Benedikt Weibel
/ via dai /
- Die Eisenbahn vor ihrem dritten Jahrhundert
- Vortrag
Der Erfindung der Eisenbahn geht eine Jahrtausende alte Innovationsgeschichte voraus. Wo Pferde seit ihrer Domestizierung mit ca. 15 km/h als Haupttransportmittel dienten, wurden nun mit einem Schlag die viel leistungsstärkeren Züge eingesetzt. Die Eisenbahn wurde Motor der Industrialisierung und veränderte Städte, Landschaften und Lebensweisen. Ihre Entwicklung war immer wieder von Krisen geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte der Siegeszug des Autos ein, und die Bahn schien auf dem Abstellgleis auszufahren. Aber bereits in den 1950er Jahren erkannte man in Japan, dass die Verkehrsströme in diesem bevölkerungsreichen Land nur mit der Eisenbahn zu bewältigen waren. Mittlerweile hat sich auch in Europa die Ansicht durchgesetzt, dass die Eisenbahn – 200 Jahre nach ihrer Erfindung – in der Zukunft eine wichtigere Rolle zu spielen hat.
Benedikt Weibel, geboren 1946, arbeitete seit 1978 bei den Schweizer Bundesbahnen (SBB), von 1993 bis 2006 war er ihr Generaldirektor. Er war außerdem Verwaltungsrat der französischen Staatsbahn SNCF, präsidierte den Weltverband der Eisenbahnunternehmen und war jahrelang Präsident des Aufsichtsrats der privaten österreichischen Westbahn. Er kennt die wechselhafte Geschichte der Eisenbahn wie kaum jemand und ist ein begeisternder Erzähler.
In der Reihe Schlaglöcher