Am Freitag, den 19. April, ruft Fridays for Future unter dem Motto "#ClimateJusticeNow" (dt. Klimagerechtigkeit Jetzt) weltweit zum Klimastreik auf. In Heidelberg startet eine Kundgebung um 19:00 Uhr im Anatomiegarten an der Hauptstraße. Fridays for Future Heidelberg möchte mit der Aktion auf das Geschehen in den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen aufmerksam machen, und dortigen Aktivist*innen mehr Gehör verschaffen. Auf einer Leinwand sollen daher Videobeiträge gezeigt werden, in denen verschiedene Fridays for Future-Ortsgruppen auf der ganzen Welt über lokale Projekte und Herausforderungen bei der Umsetzung berichten.
Seit Beginn der Bewegung fordert Fridays for Future mit dem Spruch "Climate Justice Now" Klimagerechtigkeit ein. Ihnen ist wichtig, darüber vor allem im internationalen Kontext zu sprechen, denn am stärksten betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels sind oft die Regionen und Personengruppen, die ihn am wenigsten zu verantworten haben. Diese bezeichnen sich selbst als "Most affected people and areas", kurz MAPA, und gehören häufig auch marginalisierten Personengruppen an. Fridays for Future betont deshalb immer wieder, dass Klimaschutz- und Anpassungsmaßahmen bestehenden Ungleichheiten entgegengewirken müssen.
"Ob wir den Klimawandel eindämmen oder die Klimakrise weiter anheizen, ist eine Frage der internationalen Gerechtigkeit.", sagt Clara Brombacher, Studentin aus Heidelberg.
Zudem kritisieren die Aktivist*innen die Ausbeutung von Mensch und Natur durch Konzerne wie den lokalen Zementhersteller Heidelberg Materials, sowie deren Tochterunternehmen im globalen Süden, die oft mit der Verletzung von Menschen- und Völkerrecht sowie der Vertreibung indigener Bevölkerungsgruppen einhergehen. In zahlreichen Regionen gibt es Protestebewegungen von Kleinbäuer:innen oder politisch engangierte indigene Gruppen, die sich gegen die Interessen von Großkonzernen und staatliche Repression stellen. Auch Juan-Pablo Gutierrez, ein indigener Aktivist, von dem auch eine Videobotschaft gezeigt werden soll, hat das schon erlebt. Als Person, die sich gegen den Steinkohleabbau und die damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien engagiert, wurde er schon Opfer von zwei Mordanschlägen und muss nun im Exil leben.
Zu den Forderungen von Fridays for Future zählen eine ambitionierte und sozial gerechte Klimaschutzpolitik sowie Maßnahmen zur Einhaltung gesteckter Klimaschutzziele und ein Fond für die Wiedergutmachung von Klimafolgeschäden und Verlusten, in den vor allem historische Verschmutzer einzahlen sollen. Um Raubbau und Ausbeutung im globalen Süden zu stoppen, ist laut den Aktivist*innen auch ein schneller Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, eine Energie- und Agrarwende sowie eine Wende hin zu mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen nötig.
"Das besondere an Fridays for Future ist, dass wir jungen Menschen auf der ganzen Welt zusammen für das gleiche Ziel kämpfen. Diese Zusammenarbeit müssen wir jetzt auch in der Politik sehen. Denn fest steht: Wir müssen den Kampf gegen die Klimakrise gemeinsam angehen!", sagt Paula Aigl, Schülerin aus Heidelberg
.