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Auf der guten Seite des Kunstbetriebs

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Auf der guten Seite des Kunstbetriebs

Ausstellungseröffnung “Kunst und Fälschung” am 29. Februar

René Allonge ist Kriminalhauptkommissar am LKA 444 Berlin (Kunstdelikte), Foto: KMH

Das Ausstellungsthema trifft offensichtlich den Puls der Zeit. Der Andrang zur Eröffnung war überwältigend, immens auch die Resonanz in den Medien, selbst das ZDF berichtete im heute journal über die Ausstellung.
Wer am vergangenen Donnerstag einen Platz bei der Eröffnung im Kurpfälzischen Museum ergattern konnte, hatte Glück. Die Redebeiträge von René Allonge, Kriminalhauptkommissar des LKA Berlin, Henry Keazor, Professor für Europäische Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, Bürgermeisterin Martina Pfister und Museumsdirektor Frieder Hepp zeichneten ein äußerst spannendes und lehrreiches Bild der Kunstfälschung.
Besonders eindrücklich schilderte der eigens aus Berlin angereiste Ermittler René Allonge die Aufklärung von Fälschungs- und Kunstdelikten aus der Perspektive der Polizei. Dass sich aus den Fällen eine Typologie des Kunstfälschers ableiten lässt, ist doch erstaunlich: der Kunstfälscher ist männlich, zwischen 30 und 70 Jahre alt, hat einen guten Bildungsstand, eine künstlerische Veranlagung und restauratorische Begabung, aber auch einen Mangel an Selbstreflexion sowie eine überdurchschnittliche Medienaffinität. Wolfgang Beltracchi entspricht diesem Muster durchwegs – bei seiner Verurteilung 2011 war er sechzig Jahre alt. 

In guter Allianz für die Kunst: Museumsdirektor Frieder Hepp und Ausstellungskurator Henry Keazor, Foto: KMH
Eine gute Allianz für die Kunst: Museumsdirektor Frieder Hepp und Ausstellungskurator Henry Keazor vor dem KI-generierten Bild “The Next Rembrandt”, Foto: KMH

Demgegenüber machte Kunstexperte Henry Keazor deutlich, dass die Ermittlungs- und Erkennungsmethoden mittlerweile so ausgereift sind, dass manche Formen der Kunstfälschung heute nicht mehr funktionieren würden. Auch die KI wird der Kunstexpertise zusätzliche Möglichkeiten bieten, gleichzeitig aber auch den Fälschern neue Werkzeuge in die Hand geben. Die Herausforderungen bleiben.
 
Aufklärung ist im Umgang mit Kunst wichtig, man muss wissen, was möglich ist. In diesem Kontext ist die Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg für das Kurpfälzische Museum und die Stadt Heidelberg besonders wertvoll. 

Bis Ende Juni wird auch eine Vortragsreihe mit weiteren Fachleuten im Kurpfälzischen Museum stattfinden. Eine Übersicht über die Veranstaltungen gibt das PDF vom Ausstellungsflyer (1,4 MB).
 
Wir danken allen Beteiligten für das Gelingen der Eröffnungsfeier und insbesondere Steffen Fuchs vom Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK) für die Erlaubnis, seine Fotos hier zu veröffentlichen (in der Reihenfolge Nr 5-12, ebenso das Foto von Martina Pfister im Newsletter).

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