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In den Medien: Pädagogische Hochschule Heidelberg

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/ via ph-heidelberg /

Bildungsbiografien werden im Kindergarten gemacht – oder auch verloren. Warum schon in der frühkindlichen Bildung die Weichen für eine Schullaufbahn gestellt werden müssen, erklärt Professorin Dr. Havva Engin von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in einer Dokumentation der ARD. Unter dem Titel “Schulverlierer – Abgehängt schon in der Grundschule?” geht der Beitrag der Frage nach, warum ein Drittel der Erstklässler:innen der Gräfenau-Grundschule in Ludwigshafen schon die erste Klasse wiederholen muss.

Die Lage an deutschen Grundschulen habe sich in den vergangenen Jahrzehnten verschärft, berichtet die Dokumentation. Schulklassen seien heute diverser, Kinder würden ohne ausreichend Deutschkenntnisse eingeschult oder brächten vermehrt Konzentrationsschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten mit, so die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage unter Lehrkräften.

Es brauche hier eine fundamentale und nachhaltige Veränderung, sagt die Professorin für Migrationspädagogik . “Wir hätten die letzten 15 Jahre nutzen müssen, viel stärker in den vorschulischen Bereich zu investieren: Mit Programmen, Diagnostik-Instrumenten, Qualifizierung Pädagogischer Fachkräfte und einem Monitoring, das die Entwicklung der Kinder eng begleitet.” Nur wenn ein Kind emotional, kognitiv, motorisch und sprachlich soweit sei, sei der Rucksack gut gefüllt. “Dann kann Schule gelingen. Ist das nicht der Fall, wird Schule zum Reparaturbetrieb.”

Einen Paradigmenwechsel sollen Programme wie “Startchancen BW” oder “SprachFit” einläuten. “SprachFit” erhebt seit dem Schuljahr 2025/56 den Sprachstand aller 4,5-Jährigen in Baden-Württemberg, bei Bedarf erhalten diese eine intensive Sprachförderung. Havva Engin gehört zum Expert:innengremium, das dieses Förderkonzept wissenschaftlich begleitet und ist auch Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der baden-württembergischen Kultusministerin.

Die Dokumentation „Schulverlierer – Abgehängt schon in der Grundschule?“ finden Sie unter www.ardmediathek.de.

Zur Person
Engin leitet das Heidelberger Zentrum für Migrationsforschung und Transkulturelle Pädagogik (Hei-MaT) der PH Heidelberg und forscht zu sprachlich-kultureller Diversität und Inklusion in deutschen Bildungsinstitutionen. Zu ihren Schwerpunkten gehören migrationsbezogene Mehrsprachigkeit als Ressource, inter-/transkulturelles Lehren und Lernen, der interreligiöse Dialog zwischen Islam, Christentum und Judentum sowie religiös motivierter Extremismus.

Text: Antje Karbe
Foto: privat

Quelle

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