Steinkauz-Auswilderung mit Modellcharakter
/ via zoo heidelberg /
Lokale Naturschutzverbände und Zoo Heidelberg wollen mit der Auswilderung flügger Jungvögel Lücken in der Metropolregion schließen
Beim Artenschutzprojekt „Gemeinsam für den Steinkauz“ arbeiten der Zoo Heidelberg und mehrere lokale Naturschutzverbände Hand in Hand, um dem Steinkauz im Rhein-Neckar-Raum eine Zukunft zu geben. Nach der erfolgreichen Brutsaison 2024 wollen die Projektbeteiligten mit einer weiteren besonderen Auswilderungsmethode Lücken in der Steinkauz-Population der Metropolregion schließen.
Was passiert, wenn ein Brutpaar sich nicht an den Projektzeitplan hält? Das Team aus Artenschützern und Zoologen wird erfinderisch und greift zu einer pragmatischen Auswilderungsmethode, die zum Leuchtturmprojekt werden könnte. „Bisher haben wir die im Zoo geschlüpften Jungvögel mit etwa drei Wochen in das Nest von altersgleichen wildlebenden Steinkäuzen dazugesetzt, bei denen nur wenige Jungvögel geschlüpft sind. So konnten die Nestlinge direkt in ihrem zukünftigen Lebensraum aufwachsen und ausfliegen“, erklärt Joshua Förg, Vogel-Kurator im Zoo Heidelberg. „Nun hat eines unserer Steinkauz-Paare in dieser Saison spät gebrütet. Die Nestlinge in der Natur waren schon zu groß und es hätte keine Erfolgsaussichten für die ‚Nachzügler‘ mit der bisherigen Auswilderungsmethode gegeben. Deshalb mussten wir uns etwas einfallen lassen, damit wir auch mit diesen Jungvögeln noch die Chance nutzen können, die Population in der Region weiter zu stärken“, so Förg weiter.