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Neues Projekt soll junge Menschen für MINT begeistern

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/ via ph-hd /

Neues Projekt soll junge Menschen für MINT begeistern

Fachkräfte fehlen überall – ob in den Naturwissenschaften, im Ingenieurwesen, in Technik, Technologie oder im Handwerk. Was viel in Politik und Gesellschaft beklagt wird, soll ein von der Klaus Tschira Stiftung ermöglichtes Pilotprojekt angehen.  Dr. Nicole Marmé, Professorin für Didaktik der Naturwissenschaften, und Jens-Peter Knemeyer von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wollen ein Konzept entwickeln, um verborgene Talente im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen. Worum geht es? Talentscouts sollen im Rahmen von so genannten MINT- Zukunftstagen in allen fünften und sechsten Klassen Heidelbergs versteckte Talente erkennen und sie für Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik begeistern.  So werden am Ende echte Lebensperspektiven geschaffen – vom volkswirtschaftlichen Nutzen ganz zu schweigen.

Ungewöhnlich ist die Herangehensweise. Über künstlerisch-kreative Zugänge, Bewegung wie Yoga oder Tanz und mit Hilfe von Smartphone und Co. soll ermöglicht werden, dass die Teilnehmenden für sich eine Brücke bauen können zwischen bislang noch unentdeckten MINT-Fähigkeiten und ihren Zukunftschancen. Die neueste PISA-Studie zeigt genau diesen Zusammenhang zwischen Kreativität und MINT-Kompetenzen auf. Bei den MINT-Zukunftstagen steht denn auch nicht das bereits vorhandene Fachwissen im Vordergrund, sondern das Entdecken und die kreative Herangehensweise sowie logisches und problemlösendes Denken. Eine große Rolle spielen Smartphones und Tablets. Zum einen, weil sie in der Zielgruppe ohnehin beliebt sind, zum anderen aber auch, weil Studien zeigen, dass gerade Jugendliche damit am schnellsten zu erreichen sind. Themen der MINT-Zukunftstage in den fünften und sechsten Klassen werden Künstliche Intelligenz, Robotik oder Smart City sein – also Herausforderungen, denen sich Jugendliche ohnehin stellen müssen und die sie selbst auch spannend finden. Auf diese Weise, so die Erfahrung aus Vorläuferprojekten, kann das Interesse an Naturwissenschaft, Mathematik und Technik effektiv geweckt werden. Um nachhaltig zu sein, braucht es allerdings einen praktischen Ansatz, der den Jungen und Mädchen erlaubt, sich als selbstwirksam zu erleben.

“Um das Potential dieser Zielgruppe nachhaltig zu heben”, so Marmé, “muss der oft ablehnenden Haltung gegenüber MINT möglichst früh in der Schullaufbahn entgegengewirkt werden.” Manchmal, weiß sie aus Erfahrung, seien es aber besondere Lebensumstände oder Sprachdefizite, die trotz Begabung auch in den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern viel verbauen. Begleitend wird mit einer auf zwei Jahre angelegten sozioökonomischen Befragung erfasst, wessen Lebensverhältnisse die Entfaltung von Talenten erschweren. So soll es gelingen, diese bislang wenig in den Fokus genommene Zielgruppe zu erreichen. Darüber hinaus wird im Projekt ein MINT-Kompetenztest entwickelt, bei dem Schüler:innen in Kleingruppen MINT-Aufgaben lösen.

Methodisch ist das durchaus anspruchsvoll. Vorbilder gibt es bislang wenige. Doch davon will sich das ambitionierte Team um Knemeyer und Marmé nicht abhalten lassen. Sie denken ohnehin in großem Maßstab und könnten sich gut vorstellen, dass das Projekt von Heidelberg ausgehend im ganzen deutschsprachigen Raum angewendet werden könnte. Viele dieser “verborgenen Talente”, so Marmé, wüssten gar nicht, wie viel Freude ein Beruf in diesem Feld bedeuten könne. Erst recht nicht von den Karrierechancen und den Möglichkeiten der Vereinbarkeit mit Familie.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ph-heidelberg.de/informatik.



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