Hinweise des Tages
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
- Weltwirtschaftsforum: Macht und Einfluss der Techmilliardäre
- DeepSeek: Chinesen entfesseln Kreativität gegen Sanktionen – und blamieren USA
- Rubio telefoniert erstmals mit Baerbock
- Erschießt die „Invasoren“ nicht
- Trumps böswillige Jemen-Politik
- Saif al-Islam Gaddafi: Das geopolitische Schachbrett, der Nahe Osten und die Kurden
- Pentagon: KI verbessert und beschleunigt die “kill chain”
- EVP-Spitze will „Green Deal“ in Teilen rückabwickeln
- Vergiftetes, polittaktisch motiviertes „Angebot“ der CDU/CSU in 27 Punkten
- Sportunterricht für den Ernstfall: Kinder zum Krieg erziehen
- Doctolib will KI-Modelle mit Gesundheitsdaten trainieren
- Forscher halten «Spiegel-Bakterien» für schwere Bedrohung
- Medizinische Versorgungszentren Profit vor Patientenwohl?
- Die Wasserprivatisierung war ein teures Experiment
- Ein vergoldetes Zeitalter aus Scheiße
Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Verantwortlich für die Richtigkeit der zitierten Texte sind die jeweiligen Quellen und nicht die NachDenkSeiten. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
- Weltwirtschaftsforum: Macht und Einfluss der Techmilliardäre
Vom 20. bis 24. Januar 2025 findet wieder das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos statt. Unsere neue Kurzstudie zeigt, wie das WEF die große Macht der Techmilliardäre Musk, Zuckerberg & Co noch weiter verstärkt.
Quelle: LobbyControl - DeepSeek: Chinesen entfesseln Kreativität gegen Sanktionen – und blamieren USA
Das Internet-Unternehmen DeepSeek hat wegen der US-Sanktionen eine Blase aufgestochen und sorgt für Panik bei den US-Konzernen. Die wollten gerade abkassieren.
Unter den Anlegern von amerikanischen Technologie-Aktien hat sich am Montag große Nervosität verbreitet. Der Grund: Ein kleines chinesisches Labor für Künstliche Intelligenz überraschte die Branche mit der Veröffentlichung der technischen Spezifikationen seines neuesten Modells. DeepSeek, gegründet vom Hedgefonds-Manager Liang Wenfeng, veröffentlichte am Montag sein R1-Modell und erklärte in einem ausführlichen Dokument, wie man mit einem begrenzten Budget ein großes Sprachmodell baut, das automatisch und ohne menschliche Aufsicht lernen und sich selbst verbessern kann. Ein Post von Tech-Investor Marc Andreessen auf der Plattform X über DeepSeek vom vergangenen Freitag löste Schockwellen aus, die am Montag selbst in der Deutschen Börse in Frankfurt zu spüren waren.
Quelle: Berliner Zeitung - Rubio telefoniert erstmals mit Baerbock
Fast eine Woche nach seiner Bestätigung als US-Außenminister hat Marco Rubio mit seiner deutschen Amtskollegin gesprochen. Für Baerbock geht es um Hilfen für die Ukraine und um Schadensbegrenzung. […]
Nach Trumps Amtseinführung hob Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hervor, Rubio stehe für das Ziel „Frieden durch Stärke“.
Quelle: SüddeutscheAnmerkung André Tautenhahn: Deshalb kündigt Dänemark auch ein milliardenschweres Verteidigungsprogramm für die Arktis an. Über Grönland ist aber augenscheinlich ebenso wenig gesprochen worden, wie über eine von Trump geforderte „Säuberung“ des Gazastreifens. Die Außenministerin hat mit der Ukraine wohl nur ein Thema.
dazu auch: Gegen Freund und Feind
Die Trump-Administration setzt die Unterstützung der AfD und anderer Parteien der extremen Rechten in Europa fort und droht weiterhin mit der Annexion von Teilen des EU-Mitglieds Dänemark. Während der Tech-Oligarch Elon Musk, ein enger Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump, am Samstag die Auftaktveranstaltung zum AfD-Bundestagswahlkampf befeuerte, wurde bekannt, dass Trump Kopenhagen bereits konkrete Zwangsmaßnahmen in Aussicht gestellt hat, sollte es nicht freiwillig Grönland an die USA abtreten. Trump fordert zudem eine Massendeportation, mit der der Gazastreifen „gesäubert“ werden soll. Das Gebiet stünde dann der Eingliederung in ein „Groß-Israel“ offen. Widerstand in Kolumbien gegen die beginnende Massenabschiebung lateinamerikanischer Armutsflüchtlinge konnte Trump durch die Verhängung ökonomischer Zwangsmaßnahmen, die die kolumbianische Wirtschaft ruiniert hätten, vorläufig brechen. Doch soll ein lateinamerikanischer Dringlichkeitsgipfel am Donnerstag mögliche Gegenwehr diskutieren. Deutschland, ökonomisch in Abhängigkeit von den USA geraten, fügt sich bislang der Gewaltpolitik gegen Freund und Feind, mit der Washington seine schwindende globale Dominanz zu retten sucht.
Quelle: German Foreign Policy - Erschießt die „Invasoren“ nicht
Um seinen Plan zu rechtfertigen, mindestens 20.000 US-Soldaten an die Grenze zwischen den USA und Mexiko zu entsenden, hat Präsident Trump den „nationalen Notstand“ ausgerufen – die altehrwürdige Methode, mit der sich Herrscher allmächtige totalitäre Befugnisse aneignen. Trumps „nationaler Notstand“ beruht auf seiner wiederholten Behauptung, illegale Einwanderer würden in die Vereinigten Staaten „eindringen“. Diese Behauptung wurde von den Trumpisten während der vier Jahre der Biden-Regierung regelmäßig wiederholt.
Doch Trump liegt falsch. Seine Behauptung einer „Invasion“ ist nur eine großer Griff nach der Macht, der es ihm ermöglichen soll, diktatorische Befugnisse zu erlangen und auszuüben.
Quelle: Antikrieg - Trumps böswillige Jemen-Politik
Die rücksichtslose Verhängung strenger Sanktionen gegen ein so verarmtes und geschundenes Land wird eine Bevölkerung, die bereits fast ein Jahrzehnt Krieg und Hunger ertragen hat, in Richtung Hungersnot treiben.
Wie erwartet, hat Trump das Verfahren zur Einstufung der Houthis als ausländische terroristische Organisation eingeleitet, und er geht auch gegen die Unterstützung der USAID für die im Jemen tätigen UN- und humanitären Hilfsorganisationen vor.
Die US-Behörde für internationale Entwicklung wird angewiesen, ihre Beziehungen zu Organisationen der Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und Auftragnehmern zu beenden, „die Zahlungen an die Houthis geleistet haben oder die sich den internationalen Bemühungen zur Bekämpfung der Houthis widersetzt haben, während sie vor dem Terrorismus und den Übergriffen der Houthis die Augen verschlossen haben.“
Quelle: Antikrieg - Saif al-Islam Gaddafi: Das geopolitische Schachbrett, der Nahe Osten und die Kurden
Der aktuelle Zustand des Nahen Ostens ist ein Beweis für die Unvorhersehbarkeit moderner Konflikte. Was als Kampagne zur Entmachtung von Regimen oder zur Neuordnung von Grenzen begann, hat eine Kaskade von Rivalitäten, Allianzen und Machtverschiebungen ausgelöst. In Syrien signalisiert die Präsenz kurdischer Kräfte unter dem Schutz der USA und Israels eine bewusste Strategie, die Wiederherstellung der syrischen Souveränität zu verhindern. Der Bau eines neuen US-Militärstützpunkts in Kobani und die extensive Präsenz Israels in kurdischen Gebieten unterstreichen die Absicht, einen strategischen Fußabdruck in der Region zu zementieren.
Quelle: Gela-News - Pentagon: KI verbessert und beschleunigt die “kill chain”
Das Pentagon will möglichst schnell KI überall einsetzen – und natürlich auch zum besseren Töten von Menschen und Zerstören von militärischen Zielen. Das ist schließlich die Aufgabe des Militärs. In einem Interview mit Techcrunch sagte Radha Plum, Chefoffizierin für Digitales und KI, über den Einsatz von KI beim Militär: „Natürlich suchen wir verstärkt nach Möglichkeiten, die Ausführung der Tötungskette (kill chain) zu beschleunigen, damit unsere Kommandeure rechtzeitig reagieren können, um unsere Streitkräfte zu schützen.“ Die KI-Konzerne spielen gerne bei lukrativen Aufträgen des Pentagon mit, sagen aber wie Google, Meta, OpenAI oder Anthropic nach außen hin, dass ihre KI-Systeme nicht zum Töten verwendet werden. Generative KI kann nicht selbst töten, aber durch Verbesserung der kill chain indirekt doch.
Quelle: Florian Rötzer in Overton Magazin - EVP-Spitze will „Green Deal“ in Teilen rückabwickeln
Um die schwächelnde Wirtschaft zu stärken, müssten die Ziele für erneuerbare Energien abgeschafft werden, forderte die Europäische Volkspartei. Außerdem fordert die einflussreichste EU-Fraktion, die Vorschriften des EU-Lieferkettengesetzes auszusetzen.
Am vergangenen Wochenende kamen die Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP) zu einem Führungsgipfel in Berlin zusammen. Mit Aussicht auf das Kanzleramt will insbesondere die CDU die EU mit einer „entschlossenen, ehrgeizigen und umfassenden Deregulierungs- und Vereinfachungsagenda“ neu gestalten.
Quelle: Euractiv - Vergiftetes, polittaktisch motiviertes „Angebot“ der CDU/CSU in 27 Punkten
Das 5-Punkte-Papier der CDU-CSU-Fraktion vom Wochenende war wohl nur ein Versuchsballon zur Erprobung der Reaktionen. Wie Alexander Wallasch heute auf seinem Blog berichtet *), will die CDU/CSU diese Woche einen 27-Punkte-Plan im Bundestag einbringen, mit einem für alle Bürger dieses Landes vergifteten – und noch dazu in weiten Teilen rechtswidrigen – Angebot:
Wir alle sollen „mehr Innere Sicherheit“ (vor terroristischen Angriffen von u.U. „psychisch auffälligen“ Asylbewerbern) tauschen gegen eine weitere erhebliche Ausweitung der Überwachungsbefugnisse. Die eingesetzt werden sollen durch Sicherheitsbehörden, die technisch seit Jahrzehnten einen retardierten Kompetenz-Status hinsichtlich Ausbildung, Logistik und technischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Quelle: Police-ITdazu auch: Verschärfungen bei Migration Merz will Gesetzentwurf einbringen
Die Union macht Druck: Neben zwei Anträgen will Kanzlerkandidat Merz im Bundestag auch einen Gesetzentwurf vorlegen. Die SPD spricht von einem “Tabubruch” – auch mit Blick auf eine mögliche Zustimmung der AfD.
Quelle: tagesschau - Sportunterricht für den Ernstfall: Kinder zum Krieg erziehen
Historiker Michael Krüger fordert ein anderes Verständnis des Sportunterrichts. Schüler sollen für den Verteidigungsfall fit gemacht werden.
Quelle: taz - Doctolib will KI-Modelle mit Gesundheitsdaten trainieren
Ab Ende Februar will der IT-Dienstleister Doctolib die Daten seiner Nutzer:innen für das Training sogenannter Künstlicher Intelligenz einsetzen. Wenn sie einwilligen, sollen auch ihre Gesundheitsdaten dafür genutzt werden. Das geht aus den aktualisierten Datenschutzhinweisen hervor. (…)
Das aus Frankreich stammende Start-up Doctolib gilt als sogenanntes „Unicorn“ und ist die weitverbreiteteste Plattform für Online-Arzttermine in Deutschland. Laut eigener Aussage nutzen hierzulande 20 Millionen Patient:innen den Dienst, zudem bediene es über 100.000 Gesundheitsfachkräfte.
Quelle: netzpolitik.org - Forscher halten «Spiegel-Bakterien» für schwere Bedrohung
Dass Wissenschaftler ihren Kollegen die Forschung am liebsten verbieten wollen, deren Sponsoren auffordern, den Geldhahn zuzudrehen und damit auch noch an die Öffentlichkeit gehen, kommt selten vor.
Im Fall der «Spiegel-Bakterien» aber verlangen mehrere Dutzend Fachleute genau dies: «Wir empfehlen, Forschung mit dem Ziel der Schaffung von Spiegel-Bakterien nicht zu erlauben und dass Geldgeber klarstellen, dass sie solche Arbeiten nicht unterstützen werden», schrieben sie im Dezember im Magazin «Science».
Quelle: Infosperber - Medizinische Versorgungszentren Profit vor Patientenwohl?
Private Investoren entdecken das Geschäft mit medizinischen Versorgungszentren. Gleichzeitig ermitteln Staatsanwaltschaften gegen eine wachsende Zahl der Einrichtungen. Es geht um Abrechnungsbetrug und unnötige Operationen.
Quelle: tagesschauAnmerkung unseres Lesers M.H.: Der ÖRR hat endlich mal die verfehlte Gesundheitspolitik entdeckt.
- Die Wasserprivatisierung war ein teures Experiment
Private Unternehmen sollten die Wasserversorgung effizienter handhaben und Kosten senken. Oft ist das Gegenteil eingetreten.
Spätestens mit Margaret Thatcher schwappte in den 1980er-Jahren die Privatisierungswelle über Europa hinweg. Ende der Nullerjahre lebte sie mit den Austeritätsforderungen nach der Bankenkrise nochmals auf. Griechenland musste damit Bekanntschaft machen, Italien auch. Auch so manche deutsche Stadt verkaufte Wohnungen und E-Werke.
Private Unternehmen sollten Strassen, Strom, Wasser und Wohnen effizienter handhaben und die Kosten für die Allgemeinheit senken, so die Hoffnung. Gemeingut wurde zum Wirtschaftsgut erklärt. Der Austeritätsdruck verschärfte die Eurokrise, da ist man sich heute weitgehend einig. Den Kundinnen und Kunden hat es auch wenig gebracht. Jedenfalls, was die Wasserversorgung betrifft.
Quelle: Infosperber - Ein vergoldetes Zeitalter aus Scheiße
Die Vereinigten Staaten sollen ein neues Gilded Age erleben. Wenn man sich die Unternehmer dieser Neuauflage des vergoldeten Zeitalters mal betrachtet, erahnt man vielleicht, dass es nur ein Bullshit Age wird. […]
Der erzeugte Mehrwert ist der große Unterschied vom Gilded Age von einst, zu jenem, das jetzt in den Startlöchern stehen soll: Man erinnere sich an die acht Superreichen, die bei Donald Trumps Vereidigung auf der Bühne anwesend waren. Sie seien hier nochmals aufgezählt: Dort saßen Elon Musk (Tesla und SpaceX), Jeff Bezos (Amazon), Mark Zuckerberg (Meta), Sundar Pichai (Alphabet und Google), Tim Cook (Apple), Shou Zi Chew (TikTok), Sam Altman (OpenAI) und Dara Khosrowshahi (Uber). Das sind die Macher des New Gilded Age – jene die für einen neuen Aufbruch stehen sollen, der Amerika in Kürze ereilen wird. Und welchen Geschäften gehen sie nach? Im Wesentlichen hat keiner der Genannten etwas erschaffen, was unser aller Leben bereichert hat.
Quelle: Roberto De Lapuente auf Overton Magazin
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