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mare nostrum

/ via formad /

Seit Jahren lesen und hören wir beinahe täglich vom Schicksal von Menschen, die auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrinken.

Laut Statistik der UNHCR starben (oder gelten als vermisst)

in den Jahren 2019 -2023 durchschnittlich 2749 Menschen pro Jahr auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer.

[ https://data2.unhcr.org/en/situations/mediterranean#_ga=2.213145300.193419198.1633682034-1254345201.1633682034 ]

Die Darstellung der Uni Heidelberg

[ www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_rechts_verkehrsmed/pdfs/jur-ertrinken.pdf ]

gibt die Dauer des Vorgangs des Ertrinkens unter Wasser mit 3-5 Minuten an.

 

Im Zuge der Auseinandersetzung damit, belegbare Fakten in Bilder zu überführen, ergibt sich aus diesen Daten ein Ansatz, eine Arbeit aus 2749 Einzelbildern zu schaffen.

Mit im Mittelmeer treibenden Lochkameras, die für die Dauer des Vorgangs des Ertrinkens belichten.

Aus den entstehenden Negativen werden mit dem fotografischen Verfahren der Cyanotypie [Blaudruck] Abzüge erstellt. Dieses fotografische Verfahren hat die Eigenschaft, bläuliche Bilder zu erzeugen, die mit Wasser entwickelt werden. In diesem Fall wird hierzu Mittelmeerwasser genutzt. Der entstehende Blauton der Bilder wird maßgeblich bestimmt von der mineralischen Zusammensetzung des Meerwassers.

 

Das Wasser des Mittelmeers fließt somit in mehrfacher Hinsicht als essenzieller Teil in die Abbildungen ein.

Zunächst als unmittelbarer, stiller Zeuge und Ort des Geschehens. Dann als Element, das durch seine Bewegung die Kameras lenkt und gleichzeitig selbst Objekt der Abbildung ist. Und zuletzt wird es als Teil des fotografischen Verarbeitungsprozesses, physisch Teil einer jeden Abbildung.

 

Durch dieses Ineinandergreifen der Zahlen, die den faktischen Hintergrund zur Bilderstellung und dem Umfang der Arbeit liefern, mit dem konkreten Ort ( sowohl als narrative Ebene als auch als Teil der des Verarbeitungsprozesses) ist die Glaubwürdigkeit der Arbeit eng an die Entstehung im Mittelmeer gebunden.

Jedes der Einzelbilder ist die direkte Konsequenz der vorgefundenen Fakten.

 

Durch das unscharf Abstrahierte der entstehenden Bilder weitet sich die Wirkungsebene der Bilder über die rein ortsspezifische Relevanz hinaus.

Quelle

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