessierte an einem breit gefächerten Programm teilnehmen: Am 14. Februar 2024 veranstaltet die Bildungsinitiative Ferhat Unvar einen Workshop mit dem Titel „Gemeinsam stark nach dem 19. Februar“ von 16.30 bis 20.30 Uhr. Am 15. Februar wird von 18 bis 19.30 Uhr ein Workshop zum Umgang mit Racial Profiling exklusiv für BIPoC-Teilnehmende angeboten. Eine Stadtführung zum Thema „Jüdisches Leben“ startet am 16. Februar um 16 Uhr, gefolgt von einer gemeinsamen Fahrt zur Demo in Hanau am 17. Februar. Am 18. Februar um 20 Uhr präsentiert das Karlstorkino den Dokumentarfilm „Einzeltäter – Hanau“. Alle Veranstaltungen sind auf Deutsch. Teilnehmende, die es ermöglichen können, werden gebeten, einen Beitrag an die Bildungsinitiative Ferhat Unvar zu spenden. Die Anmeldung erfolgt über die E-Mail-Adresse 19februar-hd@protonmail.com.
Die Veranstaltungsreihe „Vier Jahre und ein paar Tage…“ ist eine Kooperation der Muslimischen Akademie Heidelberg, dem Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma, dem Bündnis Erinnern.Verändern, Mosaik Deutschland e.V., dem Theater und Orchester Heidelberg, dem zwinger x, dem Karlstorbahnhof sowie dem Migrationsbeirat der Stadt Heidelberg, dem Interkulturellen Zentrum Heidelberg und dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.