The art of pinhole photography – Ausstellung im SOUSOL der HebelHalle vom 16. April bis zum 11. Mai 2025
/ via unterwegstheater /
Photo: Kamil Budzyński
Im Programm des diesjährigen OFF // Foto Festival für künstlerische und dokumentarische Fotografie in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und der Metropolregion Rhein-Neckar präsentiert der Heidelberger Fotograph und Kurator Markus Kaesler aktuelle internationale Lochkamera Photographie im SOUSOL der HebelHalle. Die Ausstellung dauert vom 16. April bis 11. Mai 2025.
Der Eintritt ist frei!
The art of pinhole photography – die Kunst der Lochkameraphotographie – war 2016 vom Heidelberger Kunstschaffenden Markus Kaesler zunächst als einmaliges Ausstellungsprojekt konzipiert, etablierte sich aber schnell im Kreis der internationalen, analogen linsenfreie Photographie. Nun wird der atmosphärische Ausstellungsort SOUSOL im UnterwegsTheater bereits zum vierten Mal zum temporären Epizentrum zeitgenössischer Lochkamera-Photographie.
In der diesjährigen Ausstellung treffen Arbeiten aus Australien auf Positionen aus der Schweiz, Schweden, Großbritannien und Deutschland. Ihre unterschiedlichen Auseinandersetzungen bilden die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten dieses technisch maximal reduzierten Mediums ab. Ein Loch, durch das Licht auf lichtempfindliches Material trifft – die Komplexität der Einfachheit.
Die Positionen der acht gezeigten Photograph*innen reichen von formal ästhetischen Materialstudien bis hin zu politischen Arbeiten. Dabei reicht das Spektrum der gezeigten Arbeiten von Langzeitbelichtungen des Sperrgebietes rund um den Reaktor von Tschernobyl bis hin zu formal ästhetischen Materialstudien und politischen Arbeiten.
The art of pinhole photography
Ausstellung vom 16. April bis zum 11. Mai 2025
16. April 2025, 18 Uhr Vernissage
Freitag und Samstag, 18 bis 20 Uhr sowie Sonntag 16 bis 18 Uhr
im SOUSOL, HebelHalle, Künstlerhaus UnterwegsTheater
Der Schotte Nils Aksnes beschäftigt sich in seinen graphischen anmutenden Arbeiten mit dem Horizont, der Trennlinie zwischen Erdoberfläche und Himmel.
Ein Blick in die Ferne, den auch Chris Byrnes aus Australien in Ihren Arbeiten aufgreift, aber auf gänzlich andere Art und Weise haptisch interpretiert, indem sie auch mit Kohle in die Photographien eingreift um den Horizont zu verstärken.
Einen räumlichen Kontrast zu diesen, der Natur entlehnten Arbeiten bietet Inessa Siebert (Mannheim), deren großformatige Papiernegative im urbanen Raum angesiedelt sind. Tote Winkel nennt sie ihre Direktbelichtungen, die an Röntgenaufnahmen erinnern und die den Stadtraum als Lebensraum befragen.
Der polnisch-britische Künstler Kamil Budzyński zeigt mit radioactive sun auf beindruckend-beklemmende Weise Langzeitbelichtungen aus dem Sperrgebiet des Reaktors von Tschernobyl. Solargraphien, die zwischen 2018 und 2023 entstanden sind und Sonnenverläufe über dem Gebiet abbilden.
Eine andere Lichtquelle steht im Mittelpunkt der Arbeit von Malte Nies (Berlin). Er erforscht mit Hilfe einer Rotlichtlampe in seiner seriellen Arbeit Orthochroma die Blindheit photographischen Materials für die Farbe Rot.
Kirsten Kleie (München) verhandelt mit ihren großformatigen Arbeiten anhand von Ikonen der Blickgeschichte das Spannungsfeld von Polaritäten wie Blickender/ Erblicktes, Subjekt/Objekt, männlich/weiblich, Außen/Innen. Ihre Langzeitbelich-tungen, mit einer extra entwickelten „yoni-cam“ aus dem Schoß der Künstlerin heraus, machen den Körper/Raum zum Innenraum/Innenleib der Camera obscura.
Die Schweizerin Künstlerin Stéphanie Probst verdichtet in Lichtspuren die physischen und emotionalen Energie des schweizer Frauenstreik, der für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Lohngleichheit kämpft.
Peter Wiklund aus Schweden setzt sich in seinem Projekt Hyperopia mit einer besonders großen pinhole Öffnung mit dem Phänomen der Weitsichtigkeit auseinander.