Tagung: Pädagogische Hochschule Heidelberg
/ via ph-heidelberg /
Eine Delegation der Hochschulrektorenkonferenz besuchte die Hochschule, um sich über Angebote und Herausforderungen der Pädagogischen Hochschulen im Bereich der Wissenschaftlichen Weiterbildung zu informieren
Was zeichnet die Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung der Pädagogischen Hochschulen aus und was unterscheidet sie dabei von anderen Hochschularten? Um diese Fragen zu diskutieren und zu klären, besuchte eine Delegation der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unter der Leitung von HRK-Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Tippe am 3. Juli die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Dort bekamen sie zum Thema ein professionell organisiertes, abwechslungsreiches vierstündiges Programm geboten: Im Gespräch mit Rektoratsmitgliedern und Weiterbildungsverantwortlichen der sechs Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs erhielten sie umfassende Einblicke in die aktuellen Angebote, die Zukunftspläne und die strategischen Herausforderungen im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung. Als weitere Gäste waren drei Vertreter:innen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) anwesend. Organisiert hatte das Programm die Professional School der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in enger Abstimmung mit den Weiterbildungskolleg:innen an den anderen Pädagogischen Hochschulen.
Nach der Begrüßung durch Hausherrin Prof.in Dr. Karin Vach und HRK-Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Tippe erläuterte die Rektorin den Gästen in einer kurzen Keynote die Charakteristika des Hochschultyps Pädagogische Hochschule und die daraus resultierenden Gemeinsamkeiten, aber auch die unterschiedlichen Entwicklungspfade bei der Umsetzung des Weiterbildungsauftrags der Hochschulen. Die Unterschiede zu anderen Hochschularten und weitere Gemeinsamkeiten – insbesondere die Zielgruppen im Bereich Bildung, Erziehung, Soziales, Gesundheit und Kultur – wurden anschließend in der Einstiegsrunde deutlich, in der die Rektoratsvertreter:innen die strategische Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung an ihren Hochschulen diskutierten.
Im Rahmen des darauf folgenden Gallery Walks und einer Poster-Session boten die Weiterbildungsexpert:innen der sechs Hochschulen vielfältige Einblicke in das aktuelle Programmangebot – von Deutsch als Zweitsprache und Gesellschaftlicher Teilhabe über Kindheits- und Pflegepädagogik sowie Erwachsenenbildung bis hin zu Kulturmanagement und Lehrkräftefortbildung. Sie präsentierten zudem Ideen für die Weiterentwicklung und den Ausbau der Programme, die noch wesentlich stärker als Kooperationen unter den Pädagogischen Hochschulen gestaltet werden sollen. Deutlich wurde auch, dass ein strategischer Dialog mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerfortbildung Baden-Württemberg (ZSL) und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg intensiviert werde sollte.
In einem abschließenden World Café wurden die zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung des gesetzlich verankerten Weiterbildungsauftrages noch einmal vertiefend diskutiert. Hervorzuheben sind hier die Einschränkungen beim Einsatz des hochschuleigenen Lehrpersonals aufgrund der fehlenden Kapazitätswirksamkeit und der ungelösten sozialversicherungsrechtlichen Fragen. Auch das Geltendmachen des „öffentlichen Interesses“ bei der Kalkulation der überwiegend kostenpflichtigen Angebote wurde diskutiert.
Zum Ende des Nachmittags bedankte sich die HRK-Vizepräsidentin sehr herzlich bei allen Anwesenden und lobte das große Engagement der PH-Vertreter:innen und deren konzeptionelle und didaktisch-methodische Professionalität. „Mit den Pädagogischen Hochschulen hat das Land Baden-Württemberg einen großen Schatz in seiner Hochschullandschaft. Ihre Weiterbildungsangebote vermitteln Kompetenzen, von denen auch zahlreiche weitere Zielgruppen sehr profitieren würden“, resümierte sie den intensiven Austausch des Nachmittags.
Auch Gastgeberin Karin Vach war sichtlich zufrieden und bedankte sich bei den Kolleg:innen der HRK für das Interesse an den besonderen Perspektiven der Pädagogischen Hochschulen und bei den Vertreter:innen des Ministerium für das aufmerksame Zuhören und die gemeinsame Lösungssuche.
Ein Nachmittag voller wertvoller Impulse, guter Gespräche und gemeinsamer Reflexion darüber, wie wissenschaftliche Weiterbildung an den Pädagogischen Hochschulen zukunftsfähig gestaltet werden kann.
Text: Antje Schröder-Schulz
Foto: Dr. Birgitta Hohenester