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Leserbriefe zu „Aufklärung? Hoffnungslos!?“

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/ via nachdenkseiten /

In diesem Artikel hat Albrecht Müller seine Zweifel zum Ausdruck gebracht, ob es weiter Sinn macht, aufklären zu wollen. Anlass dafür sind einige Gespräche mit Freunden in den ersten beiden Wochen des neuen Jahres: „Auffallend viele Stimmen machen hoffnungslos. Militärisch aufzurüsten sei notwendig, wird geglaubt“. Dass die Russen böse seien, sitze so tief wie in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts; und anders als damals sei das vernichtende Urteil über die Russen auch bei vielen Sozis verankert. Wenn es ein Medium wie die NachDenkSeiten nicht gäbe, stünde es vermutlich noch schlimmer. Aber das sei lediglich ein schwacher Trost. Wir haben dazu zahlreiche und interessante Leserbriefe bekommen. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.

Zusatzbemerkung Albrecht Müller: Es sind über 70 Leserbriefe. Das ist viel. Und sie zu lesen, kostet Zeit. Trotzdem möchte ich die Lektüre empfehlen. Die folgenden Leserbriefe enthalten viele wertvolle Anregungen. Wirklich lesenswert. Und danke für die Ermunterung zum Weitermachen.

1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Weitermachen? Selbstverständlich! Wie viele manipulierbare Deppen es gibt, sollte uns spätestens seit „Corona“ bewußt sein. Na und? Mit Gottes Hilfe wird gekämpft bis zuletzt, schon wegen unserer Kinder. Vielleicht kommt doch Hilfe von unerwarteter Seite …

Mit freundlichen Grüßen
Ludwig Däubler

2. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

der resignative Grundton im Schlussteil Ihres Artikels hat in mir Verlustängste hervorgerufen, daher mein folgender Appell: Dass es viele Zeitgenossen (noch) vorziehen, in Unmündigkeit zu verharren, sollte Sie bitte nicht dazu verleiten, in Ihrer für die geistige Gesundheit dieser Gesellschaft so unverzichtbaren, aufklärerischen Arbeit nachzulassen. Vielmehr sollte es ein Ansporn sein, denn das s in Nachdenkseiten steht für selbstgewählt.

Hoffnungsvoll und mit freundlichen Grüßen

Thomas Senftleben

3. Leserbrief

Sehr geehrter Empfänger,

Weitermachen – Ausrufezeichen!!!

Mit freundlichen Grüßen 

Koch, Rechtsanwalt

4. Leserbrief

Servus zusammen,

vielleicht besteht ja , historisch betrachtet, der Irrtum darin, dass die Sozialdemagogische Partei jemals, zumindest in der Mehrheit, eine Friedenspartei war und ist oder sein wird.

Nennen wir sie doch der Einfachheit halber Staatstragende Partei Deutschlands. Das macht Sinn.

Mit illusionslosen Grüßen
Wolfgang Kopf 

5. Leserbrief

Sehr geehrter Albrecht Müller,

wie recht Sie haben, ich teile Ihre Beobachtungen und Befürchtungen hinsichtlich unsere Zeitgenossen. Wie sehr es Sie, als verdientem Sozialdemokraten aus der Zeit eines Willy Brandt, treffen muss, dass sich die SPD in das genaue Gegenteil dessen verkehrt hat, was eine Partei, die aus ihrem Selbstverständnis heraus, aus den Deutschen ein „Volk der guten Nachbarn“ machen wollte, das kann ich nur zu gut nachvollziehen. Aber Sie wissen sicher, wir sind trotzdem noch Viele, nur eben nicht mehr in der SPD. Deshalb muss das BSW als einzige echte Friedenspartei unterstützt werden. Also bitte nicht aufgeben, wir brauchen Sie persönlich, Ihre Kollegen und die NDS insgesamt als Leuchttürme gegen den Nebel der Propagandamaschinerie dringend. Wir lesen Sie regelmäßig und bauen uns an den NDS-Artikeln auf.

Vielen Dank für Ihre unermüdliche Arbeit um Vernunft und Aufklärung!

André Sammann

6. Leserbrief

Werter Albrecht Müller, geschätzte Nachdenkseiten,

ich denke diese Erfahrung machen die meisten Menschen, die gegen den Meinungsstrom schwimmen. Besonders schmerzlich ist es natürlich, wenn gute Bekannte, Freunde und Familie ebenfalls im Sog des vorgegebenen Meinungskorridors unterwegs sind. Es kostet Kraft, Geisteskraft und letztendlich auch Gesundheit weiter gegen den Strom zu schwimmen. Die Aufgeklärten und Wachsamen bleiben in der Minderheit. Zu mächtig ist das wirtschaftliche, politische und mediale Kartell, dem sich alle zu unterwerfen haben.

Besonders frustrierend ist wie genannt, dass selbst gut ausgebildete, belesene und wie ich dachte weltoffene Menschen mit akademischem Grad in dem Mainstream mit schwimmen.

Letztendlich ist jeder seinem Gewissen verantwortlich, ob er sich vor einen Karren spannen lässt, der ein anderes Volk, dass uns nichts getan hat zum Feind erklärt, einhergehend mit menschenverachtender, beispielloser Aufrüstung, Hetze und Kriegstreiberei.

Darum heißt es sich nicht einschüchtern zu lassen. David gegen Goliath, für Frieden, ein gutes Miteinander und gegen Krieg. Es bleibt die Hoffnung und die stirbt zuletzt.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe

7. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

ich kann Ihre Zweifel verstehen, manchmal geht es mir auch so.
Wenn man aber zunächst die beschriebene Situation anschaut, so stellt man fest, Sie haben mit einem Professor gesprochen. Professoren sind kluge, kenntnisreiche Menschen denkt man gewöhnlich. Warum aber sind sie damals in Scharen zu Hitler übergelaufen? Warum ist die political correctnes vor allem an den Unis so wirkmächtig? Ich denke, die Unis sind ein Biotop mit besonders starkem Konformitätsdruck. Die Haltung des armen Professors muss also nicht verwundern.

Ich bin sicher, dass es außerhalb etwas anders aussieht. Gerade die Corona-Jahre haben viele Menschen wach gemacht. Die suchen Information und Aufklärung zunehmend außerhalb von ARD/ZDF. Die brauchen die verschiedenen alternativen Plattformen. Die NachDenkSeiten sind bisher immer eine gute Empfehlung gewesen und sie sind weiterhin sehr wichtig.

In der Welt zeigt sich gerade eine Aufbruchsstimmung: In immer mehr Ländern fangen die alten Machtkreise an Wahlen zu verlieren. Wir wissen nicht, wie es in den USA weitergeht, welche Richtung die Aufbrechenden einschlagen: Daher ist Ihre linke und konservative Stimme wichtig für diejenigen, die sich neu besinnen und auf kluge Angebote auf dem Markt für Informationen angewiesen sind. Machen Sie bitte weiter!

Apropos ARD/ZDF — auf Telegram bin ich heute Morgen auf einen Talkshow-Schnipsel gestoßen mit diesem Dialog:
M. Illner: … dass Trump doch die Weitsicht besitzen wird zu verstehen, dass die Ukraine siegen muss …

E. Theveßen: Die gute Nachricht ist: Es wird nicht gleich am ersten Tag der Frieden ausbrechen …

t.me/dieBasis_Tuebingen/34197

Mit freundlichem Gruß
Bernhard Meyer

8. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

ich kann nachempfinden, wie Sie angesichts des weltweiten Wahnsinns fühlen, weil auch ich in den letzten Jahren immer wieder am Verzweifeln war.

Seit einigen Monaten jedoch ist bei mir eine zunehmende innere Ruhe eingekehrt. Ich schiebe es darauf, dass Gott mir nach meinen Gebeten auftrug, mich aus dem Getümmel zurückzuziehen, um meinen inneren Frieden und damit auch meine Gesundheit bewahren zu können.

Denn wie heißt es: Wenn du alles getan hast, was du tun konntest, dann überlasse den Rest dem Herrn. Er wird es am Ende richten. – Wir müssen darauf vertrauen.

So kann ich sagen, dass mich die ganzen Säue, die mittlerweile fast stündlich durchs Dorf gejagt werden, nicht mehr interessieren.

Nur noch 2 Quellen widme ich mich: Den Nachdenkseiten und dem Kanal Anti-Spiegel von Thomas Röper.

Außerdem verfolge ich nach wie vor die Causa Reiner Füllmich auf Bittel TV und habe diesem mutigen Mann vor kurzem auch einen Brief in die JVA gesandt und ihm versichert, dass ich ihn in meine Gebete aufgenommen habe.

Ja, der Teufel brüllt in die Welt. Die einen verführt er und verspricht ihnen allen weltlichen Lohn wie Ruhm und Reichtum, den anderen wiederum macht er Angst und lähmt sie. Und denen, die gegen ihn aufbegehren, verursacht er Schmerz und Verlust.

Aber seine Macht ist begrenzt, so wie wir es im Testament lesen können.

Was im Moment auf der Welt geschieht, vergleiche ich immer mit einem Reinigungsprozess, der u.U. ein sehr schmerzhafter sein kann: Das Böse wird untergehen, das Gute jedoch wird am Ende der Zeit den Sieg davontragen.

Jesus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Johannes 14,27

Deshalb sollten wir im Glauben, in der Hoffnung und der Liebe bleiben.

Beste Grüße
Martina R.

9. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

Sie hätten nicht zu betonen brauchen, daß Ihre Frage “Weitermachen?” ernst gemeint ist. Die Lage in unserem Land ist derart hoffnungslos, daß sich diese Frage ständig stellt. Ich selbst ertappe mich in letzter Zeit immer öfter dabei, daß ich manchen der auf Ihrer Seite veröffentlichten Beiträge, die regelmäßig äußerst aufschlußreich sind und vor allem mit großer Akribie hergestellt worden sind, nicht mehr zu Ende lesen kann. Die Gewissheit, daß die dort vermittelten Fakten bzw. Wahrheiten beim Gros der Bevölkerung nicht mehr verfangen wirkt langsam aber sicher lähmend. Vor allem dadurch, daß sich inzwischen unwiderlegbar die Erkenntnis durchsetzt, (auch) Wahlen, egal wie sie ausgehen, werden nichts ändern. Erneut wurde das in besonderer Weise auch durch das BSW verdeutlicht, indem dasselbe veranstaltet wurde wie weiland durch die Linke. Warum um alles in der Welt spaltet sich Frau Wagenknecht von den Linken ab, wenn sie dann anschließend ihren großen Anfangserfolg verspielt, indem sie Regierungsbeteiligung anstrebt. Wir hätten eine “knochenharte”, konsequent marxistisch ausgerichtete Opposition gebraucht, die jede, aber auch jede Schweinerei der Regierung aufdeckt. Frau Wagenknecht wäre mit der richtigen Truppe dazu  in der Lage gewesen. Statt dessen eine neue Variante des Gysiismus, klug schwätzen ohne substantielle Konsequenzen. Das hatten wir in Thüringen zehn Jahre lang mit Ramelow! So traurig es ist, derzeit steht man den Entwicklungen in der Welt fassungslos und vor allem ratlos gegenüber und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Besonders traurig muß es für einen Menschen wie Sie sein, der in fortgeschrittenem Alter seine ganze Kraft für den Erhalt des Friedens einsetzt und dabei so enttäuscht wird. Leider bin ich nicht in der Lage, Ihnen Hoffnung zu vermitteln.

Mit den besten Grüßen vor allem für persönliches Glück, Gesundheit und Wohlergehen

Ihr treuer Leser Jürgen Keller

10. Leserbrief

Geschätzte Redaktion, lieber Herr Müller,

meine Antwort auf abschließende Frage ist: Weitermachen!

Die Nachdenkseiten geben, wie auch andere Medien, Informationen und Einschätzungen wieder, die die Widerspenstigen, die Kritiker des politisch-medialen Mainstreams unterstützen. Sei es, dass man Sachverhalte erfährt, die die eigene Argumentation unterfüttern, sei es, dass man einfach wahrnimmt, dass die eigene, abweichende Sichtweise keine Einzelmeinung ist. Selbst wenn man die eine oder andere Analyse nicht teilt, trägt es dazu bei, nicht zu verzagen. Dadurch allein werden wir zwar nicht mehr, aber je mehr von uns sich weiterhin trauen, zu widersprechen, desto besser.

Ich mache ähnliche Erfahrungen wie Sie, aber es gibt auch Bekannte und Freunde, die ins Nachdenken kommen. Dass man in die “gebildete Klasse” keine besonderen Hoffnungen setzen darf, haben u.a. Alfred Andersch in “Der Vater eines Mörders” oder Dietrich Bonhoeffer zum Ausdruck gebracht. Zitat Bonhoeffer:

“Es gibt intellektuell außerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind, und intellektuell sehr Schwerfällige, die alles andere als dumm sind. […] Dabei gewinnt man weniger den Eindruck, dass die Dummheit ein angeborener Defekt ist, als dass unter bestimmten Umständen die Menschen dumm gemacht werden, bzw. sich dumm machen lassen. […]  Bei genauerem Zusehen zeigt sich, dass jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt […] Der Vorgang ist […], dass unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und dass dieser nun – mehr oder weniger unbewusst – darauf verzichtet, zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden.”

Das haben wir bei Corona erlebt, das erleben wir spätestens seit dem Maidan im sog. Ukrainekonflikt, seit Oktober 2023 in Sachen Gaza und auch was den Klimawandel angeht: eine große äußere Machtentfaltung, basierend auf der Konstruktion einer behaupteten, unumstößlichen Wahrheit. Wir sehen uns einer großen Macht gegenüber; kein Wunder, dass unsere “Geländegewinne” klein oder nicht wahrnehmbar sind. Doch wo ständen wir heute, wenn wir nicht die Beispiele eines Karl Liebknecht, eines Jean Jaurès vor Augen hätten, mit denen wir uns nicht vergleichen können, deren Beharrlichkeit und Standhaftigkeit uns aber Orientierung geben können.
Herzliche Grüße

Heiner Biewer

11. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

NICHT AUFGEBEN!!!

Es scheint zwar alles unglaublich hoffnungslos, aber IHR, das ganze NachDenkSeiten-Team, seid das Licht am Himmel.

Schon über Weihnachten/Neujahr habe ich eure so sehr informativen Artikel vermisst. Keine anderes Medium kann da mithalten.

Hier und da gibt es interessante Artikel, aber die greift ihr ja dann auch selbst auf.

Gerne zahle ich monatlich meinen Obolus!

Also bitte, solange es euch gibt – ich bitte um weitere Artikel.

Es gibt auch Menschen, die die Lage in der Ukraine anders bewerten. Für die solltet ihr auch weiter informieren. 

Denkt auch an die Multiplikatoren, die eure Artikel weiterleiten.

Mit herzlichen Grüßen
Hans Becker

12. Leserbrief

Guten Tag Herr Müller. Dass man als Macher der NachDenkSeiten schon mal Zweifel bekommen kann, ob die ganze Aufklärungsarbeit sinnvoll ist, kann ich nachvollziehen. Insbesondere mit Ihrer Biographie. Dass kluge Leute nicht nachdenken ist sicher enttäuschend, oft ein Rätsel. Dass die eigenen Kinder der Propaganda auch auf den Leim gehen ist noch schlimmer. In Koronazeiten konnte man ein Gefühl bekommen, wie es ist, richtig ausgegrenzt zu sein. Man wurde gezwungen Farbe zu bekennen. Zum Beispiel im Sportverein, als gefragt wurde, wer ist geimpft…oder am Arbeitsplatz. Eine ungeimpfte Kollegin wurde von einem anderen Kollegen als Mörder bezeichnet, obwohl sie sich immer freiwillig zur Arbeit mit Covid Erkrankten gemeldet hatte. Schlimmer geht freilich immer. Wie mag sich ein nüchterner Mensch 1914 ‘gefühlt’ haben, als alle kriegsbesoffen waren? In gewisser Weise ist die Situation heute noch nicht so schlimm, trotz der üblen Propaganda. Wir können die Wirkung der Gehirnwäsche erkennen, aber Kriegsbesoffenheit sehe ich nicht. Selbst die größten Befürworter, lassen schäbigerweise lieber andere sterben. Ein ehemaliger Kollege sagte mir überraschend bei einer zufälligen Begegnung auf der Straße, dass er es bedauere, dass er sich gegen Ungeimpfte aufhetzen ließ. Das gibt es also auch, wobei ich die aufdringliche Stimmung der Coronamaßnahmenzeit mit aktuellen gesellschaftlichen Militarisierung gleichsetze und unterscheide. Letztgenannte funktioniert eben nicht ganz so glatt. Die NachDenkSeiten informieren, klären auf, sind aber auch irgendwie ‘Therapie’ gegen den Wahnsinn dieser Zeit. Herzlichen Dank und viele Grüße

Klaus Weher

13. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ja, Deutschland muss verteidigungsfähig sein. Das streiten Sie sicherlich doch nicht ab. Dazu ist nun mal eine Aufrüstung notwendig. Denn wie Sie ja sicherlich wissen, hat Deutschland unter Willy Brandt über 3 % des BIP für Rüstung ausgegeben. Die Entspannungspolitik wurde also mit der Waffe in der Hinterhand betrieben. Davon sind wir heute weit entfernt!

Ich nehme auch keine Propaganda gegen Russland wahr, sondern eine gegen Putin. Was soll man denn glauben, wenn Herr Medwedev sagt, dass die Ukraine gar nicht existiert? Dass Putin nicht an der ganzen Ukraine interessiert ist? Oft genug haben hochrangige russische Politiker gesagt, dass in ihren Augen die Ukraine zu Russland gehört. Sie schreiben “Zum Konflikt um die Ukraine glaubt er das, was vermittelt wird: Es war ein Überfall auf die Ukraine.”. Ja was war es denn sonst? Russland ist in die Ukraine einmarschiert und hat die gesamte Ukraine mit Bombenangriffen überzogen. Trotz der Kämpfe im Donbass hat Russland auch andere Gebiete und Städte der Ukraine mit Angriffen überzogen. Zusammen mit den Äußerungen der oben genannten Politiker  schließt sich da der Kreis. 

Freundliche Grüße
Ihr treuer Leser
Martin Boremann

14. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

wenn das Thema Ukraine-Krieg zur Sprache kommt, werde auch ich im Bekanntenkreis immer wieder mit der Behauptung konfrontiert, dass der Krieg einzig und allein auf den “brutalen”, “völkerrechtswidrigen”, “grundlosen”, etc., etc., “Überfall” Russlands auf die Ukraine zurückzuführen sei. Erschreckend dabei ist , dass die Beeinflussung so weit geht, dass es immer mehr Menschen gibt, die nicht nur das, sondern allen Ernstes glauben, 1941 hätte nicht Hitler-Deutschland Russland (Unternehmen Barbarossa), sondern Russland Deutschland überfallen, obwohl nach Hitlers Worten dort “der jüdische Bolschewismus ausgerottet” werden sollte. Da der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los ging, war, ist und bleibt “der Russe” der Böse. Schlechte Verlierer, würde ich sagen.

Daran ist unschwer zu erkennen, dass die Mainstream-Medien ganze Arbeit geleistet haben. M.E. ist es ein Problem, dass es nur noch wenige Menschen in Deutschland gibt, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben und wissen, was Krieg  bedeutet. Es scheint aber auch, dass viele Menschen der Kriegsgeneration ihren schon während des Krieges und danach fortwährend von Medien und Politik befeuerten Russenhass an ihre Kinder und diese  wiederum an ihre Kinder weiter gegeben haben. Frau Baerbock als Teil der Enkelgeneration ist dafür ein anschauliches Beispiel.

Im Mai 1945 erlebte ich als Kind den Einmarsch der Roten Armee mit Pferdewagen und Panzern in unseren Wiener Bezirk und sehe es heute noch vor mir, wie die Leute an der Straße standen und den Soldaten begeistert mit weißen Tüchern und Blumensträußen zuwinkten und die Soldaten lachend zurück winkten. Krieg und Bombenterror waren zu Ende.

Dass 27 Millionen Sowjetbürger im zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren und diese Opfer dazu beitrugen, uns vom Faschismus zu  befreien,  scheint heute vergessen, denn wir müssen ganz schnell kriegstüchtig werden, um “dem Russen”, der uns als nächstes Opfer auserkoren hat, Paroli bieten zu können. Für mich ein déjà vu-Erlebnis, das an Ignoranz und Infantilität nicht zu überbieten ist.

Um auf den Titel Ihres  Beitrags zurückzukommen: Manchmal scheint Aufklärung nicht hoffnungslos zu sein, denn einige meiner Freunde, die seit Jahrzehnten GRÜNEN-Mitglieder waren und an die ich viele NDS-Beiträge weitergeleitet habe, sind kürzlich, nicht zuletzt wegen des kriegstreibenden Unwesens dieser Partei, aus ihr ausgetreten.

Mit besten Grüßen
Gertrude Fernekes 

15. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

Sehr viele Leser hängen an den NDS, weil sie einen Hoffnungsschimmer für die Aufklärung über dieses Kriegstreiben dringend benötigen. Hier finden wir auch viele Menschen zum Austausch, die das genauso sehen. Ohne diejenigen, die in einer Gruppe beweisen, dass die, die für Frieden stehen nicht alleine sind, würden sich vieler Schreiber gegen den Krieg sehr einsam fühlen.

Bitte nicht aufgeben, sondern weitermachen!

Am besten noch viel härter weitermachen, ich empfehle hier, reichlich oft die grauenvollen Bilder zu veröffentlichen, die das Kriegsgeschehen verdeutlichen.

Krieg ist die Hölle. Und lassen Sie die Hoffnung nicht zuletzt sterben, denn auch bei vielen Lesern würde dann ein Stück Hoffnung sterben.

Liebe Grüße und danke für die Arbeit
Susanne Bur

16. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

im Artikel „Aufklärung? Hoffnungslos!?” vom 17. Januar 2025 schildern Sie, welche verfestigte, negative Meinungen gebildete Menschen in Bezug auf Russland und dessen politische Ziele haben (z.B. Ukraine komplett erobern). Am Ende fragen Sie, ob Argumentieren und Aufklären überhaupt noch Sinn ergeben.

Ich möchte darauf mit „Ja, unbedingt!“ antworten, auch wenn es nach Sisyphusarbeit klingt. Mir persönlich hilft es, wenn ich Fakten und andere, von der Mehrheitsmeinung abweichende Standpunkte präsentiert bekomme, die ich mit meinen eigenen Erfahrungen abgleichen kann. Ab und zu stellt sich bei mir sogar Widerspruch zu dem ein, was ich auf den Nachdenkseiten oder anderen „desinformierenden“ Medien lesen kann. Aber meistens bin ich froh über diesen wertvollen Input. Wie sollte man denn sonst zu einer kritischen und fundierten Meinung zu den Themen unserer Zeit kommen?

Also: weiter unbequeme Fakten liefern und Fragen stellen! Das Leben ist nicht so eindimensional, wie uns viele Medien und Zeitgenossen glauben machen wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Deitert

17. Leserbrief

Zu Ihrer Frage, Hr. Müller:

Sie sind nicht alleine mit Ihren Gedanken. Aber aufhören ist keine Option. 

Beim ersten Bundestreffen in Neudietendorf haben Sie selbst darüber informiert, dass es die NachDenkSeiten nach 20 Jahren Arbeit auf 300.000 – 500.000 Zugriffe pro Tag geschafft haben. Das ist eine echte Leistung, denn damit ist Ihr Medium ein merklicher Stachel im Fleisch etablierter Kriegstreiber geworden. Wären die NDS kein solches Schwergewicht, wären von olivgrüner Seite nie 317.000 Euro für eine “Gegneranalyse” geflossen. Daher gibt’s nur eine Antwort: WEITERMACHEN. Tun Sie und/oder Ihr Team das nicht mehr, haben die Anderen gewonnen. Wollt ihr das wirklich? Außerdem: Was sollten wir dann noch als Gesprächskreise tun?

Peter Biebel

PS: Auch für Georg Büchner war aufgeben keine Option!

Und er ging damit bis zum Letzten!

Mit freundlichen Grüßen
Peter Biebel

18. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

klare Antwort: Weitermachen! Auch die Aufklärung hat die Gegenaufklärung überstanden, doch waren die Waffensysteme seinerzeit andere!

Unseren Regierungen geht es um „Kriegstüchtigkeit“. Sie herzustellen, ist ihr überaus ernst gemeintes Vorhaben. Damit soll jedoch nicht nur Verteidigungsfähigkeit aufgebaut werden, sondern die Fähigkeit zur Kriegführung gestärkt werden, wozu es die Umstellung auf nationaler Ebene wie in der EU auf Top-down-Entscheidungsprozesse (Autokratie) braucht, wozu die Umstellung der Produktion auf Kriegswirtschaft gehört (in einem kapitalistischen System schwierig, Profite also garantiert werden müssen), wozu die Umstellung des Denkens hin zu einer Mentalität mindestens der Wehrhaftigkeit, besser der Aggressivität gegen einen äußeren Feind gehört, alles verknüpft über die gemeinsame Werteordnung, die es zu verteidigen wie zu expandieren gilt. Und wer kann diesen institutionellen Rechtsruck besser organisieren und begleiten als Regierungen, die – über die Wahlen an die Macht gekommen – den politischen Rechtsruck verkörpern, begleitet von einer digital organisierten Kontrolle der Bevölkerung in Hinblick auf ihr Verhalten wie ihr Denken? Es war kein geringerer als Wolfgang Abendroth, der um solche Schwächephasen der Linken wusste und noch mehr darum, dass sie überwunden werden können. 

Denn Demokratien sind von sich aus nicht kriegstüchtig, auch ihre Bündnissysteme nicht, sind sie es oder dazu gemacht worden, sind sie keine mehr. In Demokratien organisierte Staatsvölker wollen keine Kriege, sie müssen von ihren Führungen erst dazu gebracht werden, in den Kampf zu ziehen. Das gelingt jedoch nur unter Ausschaltung demokratischer Willensbildung. Noch zeigen die Umfragen hierzulande genau dies. 

Und es gehört unbedingt das Ukraine-Paradoxon (Johannes Varwick) beachtet: “Es gehört zu den Absurditäten der Kriegsdebatte, dass ein Sieg der Ukraine über die russische Armee für möglich gehalten wird, es zugleich aber heißt, die werde demnächst in der Lage sein, NATO-Staaten anzugreifen.“ 

Mehr krude Logik geht kaum, doch bei uns glauben viele, Deutschland sei bestenfalls nur Logistik-Drehscheibe.

Also: Weitermachen mit der Aufklärung!

Unverzagte Grüße
Dietrich Brauer

19. Leserbrief

Hallo Herr Müller,

Ihre Frage zum Thema:

17. Januar 2025 um 15:15
Aufklärung? Hoffnungslos!?

Natürlich weitermachen unbedingt, das Problem ist, dazu laut 

Arthur Schopenhauer:

Unter allen Ständen finden wir Menschen von intellektueller Überlegenheit, und oft ohne alle Gelehrsamkeit. Denn natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.

Wir Spenden 2 mal Im Jahr durch Ihre Abbuchung.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhardt Faaß

20. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

wir können Ihre Gefühle absolut nachvollziehen.

Wir, meine Frau Antje und ich, haben ähnliche Erfahrungen sogar in der Familie gemacht.
Ohne ihre “NachDenkSeiten” wären wir mit unserer Einstellung vollkommen vereinsamt.
Wir bitten Sie herzlich darum, nicht aufzugeben; das wäre ein riesiger Verlust.

Beste Grüße, auch an das gesamte Redaktionsteam
Antje und Helmut Jakoby

21. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten , zum Beitrag ” Aufklärung ? Hoffnungslos ? von Albrecht Müller – NEIN , ich finde Nicht aufgeben , aber über das Internet hinaus gehen – Flugzettel z.B. und eigene Plakate kleben , Schablonen sprühen .. Es kann doch einfach nicht sein , dass nicht zumindest ein Teil der Menschen mal anfängt zu zweifeln .. ᅠDa ich grad im Mail bin – mal einen besonderen KomplimentGruß an Florian Warweg für die Ausdauer und Geduld bei den ” Pressekonferenzen” – Ich würde ausrastenᅠ Herzliche Grüße und vielen Dank für Euer Tun ! Heidi Bettge

P.S.: Ergänzend möchte ich noch sagen , es ist – für mich zumindest – manchmal erfolgreich mit völlig fremden Menschen zu reden , Bushaltestellen z.B. , da ist das dann gelegentlich sogar von Vorteil , wenn wieder 2 Busse ausfallen .. Tipp, mit charmant unverfänglichen Themen anfangen – man kommt dann sowieso auf politische Themen – manchmal ist es  natürlich auch nur .. krrr. Aber ich hab durchaus positive Erfahrungen, auch mit Menschen mit Denen ich erst mal sehr in Kontrastperspektive war .

Anmerkung Albrecht Müller: Danke vielmals für die praktischen Ratschläge

22. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

ich verstehe Sie so gut, wenn Sie sich in einem Augenblick der Resignation diese Frage stellen: “Weitermachen mit den Nachdenkseiten?”. Die Zweifel, ob es noch Sinn macht, aufklären zu wollen, hat bestimmt jeder von den NDS-Lesern schon gehabt. Manchmal kann man sie kurzzeitig zerstreuen, aber sie kommen wieder, immer wieder. Und das ist auch verständlich, wenn man sich klarmacht, daß die große Mehrheit der Bevölkerung von unserer “Mainstreampresse” völlig einseitig, unvollständig und falsch informiert wird (auch das Weglassen von Information ist eine Lüge, wie wir ja alle wissen!). Die “vornehmste” Aufgabe der Presse in einer Demokratie, nämlich die Regierung und ihr Handeln zu kontrollieren und darüber zu berichten, nimmt diese “vierte Gewalt” ja schon lange nicht mehr wahr. Und das hat natürlich schwerwiegende Folgen für die Zustände in einer Gesellschaft.

Ihr Bericht von dem Gespräch mit Ihrem Professor-Freund hat mich sehr an ein ähnliches Erlebnis vor etlichen Jahren erinnert: es war zur Zeit eines GDL-Streiks noch unter dem Vorsitzenden Claus Weselsky. Da kam es in einem (Streit)-Gespräch (über den Streik und auch ganz allgemein über die aktuelle Politik) mit einem langjährigem Studienfreund meines Mannes zu einer denkwürdigen Aussage dieses besagten Freundes: nach den üblichen Phrasen “Weselsky nimmt die Gesellschaft in Geiselhaft” usw., fiel dann der bemerkenswerte Satz: “Frau Merkel wird schon wissen, was gut für uns ist”. Da fiel dann meinem Mann und mir auch nichts mehr ein. Und wohlgemerkt: auch dieser Freund war umfassend (aus-)gebildet, studiert, promoviert und dann so eine Aussage!!! Was soll man von anderen Bürgern, die nicht die Möglichkeit einer guten Bildung hatten, erwarten??? Mitbürger, die vielleicht in prekären Verhältnissen leben (müssen), sich um ihre Familie sorgen und einfach keine Zeit für eine umfassende Information zum Zeitgeschehen haben. Denn, und das muß man ja immer wieder betonen: es wird immer schwieriger sich umfassend und auch möglichst gut zu informieren. Die NDS sind eine dieser wenigen Möglichkeiten, aber man muß sie kennen und eben auch nutzen.

Noch eine kleine Begebenheit von gestern: wir waren bei dem Vortrag von Karin Leukefeld in der Christuskirche in Hamburg-Altona “Im Krieg seit 100 Jahren …”. Es ging hauptsächlich um Syrien und die Levante. Frau Leukefeld hat in einer hervorragenden Weise die historischen Ereignisse dargestellt, die zur aktuellen Situation geführt haben. Vieles hatten wir schon gewußt, aber es war sehr gut, alles noch einmal im Kontext zu hören. Ich habe ja schon viel von Karin Leukefeld gelesen und auch viele Interviews mit ihr gehört. Wobei man auch wieder erwähnen muß, daß derartige Veröffentlichungen ja nur in “speziellen” Medien zu finden sind: außer in den NDS nur noch bei Junge Welt, ND (früher), bei Dirk Pohlmann (z.B.) oder den Schweizer Plattformen globalbridge, infosperber u.a. Früher konnte man von Karin Leukefeld auch im WDR, Deutschlandfunk, BR usw. hören/lesen, aber diese Zeiten sind ja schon lange vorbei.  Cancel Culture gibt es eben schon viel länger als man denkt.  –  Zu dem gestrigen Vortrag wäre noch anzumerken: die Kirche war voll, vielleicht ca. 130 Personen … aber: 99,9 % waren 60+. Jüngere Zuhörer waren (fast) nicht zu sehen. Was machen die Jungen in unserer Gesellschaft bloß? Was interessiert sie? Interessiert sie überhaupt noch etwas … außer ihr Handy??? –

Trotzdem war dieser Vortragsabend ein richtiges Highlight. Karin Leukefeld hat zum Schluß auf die Frage eines Zuhörers “was man denn tun könnte, um die Situation in den Krisengebieten Syrien, Gaza zu verbessern” geantwortet: “Wir müssen LAUTER werden, wir müssen hier bei uns lauter werden, damit unsere Regierung uns hört” … und dann vielleicht auch etwas unternimmt, z.B. die Sanktionen zurücknimmt (was sicherlich nicht so einfach wird, auch wenn es einige wollen).

Deshalb lieber Albrecht Müller: es ist KEINE Option mit der Aufklärung aufzuhören. Diesen Gefallen dürfen Sie bestimmten “Zeitgenossen” nicht tun!!! Machen Sie weiter! Sie haben in Ihrer Redaktion sehr gute kämpferische Mitstreiter! Sie sind nicht allein! Und Sie haben die NDS-Leser! Wir brauchen Sie!

In diesem Sinne noch einen etwas verspäteten Gruß zum neuen Jahr! Es wird sicher nicht ganz viel besser werden als das alte … aber wenn es nur ein bißchen ist, dann hat es sich doch schon gelohnt!

Liebe Grüße
Petra Schubert

23. Leserbrief

Guten Tag Herr Müller,

bitte bloss nicht verzagen oder gar aufgeben, aktuell ist Ihre Arbeit und die Ihrer Mitstreiter bei den NachDenkSeiten so wertvoll und wichtig wie noch nie für viele in diesem Land.
Leider bewegen sich die meisten Mitmenschen wie die Lemminge auf den Abgrund zu der da Krieg mit Russland heisst.

Auch ich erfahre täglich in meinem Umfeld ein standhaftes Leugnen der Entwicklung bei uns.
Während Brücken einstürzen, Turn- und Schwimmhallen geschlossen werden, Schultoiletten diesen Namen kaum verdienen, Obdachlose zunehmend in unser Bewusstsein drängen, Rentner finanziell kaum leben können und zur selben Zeit noch soviel Geld da ist um 1 Mio ukrainische Flüchtlinge in unser Sozialsystem beitragsfrei zu übernehmen…und Milliarden für Bomben und Tod aus zu geben…

Die meisten Mitmenschen verschliessen die Augen davor und können sich tatsächlich solche Typen wie Scholz, Habeck, Baerbock, Merz u.v. a. auch zukünftig an den Schalthebeln der Macht vorstellen.

Ja, das ist zum Verzweifeln…

Aber wenn es wirklich soweit kommt, dass deutsche Politiker unsere Kinder in den Tod schicken werden, dann

werde ich alles versuchen, die Schuldigen zur persönlichen Rechenschaft zu ziehen.
Auf meine Art und Weise

Bis dahin werde ich alles tun um unser einst so schönes Land zu retten.

Bitte machen Sie weiter

Ich helfe, wo und wie ich kann

Freundliche Grüsse
Hubert Andrejewski

24. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

mit Entsetzen habe ich Ihren heutigen Beitrag gelesen. Wenn Sie die Hoffnung verlieren, dass die NachDenkSeiten etwas bewirken, was soll mit uns, den Lesern und Unterstützern werden?

Was Sie heute heute geschildert haben, dass ein Mensch, mit dem Sie seit Jahrzehnten enge befreundet sind und den Sie als gut ausgebildet und intelligent (Professor) ansehen, alles nachbetet, was ihm von den staatstragenden Medien vorgebetet wird – das alles ist mir und meinem Mann und vielen anderen nur zu gut bekannt.

Nachdem ich früher Beiträge auf den NachDenkSeiten per Mail oder WhatsApp weitergeleitet und die Resonanz „lass mich in Ruhe“ geerntet habe, stelle ich Artikel nur in meinen „Status“ (niemand soll sagen können, er habe nichts gewusst) und niemand muss sich belästigt fühlen, aber jeder kann lesen. Ich laufe Werbung für die NachDenkSeiten und das Zitat von Willy Brandt (… ohne Frieden ist alles nichts), ich nehme wenn möglich an den Friedensdemos teil, ab und an habe ich einen Brief oder eine Mail an einzelne Politiker oder den Rat der Stadt Gelsenkirchen verfasst (das tat mir erstmal gut, aber meist erhielt ich nicht mal eine (unbefriedigende) Antwort) – das ist nicht viel, aber es ist das, was Ich leisten kann. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich die simple Wahrheit „wenn es allen gut geht, dann geht es mir gut“ irgendwann zur Erkenntnis durchsetzt und Frieden endlich wieder als die dafür notwendige Voraussetzung erkannt wird.

Meine Großeltern und Eltern („einfache“ Leute) haben mich gelehrt, dass Krieg das schlimmste Verbrechen ist und dass alle Menschen gleichwertig sind.

Nein, Sie dürfen nicht aufgeben! Die NachDenkSeiten sind für mich und viele andere der “Fels in der Brandung“, den wir brauchen, um die Hoffnung und den Glauben an eine bessere Zukunft nicht zu verlieren!

Ihnen und Ihren Mitstreitern vielen Dank dafür, dass sie sich nicht entmutigen lassen!

Mit herzlichen Grüßen
Renate Lau-Gaiser

25. Leserbrief

Hallo Herr Müller,

Sie stellen berechtigt die Frage, ob die ganzen Aufklärungsversuche mittlerweile hoffnungslos sind. Auch ich mache die Erfahrung, dass sich immer mehr Leute dem Mainstream ergeben und – für mich das gravierendste Problem – aufgehört haben, selbständig zu denken. Man lässt heute denken. Ich frage mich immer wieder, wo der Defekt im menschlichen Bewusstsein liegt, dass die Menschheit nicht aus Fehlern lernt.

Trotzdem ist für mich aufgeben keine Option! Ich werde weiterhin versuchen aufzuklären und die Leute zu ermuntern, Informationsquellen wie die NDS zu nutzen und vor allem sie zu motivieren, wieder selbständig zu denken und ich hoffe von Herzen, dass auch ihr nicht aufgebt.

Schönen Gruß
Peter Ziegler

26. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

nein, bitte nicht aufgeben. Vor allen Dingen dank der Nachdenkseiten habe ich das bereits vor 2014 begonnene schmutzige Spiel der US-geführten NATO gegenüber Russland schon lange durchschaut und kann das auch gegenüber anderen vertreten. Ja, man ist immer wieder entsetzt, dass doch so wenig Mitmenschen sich in einer so entscheidenden Frage wie der Vermeidung eines Dritten Weltkriegs auf europäischem Boden selbständig und umfassend informieren und stattdessen bei der gewünschten Erzählung vom “brutalen, unprovozierten Angriffskrieg Russlands gegen die friedliche Ukraine” landen. Ähnlich klare Verurteilungen illegaler US-Kriege hörte man nie. Dazu hat jahrzehntelange mediale Vorarbeit zur Dämonisierung Russlands und Putins beigetragen. (Was im Umkehrschluss natürlich nicht heißt, dass in Russland alles gut wäre. Aber das sind erst mal Russlands innere Angelegenheiten, um die sich die Russen kümmern müssen, nicht ausgerechnet wir.)

Es gibt kein Bewusstsein, dass das Angebot der Aufnahme in die NATO an die Ukraine nicht nur unnötig, sondern gegen die Versprechungen des Westens und gegen die ursprüngliche Verfassung der Ukraine und den Wunsch ihrer Bürger war. Es gibt kein Wissen, dass das Minsker Abkommen, welches einen Weg zum Frieden wies, von den westlichen Vertragsparteien Deutschland und Frankreich bewusst hintertrieben wurde. So stellte der Westen Putin vor eine unmögliche Wahl: Entweder er hätte weiter nur Forderungen an den Westen formuliert ohne Taten folgen zu lassen. Dann hätte er vor den eigenen Bürgern als Maulheld da gestanden, der die Kultur-Russen im Donbass feige hängen ließ und sie den Bandera-Anhängern auslieferte. Vielleicht hätte es sogar zur vom Westen ersehnten inneren Destabilisierung Russlands geführt. Oder er hätte das tun können, was er dann tat. Ob es vielleicht auch eine dritte, friedliche Option gegeben hätte, z.B. erst mal den Westen radikal und unvermittelt von allen russischen Energieträgern abzuschneiden, und ihn damit doch an den Verhandlungstisch zu zwingen, kann ich nicht beurteilen. Natürlich hätte ich mir als friedliebender Mensch so eine Variante gewünscht; das hätte den Menschen auf beiden Seiten der Front sehr, sehr viel Leid, Tod und Zerstörung erspart und staatlich organisiertes Gemetzel ist immer falsch.

Auch wenn Sie es mit ihrer Aufklärung bisher nicht schaffen, die kollektive Verblendung in Bezug auf Russland aufzulösen, helfen Sie zumindest Menschen wie mir, sich mit ihrer Meinung nicht völlig isoliert zu fühlen. Letztlich wird Ihnen die Geschichte recht geben, was sich schon vielfach andeutet. Denn das erwähnte schmutzige Spiel des Westens geht nicht wie gewünscht auf. Weder ist Russland im Rest der Welt isoliert, noch merklich geschwächt. Im Gegenteil scheint es sich nun mehr als zuvor auf seine eigenen Stärken zu besinnen, wozu neben den riesigen Rohstoffressourcen auch die gute Bildung der eigenen Bevölkerung gehört. Mit einer Freundin habe ich eine Wette laufen, dass der durchschnittliche Deutsche in zehn Jahren den durchschnittlichen Russen um seinen Lebensstandard beneiden wird. Spätestens dann wird es mit der Fortsetzung der Dämonisierung Russlands schwierig. Denn erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Herzliche Grüße
Hauke Dressel

27. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

Am Ende ihres Artikels  stellen sie die Frage ob Aufklärung überhaupt noch einen Sinn macht – also auch die Arbeit der Nachdenkseiten. So kurz  ihr Bericht auch war – das Ende ist bewegend und gut nachvollziehbar. Die Sinnfrage, also dieser Moment im Leben wo man mit steigender Intensität und Existentialität sich die Frage stellt, wie es überhaupt weiter gehen könnte – diesen Moment wünsche ich vielen Menschen – und daß diese Frage zu einer Antwort suchenden Kraft heranwächst. Vielen Dank für ihre Arbeit! Bitte machen Sie weiter!

Herzliche Grüße, Madjana Uta Geusen

28. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ich habe gerade Ihre Zeilen gezählt. Es sind 16 und noch ein Schlusswort: “gemeint”. Ehrlich gemeint. Das bezieht sich auf die Frage, die Sie sich stellen: Soll man weitermachen. Soll Albrecht Müller weitermachen? Ich drehe mich um und sehe das Buch, wo geschrieben steht: Hinterfrage alles! Albrecht Müller (hinter)fragt sich selbst. “Mit einem Menschen” haben sie gesprochen und wir Leser erfahren, dass das ein viele Jahre lang eng befreundeter Professor war (ist?). Es bedarf nur wenig Schulung in Exegese, wenn man diese wenigen Zeilen liest, dass der Autor doch mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit kämpfen muss. Ich habe in den letzten Jahren vielleicht 5oder 6 Leserbriefe an die NDS geschickt, davon zwei Ihre Artikel betreffend. Ich bin der Uraltpauker 1939 geboren und also Zeitzeuge wie Sie. Ich füge wieder hinzu: 14. Oktober kurz nachdem einer verkündet hat: Ab 14.45 Uhr wird zurückgeschossen. 1944 wurden wir ausgebombt und habe das immer mit herumgeschleppt. Ich bin also Zeitzeuge wie Sie.  Ich war Sozialdemokrat wie Sie, aber bin es nicht mehr. Sie sind Sozialdemokrat und haben deutsche Geschichte -gute Geschichte- mit Sozialdemokraten gestaltet. Machen Sie weiter und verführen Sie die Menschen zum “Alles hinterfragen”! Das ist harte Arbeit. Ich habe auch Freunde verloren wegen meinen unpatriotischen Ansichten. Was aber Hoffnung macht: Erstaunlich viele Schüler aus längst vergangenen Zeiten mit denen ich noch Kontakt habe, wollen hinterfragen im Interesse ihrer Kinder.

Mit Dank auch an Ihr Team

Weitermachen!

D.E. Münch

29. Leserbrief

Zum Artikel:

“Aufklären? Hoffnungslos?!”

Da ich weiß, wie Willy Brandt und Oskar Lafontaine diese Anrede gebraucht haben, nenne ich dich, obwohl ich aus der SPD nach 30 mitunter sehr aktiven Jahren, ausgetreten bin…

Genosse Müller

darf ich dich an Berthold Brecht erinnern? Auf die Frage ob sich sein ganzes, lebenslanges Engagement sich nicht als sinnlos erwiesen hätte, antwortete dieser doch: “Ohne mich hätten sie es leichter gehabt!”

Auch ich habe in den 90er Jahren meines Lehramtsstudiums ein interessantes Erlebnis gehabt. Ein Kommilitone (stramm auf CSU-Linie) mit dem ich mich aber sonst gut verstanden habe, beschwerte sich nach einer Soziologie-Vorlesung: “Wir Deutschen zahlen immer noch Geld ans Ausland, weil wir den 2. Weltkrieg verloren haben”. Als ich ihn aufklärte, dass Russland von dem Geld deutsche Transportflugzeuge kauft und somit Arbeitsplätze in der deutschen Industrie gesichert werden, leugnete er das vehement. Als wiederum 10 Wochen später während eines Blockpraktikums an der Hauptschule einer der Schüler seine Argumente aufgriff, meldete er sich zu Wort und wiederholte (zu meiner Überraschung!) die Argumentation, mit der ich ihm einige Wochen zuvor widersprochen hatte.

Ich halte es hier mit der Erkenntnis von Antonio Gramsci:

In solchen Kreisen ist es nur wichtig durch Widerspruch einen falschen Konsens zu verhindern.

Schade, dass wir uns noch nie persönlich begegnet sind.

Und ja, auch ich habe schon an meinem Engagement gezweifelt ( Im Moment beobachte ich mit Argusaugen und nicht immer wohlwollend die Politik der Landesregierung (O.K. weniger der Regierung, als vielmehr die Rolle der BSW-Fraktion)  in Thüringen).

Albrecht, ohne uns hätten sie es leichter.

Und unter uns echten Sozialdemokraten, willst du es diesen politischen Opportunisten etwa leicht machen?

Mit sozialistischen und solidarischen grüßen
Harald Krech

30. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Sie schreiben:

“Die Propaganda gegen Russland und die parallel betriebene Propaganda für die Kriegsertüchtigung sind offensichtlich sehr erfolgreich.”

Ich glaube nicht, dass -nur- die aktuelle Propaganda/Hetze damit zu tun hat.

Das sitzt -wesentlich- tiefer.

Das wird durch die aktuelle massive Propaganda/Hetze nur wieder hervorgeholt/ aufgewärmt.

Gerade bei eigentlich sehr klugen oder/auch studierten Bekannten und Freunden aus Westdeutschland (studiert heißt ja nicht unbedingt klug), die ich bisher eigentlich als sehr kritisch denkende Menschen kenne und immer noch schätze, musste ich in vielen Gesprächen feststellen,

dass der “Russe” sozusagen immer noch (sprichwörtlich gesagt) mit dem Messer quer im Mund vor der Tür steht.

Das wurde scheinbar mit der Muttermilch aufgesogen.

Ich bin immer wieder innerlich erschrocken/entsetzt darüber, dass dann jegliche, aber auch wirklich jegliche, Argumentation/Diskussion zu diesem Thema vollkommen sinnlos ist.

Aber besonders “Intellektuelle” scheinen für solche jahrelange massive Hetze anfällig zu sein.

Übrigens habe ich sehr oft festgestellt (diese Anmerkung kann ich mir leider nicht verkneifen),

dass eine Diskussion zu diesem Thema bei Ostdeutschen nicht unbedingt sinnlos ist.

Ich kann nur hoffen, dass irgendwann der natürlich Selbsterhaltungstrieb in Deutschland noch einsetzt.

Aber diese Hoffnung war schon 1933 sinnlos.

Ich hätte nie gedacht, dass sich so etwas noch mal wiederholen kann/könnte.

Aber scheinbar habe ich mich leider geirrt.

Und lassen Sie sich in Ihrer Arbeit bloß nicht beirren.

Mindestens ein Drittel der Deutschen Bevölkerung scheint noch denken zu können.

In der Hoffnung, dass durch Ihre unermüdliche Arbeit der Anteil größer wird.

MfG
Klaus Korcz

31. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

Politik und Gesellschaft sind zwei Themen, über die in meiner Familie immer intensiv reflektiert und diskutiert wurde -und wird! Das alles habe ich mit der Muttermilch ausgesogen. Ich bin bereits 61 Jahre alt, habe lange in drei sehr unterschiedlichen Ländern auf zwei Kontinenten gelebt und war in meiner Jugend politisch aktiv. Noch nie habe ich einen so hoffnungslosen, deprimierenden und angstgeladenen Jahresanfang erlebt, wie heuer.

Sie fragen sich, ob es sich lohnt, weiter gegen Lüge und Barbarei zu kämpfen. Tatsächlich sieht es so aus, als ob der Kampf sinnlos wäre: die grosse Masse ist blind und taub, es gibt weder Intellektuelle noch eine organisierte denkende Minderheit, man hat das Gefühl, in der Wüste zu predigen, alles sieht schwarz aus… Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie und ich nicht mehr eine Welt erleben werden, die unseren Idealen entspricht, nicht einmal eine, wie die sehr imperfekte, in der wir bis vor nicht so vielen Jahren gelebt haben. Wahrscheinlich wartet auf uns eine trostlose dystopische Zukunft. Aber das ist kein Grund, um jetzt aufzugeben. Die Geschichte geht weiter auch ohne uns. Wir können vielleicht nichts mehr für uns selbst tun, aber doch etwas für die, die noch nicht geboren sind. Für sie müssen wir uns um Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit bemühen, nicht für uns und für unsere betäubten und feigen Zeitgenossen. Das Leben kann immer noch einen Sinn haben, wir müssen nur weit genug schauen wollen.

Herzliche Grüsse
J. Messerschmidt

32. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

vor etwas mehr als 40 Jahren – es regierte in der Sowjetunion ein gewisser Herr Andropov – war die Stimmung in der damaligen BRD ähnlich wie heute: Die “guten” Amerikaner müssen uns vor den “bösen” Russen beschützen, also brauchen wir neue Raketen in der BRD.

Mir schien diese Sichtweise damals etwas zu sehr schwarz-weiß gemalt und ich entschloss mich, mir die bösen Russen mal genauer anzusehen.

Während meiner Zivildienstzeit hatte ich etwas Geld gespart und buchte eine Reise durch die Sowjetunion: Minsk-Smolensk-Moskau-Kursk-Rostov-Pjatigorsk-Tiflis-Sotchi- Sevastopol. Ich fuhr diese Strecke allein in einem alten Toyota. Ich war sechs Wochen unterwegs und habe viele Eindrücke gesammelt. Nur dem bösen Russen – dem bin ich auf der 16.000km langen Reise nicht begegnet.

In den folgenden Jahren habe ich weitere Reisen in die baltischen Staaten und nach Leningrad unternommen.

Damals wie heute wäre es für mich undenkbar, gegen diese wunderbaren Menschen in den Krieg zu ziehen.

Allerdings mache ich leider tagtäglich die gleiche Erfahrung wie Sie: In der Familie, im Freundeskreis, im Gespräch mit Kunden – immer höre ich die stereotype Argumentation, die man von den “Qualitätsmedien” vorgekaut bekommt.

Wenn ich mich – was immer seltener vorkommt – auf eine Diskussion einlasse, so stelle ich fest, dass praktisch niemand über ein Mindestmaß an Hintergrundwissen verfügt. Das Wissen fehlt nicht nur, die Menschen nehmen sofort eine Verweigerungshaltung ein, wenn man versucht den ein oder anderen Zusammenhang zu erläutern.

Alles Sehen ist perspektivisches Sehen. (Soweit so gut ? )

Jemandem wirklich zuzuhören bedeutet aber, die eigene Perspektive für einen Moment aufzugeben. Diese Fähigkeit scheint verlorengegangen zu sein.

Wenn ich sage “verlorengegangen”, so ist es eigentlich das falsche Wort, denn ich habe den Eindruck, die Fähigkeit zuzuhören wurde ganz bewusst zerstört.

Wenn Sie also fragen: lohnt es sich weiter gegen Schallschutzwände zu reden, bin ich versucht zu sagen: nein, es lohnt sich nicht, aber ich werde es dennoch weiterhin versuchen.

Aufgeben ist keine Option.

mit freundlichem Gruß,
Thomas Wegener

33. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

die meisten Akademiker sind die dümmsten unter den Deutschen. Sie wehren sich gegen die Wahrheit, ob Ukraine oder Corona, sie wissen alles besser. Sie haben die Weisheit mit Löffeln gegessen! Und wie kann es einer wagen, an ihnen und ihrem überlegenen Wissen zu zweifeln!

Denn würden sie die Wahrheit akzeptieren, würde ihnen ein Zacken aus ihrer Krone von Selbstgerechtigkeit und Arroganz fallen und sie, die Krone der Schöpfung, müssten demütig ihre Unwissenheit und ihre Fehlerhaftigkeit zugeben. Und das, wo sie doch endgültig den Turm von Babel bauen wollen!

Nein, jeder Handwerksmeister ist klüger als diese aufgeblasene Sippschaft. Und es gibt viel zu wenige Ausnahmen unter ihnen!

MfG
G. Nesemann

34. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Ihre Frage “Also, was tun? Weitermachen?” kann ich sehr gut verstehen.

Ich bin allerdings nicht, wie Sie, ein Akademiker, sondern ein “Normaler Mensch”, Arbeitnehmer/Lohnempfänger, früher auch mal kurz selbständig gewesen, viel gereist und in Deutschland (beruflich) herum gekommen.
Meine zahlreichen Berufe und temporären Berufungen möchte ich nicht anführen, da es mir hier um Ihre o. g. Frage geht und nicht um meine Person.
Wichtig ist vielleicht zu wissen, dass ich seit ca. 30 Jahren keinen Fernseher mehr besitze und mich überwiegend aus Büchern informiere, zu allen Themen die mich interessieren.
In den letzten Jahren kamen auch Artikel aus dem Internet hinzu, auch von Ihrer Seite “Nachdenkseiten”, die ich sehr schätze.

Ich durfte, häufig auch berufsbedingt, Einblick nehmen in unterschiedlichste Branchen und auch im Öffentlichen Dienst zahlreiche Erfahrungen sammeln und unzählige Gespräche führen, mit Menschen aus allen “Schichten” unserer Gesellschaft.

Nun zu Ihrer Frage, die durchaus berechtigt ist und die ich mir auch stelle,
bezogen auf meine private “Aufklärungsarbeit” im Freundes- und Bekanntenkreis, praktiziert in den vergangenen Jahren.

Ihre Frage kann ich nur mit meiner persönlichen Antwort versuchen zu beantworten. –
Ich habe mir vorgenommen zukünftig die “Aufklärung” nicht mehr aktiv zu praktizieren, da ich feststellen durfte,
dass heute, ebenso wie vor langer Zeit, die Propaganda funktioniert!

Gegen Windmühlen zu kämpfen, macht keinen Sinn!

Alles wurde gesagt und veröffentlicht, zugänglich für alle Menschen, die es interessiert.
Wer es nicht wissen möchte, der muss halt den Lemmingen folgen, mit allen Konsequenzen.

Ich möchte mich vermehrt um meinen eigenen inneren Frieden kümmern und bemühen diesen herzustellen.
“Aufklärungsgespräche” werde ich nur noch führen, wenn man mich dazu animiert, bzw. das Gegenüber darum bittet und noch offen ist für neue Weltbilder und einen Meinungsaustausch.

Es wird ein Bewusstseinssprung stattfinden oder eben “andere Sprünge” folgen – das ist dann eben so.
Vielleicht sind wir auch zu ungeduldig und die Zeit wird es richten – vielleicht.

Bezogen auf das Weltbild (so will ich es mal nennen) eines großen Teiles der Menschen, die in Deutschland leben, kommt mir häufig folgendes sinngem. Zitat in den Sinn aus “Die Blechtrommel”:
“Die Deutschen glaubten an den Weihnachtsmann, doch es war der Gasmann!”

Ein zugereister Kollege fragte mich mal, warum die Deutschen so dumm sind, bzw. geschichtsvergessen.
Mir fiel dazu lediglich ein, dass ich als Deutscher lieber das Wort “naiv”, “gutmütig” oder “gutgläubig” gebrauche, in diesem Zusammenhang.
Verstehen kann ich die Äußerung meines Kollegen allerdings sehr gut.
Evtl. entschuldigend kann man auch hier wieder anführen, dass Propaganda immer noch funktioniert.

Auf Ihre Frage zurück zu kommen, Herr Müller, würde es mich freuen, wenn Sie und vor allen Dingen Ihre jüngeren Kollegen weiterhin die Nachdenkseiten betreiben würden.
Ob es was/viel bringt, wird sich zeigen – schaden wird es, so meine ich, auf jeden Fall nicht.
Und Sie und Ihre Leser sind dann wenigstens beschäftigt, halbwegs sinnvoll.

Das meine ich so, wie ich es schreibe, da ich im Leben allgemein keinen besonderen Sinn sehe, sondern “lediglich” einen “Steten Wandel” feststelle,
bei allen Phänomenen die wir als lebendig empfinden, bzw. bezeichnen.
Bestenfalls sammeln wir Erfahrungen.
Das sind selbstverständlich meine persönliche Ansichten/Vermutungen.
Alles eine Frage des persönlichen Glaubens/Weltbildes.
Letztendlich werden wir alle “dran glauben” müssen, früher oder später.  🙂

Wertungen, Moral, Anstand, … sind typisch menschlich und wirken häufig spaltend, sind m. E. allerdings i. d. R. wenig zweckdienlich, bzw. nicht relevant, bezogen auf den Lauf der Dinge.

Ich wünsche Ihnen Alles Gute!
D. H.

35. Leserbrief

Kritische Informationen und Kommentare: David gegen Goliath! Bitte nicht aufgeben !

Manuel Zimmermann

36. Leserbrief

Hallo Herr Müller, 

normalerweise trösten mich die Nachdenkseiten. – Es  ist in diesen irren und zur Verzweiflung Anlass gebenden Zeiten immer wieder aufrichtend und weiterführend, auf dem schwierigen Weg, den man sich fast selber bahnen muss durch das Dickicht der Verlogenheiten und vor allem! der Feindseligkeiten, wenn man Artikl liest, die Zusammenhänge erhellen, unter den Tisch Gekehrtes darlegen und zwischendurch sogar manchmal gute Laune machen. – Gute Laune macht mir immer wieder Florian Warwegs unbeirrbar freundlich-hartnäckige Art, die Vertreter der BPK zu löchern, gut tut mir auch oft Jens Bergers sachkundig-frecher Ton und der Umstand, dass er es noch fertig bringt, sich gelegentlich richtig fett lustig zu machen über Leute, die es verdient haben.  Es gibt also eine Welt jenseits stumpfer Zustimmung zu dem, was uns um die Ohren fliegt. Wir alle brauchen das.

Und bei Ihnen habe ich erstmals etwas herausgehört wie schleichende Verzweiflung. Die kenne ich.  Ich habe gute Bekannte, die, kopfschüttelnd, schnell das Gespräch woanders hin drehen, wenn es sich Politischem zu nähern droht. Sie mögen mich ja gerne, aber dass ich nicht sehe, WIE gefährlich diese Russen sind, nein, darüber wird man sich mit mir nicht einig.  Und die Zeit zusammen bekommt etwas Gekünsteltes, wie in jeder Beziehung, die nicht mehr authentisch ist. Und ich habe in meiner Herkunftsfamilie Verbot, mich politisch zu äußern. Bei Strafe des Kontaktabbruchs. – Was natürlich dazu führt, DASS der Kontakt faktisch abgebrochen ist. – Was mich so umtreibt, wie der hochgefährdete Zustand dieser Welt, kann ich leider nicht umschiffen, also herrscht Funkstille. 

Viele berichten mir Ähnliches. – Es mag für Sie im Umkreis der NDS-Redakteure sich oft anders anfühlen. Was Sie mit dem erwähnten Professor erlebt haben, ist wahrscheinlich recht normal. 

Ich bin keine Optimistin. Ich halte es  für sehr gut möglich, dass die Welt, wie wir sie kennen in sehr überschaubarer Zeit Geschichte ist. Ich stelle mich so gut es geht gegen diesen  beängstigenden Prozess. Und ich bin, wie gesagt, froh und dankbar, dass Sie die NDS auf den Weg gebracht haben, dass es sie gibt und sie sind ein unverzichtbarer Teil meines inneren und – ich meine damit politische Mitstreiter – äußeren Zusammenhangs.

Wie gesagt, mich macht Ihre leise Verzweiflung betroffen. Und ich halte sie für begründet. Die vergangenen Jahre haben uns Schläge in – was mein Leben angeht – unvergleichlicher Dichte beschert.

Sie fragen nach dem Wert von Aufklärung. Ich halte viel von ihr, natürlich, aber es geht auch um etwas Anderes: Anders SEIN, anders miteinander umgehen, den anderen anders begegnen als hassend, labelnd, polemisierend, zur Rede stellend, – dieser ekelhaften Art der mittlerweile gängigen Art des Miteinanders etwas anderes entgegenzusetzen. Wir haben nicht nur eine von Krieg bedrohte Welt. Wir haben auch eine völlig fragmentierte, einsam und eingeschüchtert machende Gesellschaft, in der mancher den Weg in die Opposition nicht wagt, in der es aber auch nicht schön ist, dem Mainstream anzugehören. – Wir müssen die Opposition nicht nur zu einem qualifizierten, sondern auch zu einem menschlich fairen und – sorry das kitschige Wort – wärmenden Miteinander machen. Zu einem Ort, wo es schön ist. – Im Mainstream zwischen Hassern und Kriegsgeilen ist es nicht schön. 

Vor einiger Zeit haben die NDS einmal ein Buch beworben: Matthias Desmet: Die Psychologie des Totalitarismus. Darin geht es viel um Fragen der Angst, der Masse und um den Wert der abweichenden, scheinbar chancenlosen Gegenrede. Ich fand es sehr aufrichtend. Wenn Sie es nicht gelesen haben, tun Sie es, so mein Rat.

Auf bessere Zeiten. Mögen die NDS uns erhalten bleiben und Sie bitte auch.

Grüße, C. W.

37. Leserbrief

Lieber Herr Albrecht Müller,

Was tun? Weitermachen?

Ich verstehe Ihren Beitrag so, daß Sie (im Kern – wie Sie schreiben)  Unterstützung für`s Weitermachen suchen – Also bitte – aber was denn sonst?

Wir sind nicht verantwortlich dafür, daß die Welt so ist, wie sie ist – wohl aber dafür, ob sie so bleibt.

Wenn mich Unwissenheit, Voreingenommenheit pp enttäuschen oder gar befremden:

Es gibt nicht wenige Menschen, die auf gewissen Gebieten hochqualifiziert und informiert sind. In anderen Bereichen aber durchaus nicht. Und zuweilen hilft da auch die Logik nicht weiter.

Wenn ich der Wahrheit, der Aufrichtigkeit, der Ehrlichkeit usw den Vorzug gebe vor einem gegenüber dem mainstream angepaßten Verhalten –  um nicht ausgegrenzt oder diffamiert  zu werden.  Dann schon deshalb, weil ich Wert darauf lege , ein glücklicher Mensch zu sein. Dies setzt aber voraus, daß ich mich in einer Weise verhalte, die ich meinen Kindern gegenüber rechtfertigen kann. In einer Weise,daß ich in den Spiegel schauen kann, ohne rot zu werden, ohne mich vor mir selbst schämen zu müssen.

Und mal ganz deutlich: ich lege keinen Wert darauf, von Menschen geachtet, hofiert usw zu werden, die ich nicht selber achten kann. Und ich kann keine Menschen achten und wertschätzen, die sich nicht einem Mindestmaß an Bemühung verpflichtet fühlen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und dazu gehört zwingend eine vielfältige Informations-Nutzung.

Und wenn die Menschheit auf einen nuklearen Untergang zusteuert, so sollten wir  wenigstens gegengesteuert haben. Das sind wir nicht nur der Welt an sich, sondern insbesondere unseren Kindern und Enkeln schuldig.

Im übrigen habe ich durchaus Hoffnung. Nicht nur, weil ich weiß, daß viele Menschen das auch so sehen –  Menschen, die sich zunehmend  wieder Gehör verschaffen.

Und vor Rußland, China pp muß ich mich nicht ängstigen – das sagen mir schon die Fakten,  „der gesunde Menschenverstand“ und ein wenig Geschichtskenntnis . Von dort droht nur Gefahr, wenn der Westen weiter eskaliert. Und letzteres könnte durchaus eine Ende haben, wenn die USA sich aus Europa zurückziehen und sich die Kriegstreiber hierzulande in die Löcher zurückziehen, aus denen sie nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine massenhaft hervorgekrochen sind, als ob sie Jahre darauf gewartet hätten.

Ich glaube, sehr viele Menschen  sind damals in eine Art (zT noch andauernder)  Schockstarre geraten angesichts der  wiedererwachten Kriegstreiberei, Hetze und des Russenhasses. Man hat es einfach nicht für möglich gehalten.

Und angesichts der gewaltig auftrumpfenden und andauernden Meinungsmache in den Medien und seitens der Regierung war und ist es schwierig, wieder der Vernunft und des Ausgleichs Geltung zu verschaffen.

Hier darf und muß man kämpfen – mit Fakten,  Argumenten und ohne Kriegswaffen. Und das tun ja auch immer mehr Menschen – nicht allein bei den Nachdenkseiten.

Also natürlich weitermachen. Die Aufklärung war nie am Ende – sie war nur noch nicht ausgereift und wir haben uns  zu lange auf ihr ausgeruht.

Mit herzlichen Grüßen
G. Hantke

38. Leserbrief

Hallo NDS, sehr geehrter Herr Müller,

“Also, was tun? Weitermachen?”

Ja, bitte!

Wäre es mein Projekt, ich würde es auch an den Zahlen festmachen – steigende Besucherzahlen, oder sinkende. So wie ich das in Erinnerung habe, hatte Ihr Erfolg einigen Leuten sehr mißfallen (Süddeutsche usw.). Das ist ein klares Zeichen dafür, daß die NDS relevant sind.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bichler

39. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

vorweg eine Bemerkung, die Sie mir bitte nicht übel nehmen.

Ich erlebe Sie in Schrift und Wort als einen gestandenen Mann, der es nicht nötig hat, durch solch einen Artikel dutzendweise Leserbriefe mit Inhalten wie “Bitte, Bitte weitermachen” einzufordern. Ich habe mir deshalb ein paar Gedanken gemacht.

Sie schreiben: “Also, was tun? Weitermachen? Die Frage ist im Kern ehrlich gemeint.”

Ich kenne das, was Sie beschreiben nur allzu gut aus eigener Erfahrung. Auch wenn ich mich in der Argumentation ausschließlich auf nachweisbare offizielle Dokumente, Verträge, Politikeräußerungen, Verträge etc. beziehe, ernte ich zu 90% eine Mischung aus pauschalen Floskeln, Ignoranz, mitleidigem Lächeln, Ablehnung, Abwertungen und anderen Abwehrmechanismen. Wobei der Wissensstand des Gegenübers oft gering bis nicht vorhanden ist und sich auf das Zitieren von Vermutungen, Pauschalurteilen und Berichten der Tagesschau und Talkshows beschränkt. Ich habe Jahrzehnte lang dauernde Freundschaften verloren, weil die Freunde meine Meinung nicht ertrugen. Es ist erstaunlich, was gezielte Indoktrination anrichten kann.

Was tun?

Ich beschäftige mich im Moment mit der Psychologie Alfred Adlers, dem Begründer der Individualpsychologie und da gibt es zwei Aspekte seiner Denkweise, die mich im Moment sehr umtreiben.

Hintergrund dabei ist, dass ich – wenn ich ehrlich bin – mich immer wieder dabei erwische, dass ich nicht nur informieren und diskutieren möchte, sondern auch (insgeheim) hoffe, durch die Informationen überzeugen zu können. Die Enttäuschung ist vorprogrammiert.

Wieder frage ich: Was tun?

Und hier kommt Adlers Denkweise ins Spiel: Er spricht von der “Trennung der Aufgaben”. Im Blick auf die NachDenkSeiten oder auf persönliche Gespräche heißt das konkret: Die Aufgabe, die ich, (die die NDS) gewählt haben, ist, Gesprächspartner oder interessierte Leser zu informieren und sich mit ihnen auszutauschen. Was die dann damit machen, ist deren Aufgabe, darauf habe ich keinen Einfluss.

Im Bild gesprochen: “Man kann ein Pferd zur Tränke führen, saufen muss es selbst”. Möglicherweise wird man nicht von allen gemocht wird (Florian Warwick wird ein Lied davon singen können).

Aber das muss auch nicht sein und es bedeutet ein hohes Maß an Freiheit.

“Engagement für die Gemeinschaft” ist ein zweiter wichtiger Begriff in der Denkweise Adlers.

Und auch hier ist der Wert des Engagements nicht von der Zustimmung der Gemeinschaft abhängig.

Auch nicht von der Zahl der Adressaten, die ich mit dem, was ich tue, erreiche. Es ist wertvoll in sich.

So ist es auch mit den NDS: Sie sind (nicht nur) mir wichtig, ja unverzichtbar geworden und wertvoll in sich.

Und deshalb nun doch ein “Bitte weitermachen”.

Mit herzlichen Grüßen
Joachim Dierks

P.S.: Und sollten Sie in diesem Jahr jemanden brauchen, der Ihnen etwas “Segenvolles” zu Weihnachten schreibt, lassen Sie es mich wissen ;.).

Antwort A. M.: Bitte schon vormerken.

40. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

Auch ich habe, nicht zuletzt in der eigenen Familie, die allergrößten Schwierigkeiten, noch Energie für die Einforderung von Vernunft und den Willen zur Verständigung aufzubringen.

Auch in meinem Umkreis scheint man sich schnell an den Gedanken gewöhnt zu haben, sich gegenüber Russland endlich mal auf der Seite der `Guten´ wähnen zu dürfen. Womöglich ist sowohl letzteres menschlich als auch der immer wiederkehrende Gedanke an Aufgabe.

Dies aber führt mich immer wieder zur Frage. Was bleibt dann noch?

Und sein wir doch wenigstens uns selbst gegenüber weiter ehrlich: Lange könnten wir die Füße ja doch nicht still halten. Also machen wir weiter, so gut wir können.

Die Köpfe hübsch oben behalten, liebe Nachdenkseitler!!!. Wir haben fast nur noch euch für die Öffentlichkeitsarbeit. Auch die allerbeste Boje fühlt sich bedeutend besser, wenn sich noch einen Hafen in ihrer Nähe weiß.

Gordon Capra

41. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Sie schreiben: ” Die Propaganda gegen Russland und die parallel betriebene Propaganda für die Kriegsertüchtigung sind offensichtlich sehr erfolgreich”. 

Dann fragen Sie: ” Also was tun? Weiter machen ?”. Ich denke, dass es auf keinem Gebiet eine gute Idee ist, etwas aufzugeben, wovon man überzeugt ist, auch wenn es keine Perspektive zu haben scheint. Ich meine das aus reinem Selbsterhaltungstrieb, nicht nur wegen der Kriegsgefahr, sondern auch in Bezug auf unser Alter. Ich werde 74 Jahre alt und Sie haben noch etliche Jahre mehr für Ihre Überzeugungen gestritten. Aus Enttäuschung aufzugeben ist der Gesundheit nicht zuträglich (Spannkraft). Den Triumph sollte man der Gegenseite nicht gönnen. Die auf die eine oder andere Weise im Hintergrund von den USA gesteuerte öffentliche Meinung in Deutschland war in den 1950er Jahren mindestens ebenso stark und erfolgreich wie heute. Zwar gab es eine stärkere Gegenbewegung gegen die Wiederaufrüstung. Aber die von Ihnen gezeigten Wahlplakate wurden ja deshalb verwendet, weil man sich von der Mehrheit der Wähler dafür ihre Stimme versprach. Die Mehrheit in Westdeutschland unterstützte damals Adenauer und die FDP, welche nahtlos an die von Goebbels geschürte Propaganda gegen Russland anknüpften, obwohl (!) die Resultate dieser Politik in Form von Ruinen in allen großen Städten täglich vor aller Augen standen. Man bedenke: Die Bevölkerung hatte diese Ruinen in den Stadtzentren ständig im Blick und war trotzdem (!) für die erneute Rüstung gegen Russland, jedenfalls per Wahlzettel. Wer es 1945 nicht kapierte, wird es auch jetzt nicht begreifen. Insofern ist für mich Deutschland betreffend Hopfen und Malz verloren. 

Die Mehrheit warf sich damals den Westalliierten an den Hals, welche zu einer Zeit, als der Krieg bereits für Deutschland verloren war, diese Städte noch in Ruinenfelder verwandelt hatten ( aus US – Sicht sinnvoll, um sich das Gebiet wirtschaftlich nach dem Kriege um so sicherer untertan zu machen).

Die Mehrheit sah auch damals nicht, dass die Anti – Russland – Propaganda der Verhinderung neutraler Beziehungen nach dem Vorbild des Staatsvertrages zwischen der UdSSR und Österreich eben nicht deutschen, sondern US-Interessen diente, wirtschaftlich und politisch. Wenn später die Sprengung der Gasleitungen die deutsche Wirtschaft enger in die Abhängigkeit zu den USA trieb, so war es 1948 die Währungsreform, welche die Bevölkerung enteignete, aber durch einen per Kaufkraft ungerechtfertigten Wechselkurs der DM zum Dollar es den USA ermöglichte, große Anteile der nicht zerstörten deutschen Industrie zum Spottpreis aufzukaufen. Propaganda wirkt immer. Wenn es danach geht, hätte man also bereits 1950 verzweifeln müssen, da die Mehrheit trotz sichtbarer Ruinen nichts gegen die Wiederaufrüstung einzuwenden hatte. So gesehen gibt es heute da eher einen Entschuldigungsgrund, da ja äußerlich weniger an den Krieg erinnert.  Sehr geehrter Herr Müller, es ist ein Unterschied, ob Sie in Ihrem Bekanntenkreis Meinungen einholen oder ein ehemaliger DDR – Bürger wie ich in seinem Umfeld. Zwar pflege ich keinen Umgang mit Russlandhassern. Doch es ist statistisch bewiesen, dass die Meinung zum Ukrainekrieg und generell zum deutsch – russischen Verhältnis in den östlichen Bundesländern eine andere Mehrheit aufweist als in den westlichen Bundesländern. Die US – Abhängigkeit der deutschen Hauptmedien könnte für die Zukunft eventuell auch etwas Gutes haben, falls sich in den USA die Schwerpunkte der Propaganda ändern. Vielleicht wird dann Herr Warweg noch Chefredakteur der Tagesschau (Spaß muss sein).

Egal wie erfolgreich – erst einmal sollten Sie weiter machen. Die NDS haben ja eine recht gute Verbreitung gefunden.

Das dies so bleibt, wünscht Ihnen
Fred Buttkewitz

42. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

doch, bitte weitermachen. Es müssen doch wenigstens einige aufgeklärt sein auch wenn es, mal wieder, anscheinend nicht die Mehrheit ist.

Mit freundlichen Grüßen 
A. Haack

43. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,
sehr geehrtes NDS-Team,

Sie fragen am Schluss Ihres Artikels “Aufklärung? Hoffnungslos?”: Also, was tun? Weitermachen? Meine Antwort: Ja, bitte, weitermachen, unbedingt! Die Medien, die sich noch die Mühe machen, die verordnete Sichtweise zu hinterfragen, werden weniger und/oder ihre Arbeit wird erschwert. Deswegen sind Sie und ihre Mitstreiter so wichtig. Bitte, machen Sie weiter.

Dafür alles Gute und beste Grüße
Georg Kaiser

44. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Sie sprechen mir aus der Seele – und ja, wie resilient muss man eigentlich sein, um diesen Wahnsinn weiterhin zu verkraften? Ich frage mich das tagtäglich und bewege mich je nach eigener Verfassung und Nachrichtenlage zwischen „jetzt ist es soweit, alles ist endgültig verloren“ auf der einen und „es gibt mehr kritische Geister als ich mir vorstellen kann, sie zeigen sich nur noch nicht alle“ auf der anderen Seite.

Zugegebenermaßen schlägt mein inneres Barometer aber viel häufiger in die resignative Richtung aus. Umso mehr, wenn das, was Sie schildern, passiert: Gespräche mit Freunden, mit denen man sich weitestgehend auf einer ähnlichen politischen Ebene befand, offenbaren, wie tief sich die medial täglich verkündeten Meinungsmuster verfestigt haben. Meinungen, die unverrückbar sind. Moralisch verpflichtend. Basierend auf den stets gesicherten Fakten des ÖRR sowie der großen Zeitungen.

Ich frage mich: Wie könnte es gelingen, die eigene Hoffnungs- und Fassungslosigkeit zu überwinden und die vielen kritischen, selbst denkenden, alles hinterfragenden Menschen sichtbarer zu machen? Ich weiß es nicht, und auch daran verzweifle ich!

Aber: Es stünde, wie Sie vermuten, in der Tat noch schlimmer, wenn es die Nachdenkseiten nicht gäbe, und Sie und Ihr Team machen uns – Ihrer Leserschaft – täglich Mut durch Ihre Präsenz, Klugheit und Unbeirrbarkeit. Vielen Dank dafür. Und auch dafür, dass Sie uns gerade einen zutiefst persönlichen Einblick in Ihre eigenen Zweifel gewährt haben. Das möge uns alle, die wir nur in unserem jeweils eigenen kleinen Umfeld nachdenken, diskutieren und manchmal verzagen, bitte umso mehr aufrütteln und erneut ermutigen!

Viele Grüße
Katja Pump

45. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Albrecht Müller,

die von Ihnen geschilderte Erfahrung im Freundes- und Bekanntenkreis hat sehr wahrscheinlich ein Großteil der NDS-Leser ebenfalls gemacht. Ja, es frustriert, insbesondere wenn belesene und lebenserfahrene Freunde offensichtlich der Propaganda erlegen sind.

Verzagen oder Aufgeben bei der “Aufklärung” ? Nein, das ist nicht die Lösung.

Die Anzahl derjenigen wächst, denen aufgrund der alternativen Medien wie z.B. NDS, Kontrafunk, Radio München etc. plötzlich ein Licht aufgeht. 

Wir erfahren das bei neuen Mitgliedern in den Gesprächskreisen – und die wachsen.

Fazit: 

Weitermachen und sich nicht entmutigen lassen!!

Die NDS sind dabei unverzichtbar!

Liebe Grüße an das gesamte NDS-Team

Klaus Herrmann

46. Leserbrief

Vielleicht sind das ja unbequeme Wahrheiten?

Die SPD war und ist immer Systempartei gewesen. Die alte, bessere BRD ist ein Mythos.

Und Mythen werden weniger geglaubt als Propaganda.

Sie werden niemanden überzeugen durch bloße Textkritik.

Jeder bleibt in seiner Blase, Sie in Ihrer und Ihr Freund in seiner.

Das gegenseitige sich versichern, fühlt sich besser an als die Versicherung.

Hagen Bonn

Anmerkung Albrecht Müller: Naja, die SPD mit des Verteidigungsministers „kriegstüchtig werden“ soll die gleiche Partei gewesen sein wie jene von 1969 in Willy Brandts Regierungserklärung: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“. – Dem kann ich beim besten Willen nicht folgen.

47. Leserbrief

Guten Tag sehr geehrter Herr Müller,

in Ihrem Artilkel . Aufklärung? Hoffnungslos? lese ich im letzten Abschnitt etwas von Resignation heraus.

Seit einigen Jahren sind die Nachdenkseiten und Ihr Netzwerk zum festen Bestandteil meiner Informationsbeschaffung geworden. Daher kann ich Sie und Ihr Team nur dazu ermuntern, bitte nicht Aufgeben in dieser besonderen “Zeitenwende” des Informationsangebot.

Auch ich mache in meinem Bekanntenkreis ähnliche Erfahrung und bin dann selber oft am Ende meiner Argumente.

Das viele meiner Bekannten der Mainstreampresse einfach unreflektiert folgt, ist es auch für mich manchmal entmutigend. Das liegt aber auch an der Fülle der Informationen. Die für uns normale Bürger schon nicht mehr zu bewältigen ist, wenn Mann oder Frau dafür nicht acht Stunden am Tag Artikel lesen möchte und kann.

Sie sehnen also es geht nicht nur Ihnen so und Sie haben mit Ihrem Team noch ein großen und wertvollen Resonanzraum geschaffen.

Aufgeben ist also keine Lösung es muss unbedingt weiter gehen. Schon aus dem Grund das diese unreflektierten Persönlichkeiten hinterher nicht sagen können: 

“Wir haben es nicht besser gewusst” Dann können wir immer noch sagen: “Es war aber die Möglichkeit da “. Also bitte machen Sie weiter. Sie können sich sicher sein, dass die Nachdenkseiten eine große Gefolgschaft hat. 

Mit ermutigen Grüßen aus Ketsch am Rhein
Klaus Seitz-Jebsen

48. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

da wir einer kleinen Minderheit angehören, muss die aktuelle politische Situation hoffnungslos erscheinen. Vermutlich bedarf es einer mittleren Katastrophe, um ein allgemeines Umdenken herbei zu führen. Besonders für diesen historischen Moment müssen wir unsere Ideen in möglichst vielen Köpfen lebendig erhalten und manchmal gibt es ja doch kleine Momente der Hoffnung.

Ein Beispiel:

Ich lebe in der Nähe einer Kleinstadt in Niedersachsen, in der sich eine Bundeswehrkaserne mit Fallschirmjägern befindet und die örtliche Zeitung wird nicht müde ständig  positiv über die Bundeswehr zu berichten. Soldaten in der Ausbildung, Soldaten im Kindergarten, Soldaten die Spenden gesammelt haben usw. usw.

Mit einem deutlichen Unbehagen habe ich einen Leserbrief geschrieben (s.unten), der die allgemeine Kriegshetze aufs Korn nimmt und war über die positive Resonanz überrascht. Das war für mich so ein Moment der Hoffnung.

Mit freundlichem Gruß
Eberhard Schwarz

Kriegsgräber als Lernorte der Geschichte

Am 11. Januar berichtete die ZZ darüber, dass Soldaten der Bundeswehr 28.150 Euro für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge gesammelt haben. Für die lobenswerte Arbeit des Volksbundes ist es ein  schönes Ergebnis. Der Besuch von Soldatenfriedhöfen hat mich immer tief beeindruckt, zumal mehrere Mitglieder meiner Familie in den beiden Weltkriegen irgendwo in der Welt getötet wurden und niemand wusste genau wo. Seitdem sind Kriegsgräber für mich ein Mahnmal für den Frieden! Und nun stehen Soldaten vor der Tür, deren oberster Chef, Herr Pistorius, das deutsche Volk „kriegstüchtig“ machen will. Der Bau von Bunkern soll vorangetrieben werden und in der ZZ rät man im Leitartikel dazu private Keller mit Sandsäcken abzusichern. Man faselt von „nuklearer Teilhabe“, Herr Merz erklärt „Frieden gibt’s auf jedem Friedhof“ und  Frau Baerbock meint, dass wir bereits einen Krieg gegen Russland führen. Ausgerechnet gegen Russland, eine der großen Atommächte.  Da frage ich mich ernsthaft für welche Gräber die Soldaten sammeln. Für ihre eigenen? Für die unserer Kinder und Enkelkinder? Wenn Kriegsgräber wirklich, wie es offiziell heißt, zu „Lernorten der Geschichte“ geworden wären, würde man nicht wieder in lautes Hurra verfallen, denn nach dem  nächsten großen Krieg brauchen wir keine Gräber mehr.

49. Leserbrief

Lieber Hr. Müller,

Vielen Dank für Ihren Artikel „Aufklärung? Hoffnungslos?“

Ihre Zweifel, ob es weiter Sinn macht, aufklären zu wollen, kann ich nur zu gut verstehen!… Auch ich und sicher ganz viele andere Leser der NachDenkSeiten kennen diese Erfahrungen und auch die Zweifel nur zu gut!….

Ich muss in diesen Tagen oft an Stefan Zweig und sein Buch “Die Welt von Gestern„ denken. Er hat sich damals zurückgezogen und ich kann das sehr gut verstehen! Wenn dies auch für Sie der richtige Weg ist, dann ist das natürlich sehr in Ordnung und sehr nachvollziehbar.

Definitiv stünde es aber schlimmer um unser Land, wenn es die NachDenkSeiten nicht gäbe und mein Wunsch an Sie ist: machen Sie weiter!

Allein schon, dass Sie und Ihr Team mir und vielen anderen Menschen täglich mit Ihren Artikeln aus der Seele sprechen und diese auch noch sehr gut geeignet sind, zum weiterverbreiten, ist Grund genug weiterzumachen!

Auch ich wünsche mir viel mehr Menschen die aufwachen, sehen, hören, hinterfragen! …. Und dann am besten alle auf die Straße!… 

Das sehe ich im Moment leider (noch) nicht! Aber wer weiß? 

Ich weiß aber auch: Zweifel sind sehr hilfreich! Sie lassen uns innehalten und zeigen an, dass etwas (neu) entschieden werden muss! Insofern geben mir Zweifel auch Zuversicht. Denn wenn wir es schaffen, Menschen zum zweifeln zu bringen, z.B. an dem, was ihnen täglich ins Gehirn gehämmert wird und sie dann noch beginnen wirklich nach-zu-denken, dann ist schon viel gewonnen.

Sie und Ihr Team tragen jedenfalls sehr dazu bei, Zweifel in unsere Gesellschaft zu pflanzen und das ist schließlich die Voraussetzung für Veränderung!

Ihnen, lieber Hr. Müller, wünsche ich eine Entscheidung, die für Sie stimmig ist!

Ich spreche Ihnen und Ihrem ganzen Team hiermit meinen höchsten Respekt und Dank aus!

Und wenn es nach mir geht: Bitte, bitte weitermachen!!!

Mit allerherzlichsten Grüßen 
Susanne Heuser

50. Leserbrief

Werter Albrecht Müller,

als Wahlkampfunterstützer kann ich Ihre Zweifel sehr gut nachvollziehen. Ja, es gibt genügend Menschen, die leider durch die tägliche Propaganda verloren sind, aber es gibt auch viele, die in ihren Entscheidungen und ihrer Parteinahme noch unentschlossen sind. Für diese lohnt es sich weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben. Wenn nun keine Aufklärung mehr passieren würde, dann würde die Welle der Propaganda schutzlos über die Menschen hereinbrechen und dann sind es noch mehr, für die es keine Hoffnung mehr gibt.

Auch wenn der Frust groß ist, bleiben Sie weiter am Ball, weiter hartnäckig. Es lassen sich nicht alle aufklären, aber für die wenigen ist es Wert!

Mit solidarischen Grüßen
M. Farrherr

51. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Ihr Artikel hat mich sehr beschäftigt, weil ich mir immer wieder auch die gleiche Fragen stelle:

Haben Gespräche mit Andersdenkenden, die Argumente einfach negieren und viele Zusammenhänge nicht kennen oder auch nicht kennen wollen einen Sinn?

Mit Äußerungen für den Frieden, wie auch gegen die übertriebenen Corona-Maßnahmen, steht man in Teilen der eigenen Familie als auch im Freundeskreis oft auf einsamer Position.

Die Gegner des Friedens haben mit Hilfe professioneller Psychologen und dem großen Geld ganze Arbeit geleistet Wortschöpfungen wir „kriegstüchtig“ oder „Putinversteher“ und das als Schimpfwort missbrauchte “Querdenker” sind m.E. nicht zufällig eingeführt worden.

Ein Vergleich der Medien in den „gelobten“ Jahren der Friedensbewegung in den 1980er Jahren, die damals trotz der Millionen auf der Straße die Pershingstationierung nicht verhindern konnte, zeigt ein völliges Abgleiten in einseitige Berichterstattung, Manipulation und Bellizismus. Äußerungen, wie im NDS-Artikel zur letzten Maybritt Iller Sendung „Die gute Nachricht ist, es wird nicht am ersten Tag schon der Frieden ausbrechen“ zitiert, waren damals noch undenkbar oder wurden scharf kritisiert. Wie wenige von uns machen sich danach noch daran eine Programmbeschwerde an den ÖRR zu formulieren?

Es gab damals noch einen so genannten „Rotfunk“ in Form des NDR und des WDR in der ARD. Es gab noch eine Partei, die sich in großen Teil auf Brandts Friedenspolitik berief, Gewerkschaften, die nicht nur zu Lohnkämpfen, sondern auch zu Friedensdemonstrationen aufriefen. Heute stehen beide für die Fortsetzung der Waffenlieferungen und damit der Kriege.
Viel Schaden haben die Querfront- und Rechtsoffenvorwürfe verursacht. Auch sie sind sicher nicht von Innen, sondern von Außen gekommen, aber sie haben leider nach dem Prinzip „Teile und Herrsche“ gewirkt.

Die Belastung für viele ist im Berufsleben härter geworden, was zum falschen Argument führt „Ich habe keine Zeit mich alternativ zu informieren“. Bei der Antwort „Dann informiere dich doch nur dort“, wird man ungläubig ob der vermeintlich schlechteren Qualität als Anhänger von Verschwörungstheorien betrachtet.

Auch kritische Blicke von außen auf die Friedensbewegung z.B. von Leo Ensel in den NDS, helfen ohne Zeigen eines Auswegs zur Verbreiterung und Verjüngung nicht weiter, führen eher zu den durch Sie geäußerten pessimistischen Gedanken. 

Ist Schweigen, über Urlaubsreisen, Wetter und über die Enkel sprechen der Ausweg?

Sicher nein! Wir müssen, wenn auch mit Zurückhaltung bei Personen deren Haltung wir kennen und wo wir schon einmal gescheitert sind, weiter machen bei denen, die uns zuhören und Argumente aufnehmen, auch wenn der Einfluss der Kriegspropaganda noch so groß ist. Manche Informationen führen dann zum Nachdenken. Bleiben wir immer freundlich und seien die Argumente und Beschimpfungen auch noch so unsinnig. Es sind oft eher die nicht höher gebildeten Menschen , die sich einen gesunden Menschenverstand und ein gutes Bauchgefühl erhalten haben. Sie konsumieren oft nicht sogenannte  Leitmedien wie „Spiegel“ und „Die Zeit“ als vermeintliche alleinige „Wahrheit“.

Es gibt mehr Skepsis gegen die mediale Berichterstattung als wir glauben!

Bei unseren wöchentlichen Mahnwachen für den Frieden und der Sammlung von Unterschriften für den Berliner Appell in Schwerin stellen wir immer häufiger fest, dass Passanten mit der Frage kommen: „Können wir hier für den Frieden unterschreiben?“ weil sie eine Friedenstaube gesehen haben. Viele danken uns für den Einsatz oder heben auch nur einen Daumen im Vorübergehen. Das sind Mutmacher, die wir selbst dringend benötigen, aber auch die Passanten zusätzlich zum verteilten Material, z.B. der „Zeitung gegen den Krieg“, mitnehmen.

Kämpfen wir weiter mit friedlichen Mitteln und lassen wir als 60+ler wenn möglich den jüngeren Mitstreitern der Vortritt und unterstützen sie dabei im Hintergrund!

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Leonhardt

52. Leserbrief

Sehr geehrtes Redaktionsteam,

im Anhang mein Leserbrief zu o.g. Artikel.

Mit freundlichen Grüßen und weiter so !

Dieter Amb

Anhang:

Leserbrief zu „Aufklärung ? Hoffnungslos ? vom 17.01.2025

Sehr geehrter Herr Müller,

auf eine verständlich ehrliche Frage,eine ehrliche Antwort : WEITERMACHEN !

Als ich Ihren Artikel gelesen habe,hat es mich sowohl sehr berührt und gleichermaßen an meine eigenen Erfahrungen bei den vielen Gesprächen mit so manchen meiner Mitmenschen erinnert.

Kurz gesagt: Es ist der Erfolg und das Ergebnis einer öffentlich wirksamen Propaganda als altes Hausmittel, welches bei vielen immer noch seine volle Wirkung entfaltet. Man hätte uns sonst schon längst ein anderes Medikament verabreicht. Egal wer der Doktor ist,man weiß,daß ein Medikament nicht bei jedem denselben erwünschten Erfolg erzielen kann.

Der Moment der Anzweiflung des eigenen Wirkens überfällt jeden einmal. Dies habe ich auch z.Bsp bei Friedensdemos von so manchem Mitstreiter gehört :

„Für was sind wir heute auf die Strasse gegangen – das bringt ja eh nichts !“

Dazu sage ich immer:

“Wir können nicht erwarten, wenn wir heute auf die Strasse gehen, daß die Welt morgen eine andere sein wird“.

Alles braucht seine Zeit und es ist besser als garnichts zu machen und seine Eigenverantwortung in den Schoß eines „Messias“ abzulegen.

Das einzige,was mich doch immer wieder erstaunt, ist der Umstand,daß viele Menschen überzeugt sind ,durch die etablierten Medien gut und „vielseitig“ informiert zu sein. Auf meine Frage hin,ob sie „alternative“ oder „neue“ Medien kennen,habe die Erfahrung gemacht, daß sie keinen blassen Schimmer davon haben.

Die angepriesene „Vielfalt“ der etablierten Medien (gerne wird immer wieder die „Süddeutsche Zeitung“ hervorgehoben) existiert nicht ! Die dpa ,in der Funktion als „Informationsdepot“ scheint den meisten Konsumenten unbekannt zu sein. Auch die Einflussnahme unserer Freunde über dem großen Teich auf die deutsche Presselandschaft wird nicht wahrgenommen.

Es sollte dem „gut informierten“ Leser/Hörer aufgefallen sein ,daß durch diese“ journalistische Arbeitserleichterung“ sich viele Artikel und Standpunkte in verschiedenen Quellen doch sehr ähneln.

Dazu aktuell und ein Lichtblick ist der Artikel „Tagesschauplaner“ packt aus :„Die Berichterstattung passt zum Weltbild der Redakteure“ in der Berliner Zeitung vom 18.01.25. Ein Interview mit dem ehemaligen ARD Tagesschau-Koordinator Alexander Teske, in dem er sein Buch „INSIDE TAGESSCHAU“ vorstellt.

Vielleicht sollte der eine oder andere sich dies zu Gemüte führen,um seinen Glauben an die heile Welt der Berichterstattung der wohlsituierten Medien hinterfragen zu wollen.

Ich beziehe mich jetzt nur auf den Zeitungsartikel – das Buch selbst habe ich noch nicht gelesen.

Wie bereits am Anfang meines Briefes erwähnt,möchte ich Ihre Zweifel ausräumen und Ihnen und Ihrem Redaktionsteam für die vielen Jahre der kritischen und unabhängigen Berichterstattung von Herzen danken.

Es ist Euer Beitrag zu einem offenen Diskurs und der steinige Weg durch eine polarisierte Gesellschaft,welche wieder zusammen finden sollte.

Hoffnungsvolle Grüße Dieter Ambs Bad Dürkheim

53. Leserbrief

Werter Albrecht Müller,

in Ihrem gestrigen Artikel „Aufklärung? Hoffnungslos!?“ stellen Sie die Fragen: „Was tun?“ und „Weitermachen?“. Ich möchte hierauf mit der simplen Gegenfrage antworten: „Wenn nicht wir – wer dann?“

Hierzu finden Sie im Anhang einen Leserbrief als PDF-Datei beigefügt. Ich hoffe, Sie vom Weitermachen überzeugen zu können, und möchte Ihnen und Ihrem Team bei dieser Gelegenheit auch nochmals für Ihre tagtägliche Aufklärungsarbeit danken.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Abend und verbleibe mit besten Grüßen

Ihr Leser Cygnus Ruber

Anhang:

Werter Albrecht Müller,

in Ihrem gestrigen Artikel „Aufklärung? Hoffnungslos!?“ stellen Sie die Fragen: „Was tun?“ und „Weitermachen?“. Ich möchte hierauf mit der simplen Gegenfrage antworten: „Wenn nicht wir – wer dann?“

Natürlich sind Ihre Zweifel zunächst einmal nachvollziehbar und berechtigt. Es ist zum Mäusemelken, wenn man sieht wie (scheinbar) gebildete und engagierte Freunde und andere Weggefährten noch die plattesten Plattitüden nachkauen oder den regierungsamtlich verkündeten „Narrativen“ (hässliches Wort!) uneingeschränkt Glauben schenken – ich selbst habe mehrere solche Bekannte „verloren“. Wenn von „taz“ bis „FAZ“ das Gleiche geplärrt wird, dann muss es ja stimmen, dann muss man sich wohl keine eigenen Gedanken mehr machen. Das scheint bei vielen schlicht die Devise zu sein. Gegenstimmen sind nicht erwünscht – bloß keine Kritik an Regierung, EU, NATO etc. Gerade bei angeblich so „progressiven“ Geistern. Und es betrifft ja beileibe nicht nur das Thema „Frieden / Aufrüstung“ oder den Umgang mit den Ungeimpften und sonstigen Maßnahmenkritikern während des Pandemieregimes. Ob Stuttgart 21, die sog. „Staatsschuldenkrise“ in der Eurozone (die wie Heiner Flassbeck oft genug zeigte, nichts mit Staatsschulden zu tun hatte), die achselzuckende Hinnahme von Massenüberwachung, fortschreitender Militarisierung der Polizei oder den Enthüllungen von Snowden, Manning und Assange… ob absterbende Innenstädte, Smartphone-Kult, weitere Verrohung der Gesellschaft – man könnte zu den Anfängen der NDS und Ihrem Buch „Reformlüge“ den Bogen schlagen und dann wieder zurückkehren zur heutigen Bejahung und Verklärung des Hartz-Regimes, den fröhliche Urständ feiernden „Deutschland-stirbt-aus“-Mythen (zu denen Sie oft genug aufzuklären versuchten) oder eben der weit verbreiteten Unterstützung der Russlandsanktionen (61 % der Befragten hier, 71 % sogar hier). Und sich dann die Haare raufen und zurecht fragen, ob es in dieser Gesellschaft(sform) überhaupt etwas bringt, aufklären zu wollen. Ich kann auch verstehen, dass Sie sehr entsetzt sind, wie die viereinhalb Jahrzehnte der Politik der geistig-moralischen Wende die bescheidenen Errungenschaften der Vorjahre, an denen Sie mitgewirkt hatten, verwässert, revidiert oder (in Hinblick auf Privatfernsehen oder eben Verständigungspolitik) geradezu zertrümmert haben und die Gesellschaft Stück für Stück weiter ins Autoritäre umgekrempelt worden ist.

Dann könnte man tatsächlich auf den Gedanken kommen, die Flinte ins Korn zu werfen oder dem alten Epikur folgend ein „Leben im Verborgenen“ anzustreben. Sich aus den „vielfältigen Wirrnissen des öffentlichen Lebens“ herauszuhalten und seine Tage lieber im Kepos (Garten) zu verbringen und die Politik vorbeirauschen zu lassen. Doch genau das, werter Herr Müller, erscheint mir falsch.

Zum einen führte es bloß in die Apathie. Es ist ja wie gesagt nicht zu leugnen, dass die Propaganda der Mächtigen in vielen Teilen der Gesellschaft große Wirkung zeigt – ob hierzulande, in Frankreich, den USA oder im restlichen Westen. Die Meinungsmache ist so wirksam und die Erzählungen haben sich oft so tief in das gesellschaftliche Denken eingewebt, dass sie wie „festgemauert in der Erde“ zu stehen scheinen. Aber gerade dann ist es umso wichtiger, dass wir nicht aufhören, uns für Alternativen einzusetzen und aufzuklären. Oder sollen wir einfach achselzuckend danebenstehen? Sollen wir die einfach machen lassen? Sollen wir sie durchkommen lassen? Dann hätten die Herrschenden ja gewonnen! Wann niemand mehr aufsteht, niemand mehr widerspricht, dann können sie noch schneller ihre „Agenden“ und Projekte durchziehen. Wollen wir das? Wollen wir, dass Krieg nicht nur „Mainstream“ sondern am Ende gar „für alle mit Hurra“ wird? Wollen Sie das? Ich denke nicht.

Zum anderen muss man sich den Rückzug ins Verborgene auch erst mal leisten können. Ich habe keinen Garten und bin als Hartz-IV-Empfänger und Arbeiterkind von vielen Politiken der letzten Jahre direkt betroffen gewesen. Selbst wenn ich mich zurückziehen wollte, kann ich es nicht, denn die Härten ziehen sich ja nicht ihrerseits zurück. Denen kann meiner einer auch gar nicht ausweichen. Und da scheint es mir sinnvoller lieber gleich aufzustehen und sich dagegen auszusprechen als sie einfach als gegeben hinzunehmen. Zumal man auch dann, wenn man einen Garten hätte, ja keineswegs sicher ist. Staat, Markt und andere können sich in dein trautes Heim drängen, ob du es willst oder nicht. Sie können es enteignen und einen unterirdischen Bahnhof oder gewaltige Waffenfabrik daraufstellen. Oder es einem sonst wie verleiden und wegnehmen. Da ist es doch besser, vorher aufzustehen anstelle zu warten bis die Hütte brennt.

Dann hat man wenigstens etwas getan und kann sagen: „Wir haben alles gegeben und alles versucht!“

Und drittens sollten wir einfach unsere Mitmenschen nicht vergessen. Ich denke, dass Seiten wie die „NDS“, „Overton“, „Manova“ etc. (früher auch „Telepolis“) durch ihre bloße Existenz und die Bereitschaft kritischen Denkern eine Möglichkeit zu geben ihre Gedanken vorzustellen, für sehr viele Menschen tagtäglich eine wichtige Anlaufstelle sind. Sie leisten harte Arbeit und Sie sollten nie vergessen, wie wichtig Ihr Tun für viele Menschen da draußen sind. Wie vielen Sie neue Gedanken, neue Ideen und – gerade, wenn es gesellschaftlich so düster ist wie heute – auch Hoffnung oder einen Moment der Freude und Entlastung schenken. Selbst wenn es nur 15 Leute wären, wären es immerhin eine halbe Schulklasse oder ein halber Kurs. 15 potentielle „Multiplikatoren“! Und denkbar ist auch, dass die NDS, und andere Dornen im Fleisch der Mächtigen, bereits so manches Projekt verhindert, so manche Spitze und Aktion der Herrschenden gemildert haben. Das sollte man auch nicht geringschätzen. Allein die bloße Präsenz eines Florian Warweg bei der BPK ist im Sinne der Aufklärung wichtig; obgleich sein Tun einem wie Don Quijotes Anrennen gegen Windmühlen erscheinen mag.

Darum zurück zur Eingangsfrage: Wenn wir nicht weitermachen – wer dann? Wer wird dann die Stimme der Vernunft vertreten, wer wird für die sprechen, die nicht selber sprechen können, nicht sprechen dürfen oder sich schlicht nicht trauen? Wer wird für die kämpfen, für die keiner kämpft? Wer wird die unbequemen Themen beackern, an die sich keiner wagt? Wer wird es noch wagen unbequem zu sein, zu zweifeln, zu kämpfen oder auch mal „Umstrittenes“ zu sagen, zu tun? Wenn selbst diejenigen von uns, die den Wert des Friedens und der Diplomatie erkennen, ihn nicht mehr fördern wollen, nicht mehr aufklären wollen, weil sie es für zwecklos halten – wer dann? Wer wird die politischen und wirtschaftlichen Kräfte herausfordern? Und was sollen die Leute im Ausland denken – in Russland, China, Lateinamerika oder anderswo, wenn sie feststellen, dass es im Westen gar niemanden mehr gibt, mit dem man reden kann?

Aufklärung ist und bleibt ein kontinuierlicher Prozess, der nicht nur durch große Bewegungen, sondern gerade durch die kleinen, so scheinbar unbedeutenden und alltäglichen Gespräche vorangetrieben wird. Jeder Austausch, jeder Artikel, jede noch so kleine Aktion, trägt dazu bei, das Bewusstsein zu erweitern und neue Perspektiven zu eröffnen. Jede einzelne hilft die Gegenstimmen am Leben zu halten, den fehlenden Part einzubringen. Steter Tropfen höhlt den Stein! Die Saat des Nachdenkens, des Zweifelns, der Kritik – sie muss ständig neu ausgesät werden. Das mag sich wie Blei auf dem Rücken anfühlen und es ist eine Kärrner-, nein eine Sisyphos-Arbeit. Und oft zum Verzweifeln. Aber doch bleibt solches Tun unverzichtbar. Denn wenn wir aufhören, für den Frieden zu streiten, wenn unsere Stimme versiegt, dann überlassen wir der Gegenseite das Feld. Dann sähen wir noch schneller Unterdrückung, Zerstörung und Vernichtung heranrauschen. Doch es bleibt unsere Verantwortung, für jene (zukünftige) Welt einzutreten, die wir uns wünschen: eine, in der Konflikte nicht mehr mit Gewalt gelöst werden.

Darum müssen wir weiter machen. Für uns, für unsere Mitmenschen im In- und Ausland, für unsere Liebsten. Für deren Zukunft. Und weil die herrschenden Zustände einfach nicht tragbar sind.

Ich schließe diesen Leserbrief nun mit dem Verweis auf eine Passage aus Alexandra Kollontais „Ich habe viele Leben gelebt… Autobiographische Aufzeichnungen“ (Dietz, 1985). Gerade, wenn es finster ist, ist Aktion das Wort der Stunde: Russland ist der Krieg erklärt worden. Mein Herz krampft sich schmerzhaft zusammen, mir ist, als würde ringsum alles finster. Nun ist es da, dieses Grauen, das sich all die Tage wie ein drückender Albtraum auf uns zubewegte. Der Weltkrieg! Das ist keine Gefahr mehr, sondern Tatsache, Wirklichkeit…

Erneut vernehme ich die Stimme Liebknechts, der zu Aktivität aufruft:

„Aber wir lassen es nicht dabei bewenden! Wir müssen sofort zu handeln beginnen. Müssen für sofortigen Frieden kämpfen, die Heuchelei der Regierung bloßstellen. Wir müssen ihnen die Maske vom Gesicht reißen.“

Sogleich wir mir leichter ums Herz, ist alles nicht mehr ganz so hoffnungslos.

Kämpfen wir deshalb weiter für den Frieden, Herr Müller! Stellen wir die heutigen Heucheleien der Regierenden bloß. Und reißen auch wir den Mächtigen die Maske vom Gesicht. Lassen wir es nicht dabei bewenden! Tragen wir die Fackel weiter!

Mit besten Grüßen
Ihr Leser Cygnus Ruber

54. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

seit über 3 Jahren gehören die Nachdenkseiten zu unserer Hauptinformationsquelle.

Wir sind sehr froh, dass es die Nachdenkseiten gibt!

Die hier erschienen Beiträge helfen uns, die Machenschaften der Politik und die Unterstützung durch die „Leit- Medien“ zu erkennen und zu aufzuklären.

Am Ende Ihres Artikels fragen Sie, ob es in der derzeitigen gesellschaftlichen Lage überhaupt noch Sinn macht, mit dieser Aufklärung weiterzumachen. .

Lieber Herr Müller mit dem gesamten Nachdenkseiten-Team: Tun sie uns das bitte nicht an, ein Ende der Nachdenkseiten in Erwägung zu ziehen!

Die Nachdenkseiten sind für uns ein Fels in der Brandung des Mainstream-Medien- Meeres.

Ihre Beiträge im Newsletter und die Hinweise des Tages auf interessante Veröffentlichungen anderer Medien sind für uns unverzichtbar, auch wir nicht immer mit allen Einschätzungen übereinstimmen.

Also- unsere Antwort auf Ihre Frage: Unbedingt Weitermachen mit den Nachdenkseiten- auch wenn es manchmal entmutigend erscheint!

Sie werden dringender denn je in dieser Zeit der Manipulation und der Propaganda gebraucht.

Zum Abschluss noch ein großes Dankeschön an das gesamte Team der Nachdenkseiten.

Mit freundlichen Grüßen
Familie Engel

55. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

weitermachen wie bisher. Wir brauchen Sie und die Nachdenkseiten notwendiger denn je!

Ich fühle genau wie Sie und stoße in meinem Bekanntenkreis auf die gleiche Voreingenommenheit und Geschichts-Vergessenheit bezüglich USA, Israel und Russland. Und jeden Tag zig Tote Palästinenser und der „Wertewesten“ einschließlich Deutschland liefert die Waffen und schaut zu! Wir hören nichts oder wenig von den Kirchen und Gewerkschaften. Auch die Ärzteschaft meldet sich bezüglich des grausamen Völkermords in Gaza nicht zu Wort! Ich bin sprachlos!  

Leider wird es mit Trump und Merz noch schlimmer kommen. Meine Hoffnung ist, dass Deutschland dann endlich aufwacht. Vielleicht stößt Trump die Europäer entsprechend seiner Art richtig vor den Kopf und sie befreien sich von ihrer vasallenartigen Unterwürfigkeit. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Weiterhin Gesundheit und alles Gute, Ihnen und dem ganzen Team! 

Karl Zill,

56. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

es ist in der Tat manchmal betrüblich, wenn selbst Professoren der Propaganda erliegen, auch weil auch Professoren dann es sich nicht zur Aufgabe machen, Wahrheiten zu erfahren und es sich zu bequem machen und den Medien blind hinter herlaufen. Man kann von Professoren dann sehr wohl erwarten, dass man sich schlau macht.

In meinem begrenzten Umfeld gibt es leider auch zu wenig kritische Stimmen. Trotzdem halte ich es für wichtig, dass man nicht nachlässt und die Menschen auffordert, kritische Stimmen anzuhören. Ich denke dabei auch an Corona, wo das, was in Sachen Aufklärung läuft, nicht so sichtbar ist, aber es trotzdem gemacht wird. Wie aktuell die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift HINTERGRUND.

Die NACHDENKSEITEN sind für mich schon lange Pflichtlektüre und die sogenannten MSM (Mainstreammedien) habe ich ebenfalls schon lange beiseite gestellt. Ich will aufgeklärt werden und nicht verar…..t. Machen Sie weiter!!!

Freundliche Grüße
G. Lange

57. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

Sie wurden bei einem Gesprächskreis, der sein 10-jähriges Jubiläum feiert, als Redner angekündigt. Ich hatte mir vorgenommen, Ihnen die “Sinnfrage” bezogen auf die alternativen Medien zu stellen. Hintergrund ist, dass ich Ähnliches wie Sie in meinem Umfeld erlebe. Jetzt sind Sie mir zuvorgekommen.

Um wirklich etwas bewirken zu können, müssen es aus meiner Sicht die alternativen Medien  schaffen, in den großen öffentlichen Diskussionsraum (z. B. ÖRR) zu gelangen. Vielleicht wäre es lohnenswert, eine externe Agentur damit zu beauftragen, eine Strategie zu entwickeln. Vielleicht mit geballter Kraft mehrerer alternativer Medien. Für die Finanzierung würden sich sicherlich viele Spender finden.

Weitermachen wie bisher halte ich für wenig zielführend.

Trotz allem: Bitte nicht aufgeben! 

Herzliche Grüße 
Bernd Rüber 

Anmerkung Albrecht Müller: Das ist gut gemeint. Aber wie es die alternativen Medien mehr als bisher in den „Diskussionsraum“ der Öffentlich-rechtlichen schaffen wollen, das eröffnet sich mir nicht. Mithilfe einer Agentur? Wo ist die denn? Die geballte Kraft mehrerer alternativer Medien kann ich mir auch leider nicht vorstellen. Wir alle sind so mit dem Tagesgeschäft besetzt und wir sind letztlich auch so verschieden, dass eine gemeinsame Aktion nur schwer zustande zu bringen ist.

58. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

mit Bezug zu Ihrem Beitrag „Aufklärung? Hoffnungslos!?“ am 17.01.2025 möchte ich antworten und meine Erfahrungen schildern. Auch ich stelle in politischen Gesprächen fest, dass es häufig wenig erfolgreich ist, Gegenargumente zu bringen. Da habe ich mir irgendwann gesagt, wenn im Handwerk mein Werkzeug nicht wirkt, verwende ich ein anderes. Wenn in Modellberechnungen kein plausibles Ergebnis herauskommt, hinterfrage ich das Modell. Wenn meine Art und Weise der Kommunikation nicht wirkt, …

Ich verzichte nun auf Gegenargumente. Stattdessen stelle ich meinen Gesprächspartnern Fragen und beschreibe unpolitische Lebensweisheiten. Am Ende stelle ich fest, dass sich meine Gesprächspartner vorsichtiger und durchdachter ausdrücken oder sogar schweigen. Ich kann dann meistens in ihren Gesichtern Zweifel und Nachdenken erkennen.

Wie gehe ich dabei vor?

Meine Gesprächspartner frage ich, Du scheinst Russland die Schuld an der Eskalation in der Ukraine zu geben? Die Antwort lautet oft „Ja.“ Meine Reaktion darauf: Es heißt schon in alten Schriften, wer frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein. Das bedeutet meiner Meinung nach, wer frei ist von Schuld, darf sich zum Richter aufschwingen und andere verurteilen. Kannst Du das? Kannst Du Dich zum Richter über Deinen Feind aufschwingen? Denn schon vor Jahrhunderten hat man dazu aufgeschrieben, den Holzsplitter im Auge meines Feindes sehe ich wohl, den Holzbalken im eigenen Auge sehe ich nicht. Was soll das heißen? Es beschreibt ganz vortrefflich die menschliche Gepflogenheit, die Schuld bei seinem Gegenüber, bei seinem Feind zu suchen. Es beschreibt weiterhin die menschliche Unfähigkeit, unsere Betriebsblindheit und unsere eigenen Fehler zu erkennen. Diese Gepflogenheit und diese Unfähigkeit sind seit Jahrhunderten und Jahrtausenden den Menschen bekannt. Bereits in ewig lang zurückliegenden Zeiten haben Philosophen und viele andere nach Auswegen aus der menschlichen Unfähigkeit, eigene Fehler zu erkennen, gesucht, gefunden und dann aufgeschrieben. Eines dieser damals aufgeschriebenen „Rezepte“ scheint auch bei der Arbeit von Diplomaten üblich zu sein wie ich hier (Quelle) auf pdf-Seite 6 lesen konnte. Wenn man eine Situation weitestgehend objektiv einschätzen will, fragt man drei Freunde, drei Feinde und drei völlig unbeteiligte Personen nach Ihrer Meinung. Aus dieser Befragung ergibt sich ein Gesamtbild, das der Wahrheit am nächsten kommt. An diesem Punkt frage ich wieder meine Gesprächspartner, ob sie sich die Meinungen zum Ukrainekonflikt aus der Sicht der EU, der USA, der Ukraine einerseits, aus der Sicht von Russland, Donbass und China anderseits und weiterhin aus der Sicht von Indien, Brasilien oder Mexiko oder Nigeria oder Südafrika oder Indonesien oder einem arabischen Staat regelmäßig anhören. Das ist in Zeiten des Internets und der automatischen Übersetzungsmöglichkeiten recht gut möglich. Ein gut ausgebildeter Mitteleuropäer oder gar Akademiker sollte diese Möglichkeiten zu nutzen wissen. Unsere Vorfahren unter Hitler hatten diese tollen weltweiten Informationsmöglichkeiten nicht.

Ich gebe zu, der Abschluss ist provokant, einem gut ausgebildeten Mitteleuropäer und gar Akademiker über die weltweiten Informationsmöglichkeiten zu belehren.

Mir scheint aber, dass diese unpolitische Beschreibung zur Bewältigung von Streitigkeiten wirkt.

In der Psychologie gibt es ebenso den Ansatz der Mediation, in dem nicht nach dem Schuldigen in Ehestreitigkeiten oder Streitigkeiten zwischen Tarifparteien gesucht wird. In der Mediation sollen die Streithähne ihre Bedürfnisse beschreiben und der andere soll lernen, diese ernst zu nehmen.

Auch in der Kindererziehung war es zu meinen Zeiten so, dass die Eltern, die Kindergärtner und die Lehrer die prügelnden Kinder belehrt haben, dass es unwichtig ist, wer Schuld hat. Wir Kinder haben uns miteinander zu verständigen und zu vertragen. Wer die Schuld bei einem anderen sucht, wählt den einfachsten und bequemsten Weg, weil er damit glaubt, er müsse sich nicht anpassen oder verändern.

Auf Ihre Frage „Weitermachen?“ möchte ich mit „Weitermachen“ antworten. Denn die Nachdenkseiten sind für mich eine Quelle für alternative politische Berichterstattung und erweitern meinen Horizont mit einem geringen Zeitaufwand.

Viele Grüße
S. Horn

Anmerkung Albrecht Müller: Lieber Herr Horn,

so passend es klingt, aus meiner Sicht kann man im Blick auf das Verhältnis der Völker und Nationen untereinander nicht mit dem Beispiel vom Splitter und vom Balken argumentieren.

Zur Begründung: wenden Sie das Bild einfach mal auf das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich an. Oder direkt für das Verhältnis der Südpfalz, in der ich lebe, zum Elsass auf der anderen Seite der Grenze. Da gibt es keinen Splitter hier und Balken dort oder umgekehrt. Wir vertragen uns. viele Elsässer kaufen hier bei uns ein. Wir fahren rüber zum Flammkuchen essen und fangen nicht an zu streiten. Und viele Elsässer gehen beim Daimler in Wörth zum Arbeiten.

Auch auf das Verhältnis zu den Russen und zu Russland würde ich das Bild nicht anwenden. Weil es nicht trägt.

Mit freundlichen Grüßen
Albrecht Müller

59. Leserbrief

Liebes Team der Nachdenkseiten,

weitermachen? Na klar!

Das Erzeugen einer gefühlten Mehrheit ist zu einer beliebten Manipulationsmethode der Mainstream-Medien geworden. Ob Corona-Maßnahmen, Ukraine- oder Gazakrieg, Aufrüstung, stets werden Leute mit abweichenden Meinungen als extreme, aber zahlenmäßig unbedeutende Randgruppen dargestellt. 

Die Nachdenkseiten und andere kritische Medien kontern diesen Effekt und nehmen den Zweiflern das Gefühl, allein auf weiter Flur zu sein. Das ist wichtig für mich, auch wenn ich nicht jeden Ihrer Artikel unterschreiben würde. 

Wenn man ab und zu offene Gespräche führt, bekommt man übrigens einen ganz anderen Eindruck von der Stimmungslage als in Tagesschau & Co. dargestellt. Das “gemeine Volk” verfügt dabei oft über einen guten Riecher und ein gesundes Misstrauen, während sich – wie auch Albrecht Müller beobachtet hat –  viele intelligente, gebildete und gut situierte Leute linientreu gebaren. Das ist nur auf den ersten Blick überraschend, denn diese haben Ansehen, Stellung und Privilegien zu verlieren und möchten keinesfalls als “Spinner” gelten. Vermutlich nimmt der ein oder andere dafür auch ein bisschen kognitive Dissonanz in Kauf. 

Viele Grüße – bitte weitermachen!
Christine Brengel

60. Leserbrief

Liebes Nachdenkseiten Team,

Ist es hoffnungslos? Ja, oft habe ich auch den Gedanken, vor allem wenn ich sonntags das Kontrafunk Video mit den Strassenumfragen sehe. Ich kann es immer gar nicht fassen, wie da ein Habeck immer wieder (ein)geschätzt wird. So wie früher meine Oma: ach der sieht nett aus, den wähle ich. Nur das ich mittlerweile 59 Jahre alt bin und meine Oma schon lange nicht mehr lebt. Und die Personen die so etwas äussern sind auch so in ihren 50ern. Es macht fassungslos, wenn jemand meint, der Habeck kann gut erklären. Meiner Meinung nach kann er (diese Aussage unterliegt der Selbstzensur, da mein Bademantel in der Wäsche liegt). 

Ich muss mich damit abfinden, das ich zur aufgeklärten Minderheit gehöre. Das ist in einer Demokratie naturgemäss doof, aber bei Corona hat es mich vermutlich vor schlimmen Impf- Nebenwirkungen geschützt, während die Anderen die geforderte Impfquote erfüllt haben.

Offensichtlich geht es den Anderen noch zu gut. Die Deutschen müssen erst wieder richtig in der Scheisse sitzen, bevor eine allgemeine Aufklärung a la Entnazifizierung durch neue Obrigkeiten erfolgen kann. Bis dahin ist eine Aufklärung der “Tagesschaugucker” vergebene Liebesmüh. Sollten die Nachdenkseiten aufgeben? Natürlich nicht! Ungefähr 30% der Deutschen denken selbst und die brauchen die Nachdenkseiten!

Übrigens will ich mit dem Begriff “die Anderen” nicht spalten, ich habe eher die Erfahrung gemacht, das die Anderen die Gespräche abbrechen, wenn sie merken, dass ich nicht die Mainstream Meinung vertrete. Sie wollen nicht reden.

Viele Grüsse
Kerstin B.

61. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Ihr Artikel unter der o.g. Überschrift hat mich betroffen gemacht.

Im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis habe ich hin und wieder ähnliche Erfahrungen gemacht.

Sehr bewundere ich Sie und Ihre Redakteure, wie sie die stundenlangen Hetz- und Propaganda Sendungen im “öffentlich rechtlichen” Fernsehen ertragen, bei deren Anhören mir schon nach wenigen Minuten übel wird, um dann eine des Entlarvens würdige Aussage zu entdecken wie z.B.

“Die gute Nachricht ist: Es wird nicht am ersten Tag schon der Frieden ausbrechen.”

Auf den Nachdenkseiten schätze ich vor Allem die “Hinweise des Tages”, eine Art Gesamt-Überblick, durch den man auch oft bisher nicht bekannte Medien entdeckt.

Dabei sind mir am wichtigsten Berichte über sonst nicht bekannte, verschwiegene Tatsachen.

Ich reiche durchaus auch solche Informationen im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis weiter.

Dabei mache ich die Erfahrung, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, die dabei zu bewältigenden Informationsmengen zu verarbeiten; erst recht nicht, wenn das zu deren Berufstätigkeit noch hinzukommt.

Insgesamt und trotz Allem meine dringende Bitte: Weitermachen! Auf jeden Fall!!

Ich habe auch im Januar 2025 mit Wirkung ab April 2025 meinen Förderbeitrag erhöht.

freundliche Grüße
Dr. Thomas Odenweller

62. Leserbrief

Sehr geehrter Albrecht Müller,

die in der Überschrift Ihres Podcastbeitrags mit Fragezeichen versehenen Begriffe sowie der Schlußsatz veranlassen mich zu meinem ersten Leserbrief an die Nachdenkseiten.

„Diese Beobachtungen säen Zweifel daran, ob es weiter Sinn macht, aufklären zu wollen. Gut, man kann vermuten, dass es noch schlimmer stünde, wenn es ein Medium wie die NachDenkSeiten nicht gäbe. Das ist richtig, aber es ist ein schwacher Trost. Also, was tun? Weitermachen? Die Frage ist im Kern ehrlich gemeint.“

So wie Ihnen, lieber Albrecht Müller, geht es vielen am Frieden interessierten und sich für Abrüstung und Verständigung mit Russland engagierten Menschen in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Ob während den zurückliegenden Feiertagen im Familien- und Freundeskreis oder beim aktuellen Wahlkampf – es hat jeder und jede gemerkt, die Propaganda der letzten Jahre, spätestens seit dem 24.2.2022, hat sichtbare Spuren in den Köpfen hinterlassen. Finden noch Aktionen statt, dann fehlt oft die jüngere Generation, oft sind die Aktiven die, die schon in den 80er Jahren gegen die Märchen der Bedrohung aus dem Osten auf die Straße und aktiv gegen Pershing 2 und Cruise Missiles auf die Straße gingen. 

Die letzten drei Jahre wurden aber von den Herrschenden in der Bundesrepublik (und darüber hinaus), ausgehend von der Zeitenwenderede von Scholz, dazu genutzt, die Kriegstüchtigkeit massiv voranzutreiben. Rheinmetall und Konsorten schwingen sich von einer vergoldeten Bilanz zur nächsten hoch, nach wenigen Jahren sollen die 100 Milliarden schon verpraßt sein, die nächste Charge über 300 Milliarden wird massiv gefordert – wohin man schaut, Rüstung und noch einmal Rüstung ist die Parole fast aller Parteien im Bundestag. Im sozialen Bereich jagt ein Kürzungsprogramm das andere, für Kultur, Verkehrswende, Energiewende und erst recht Erziehung und Ausbildung werden massiv die Gelder gekürzt, die Kommunen verarmen und sind nicht in der Lage, das Allernötigste im Alltag zu gestalten.

Die Chamäleon-Grünen haben sich zu olivgrün umgestaltet, in der SPD verstehen gerade die jungen Abgeordneten unter Aufrüstung Daseinsvorsorge, die LINKE mit ihrer Orientierungslosigkeit hat den Kampf gegen die NATO eingestellt und toleriert mit ihrem neuen Führungsduo eine zur Verteidigung fähige Bundeswehr. Man kann verzweifeln! Die Gewerkschaften haben sich am kurzen Band der SPD für eine mehr oder weniger offene Unterstützung der herrschenden Aufrüstungspolitik entschieden. In der IGM wirbeln die Rüstungslobbyisten in persona von Betriebsratsvorsitzenden für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, in anderen Gewerkschaften bleibt es ruhig, solange versprochen wird, Rüstung und Sozialpolitik zu finanzieren. Ein Trugschluß wie wir alle wissen.

Ein Verschwinden und Wegbleiben der aufklärerischen Kräfte würde in dieser Situation aber all denen das Wasser abgraben, die noch wissen, wie es anders gehen könnte; die sich noch für Friedenspolitik abseits von Militarismus einsetzen. Die erkennen, wohin die Menschheit driftet, wenn dem Ukrainekrieg bald der (militärische) Konflikt in Asien folgt. Der pausenlosen Propaganda muss die Aufklärung entgegengesetzt werden. Die Fakten brauchen ein Sprachrohr, die Tatsachen dürfen nicht verschwiegen werden. Und erst recht ist es die Aufgabe von Medien wie der Nachdenkseiten, die Zusammenhänge darzustellen. Und nicht zuletzt muß auf dem Hintergrund der Geschichte der letzten Jahrzehnte immer wieder die Rolle des deutschen Militarismus dargestellt werden. Der findet immer wieder neue Ansätze für sein zerstörerisches Werk, wenn man ihn läßt. 

Aber es gab in den geschichtlichen Momenten der Katastrophen immer auch Mutige und Aufrechte, die sich nicht den Kopf vernebeln ließen, die einen klaren antimilitaristischen Kurs verfolgten und es verstanden, in den Situationen der Verzweiflung für eine Zukunft des Friedens einzutreten. Ob Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in ihrem Kampf gegen den Krieg, ob bei der Befreiung Europas vom Faschismus, ob bei der Abrüstung in den 80ern – es kommen die Zeiten, da tragen die Mühen Früchte. Und dabei sind aufklärende Medien allen Kämpfenden die Basis, auf der sie ihre Aktionen ausrichten. 

Um auf die zwei Fragezeichen zurück zu kommen: Aufklärung? Ja bitte. Hoffnungslos? Nein, denn das fehlen der Aufklärung bedeutet Hoffnungslosigkeit für die fortschrittlichen Kräfte.

Viele Grüße
Konrad Wanner

63. Leserbrief

Lieber Herr Müller, 

Ihr Artikel hat mich das ganze Wochenende gedanklich beschäftigt, deshalb heißt Ihr ja auch „Nachdenkseiten“. Mein Fazit zuerst: Alle bleiben an Bord und halten den Kurs, auch Sie!

Ich war vor ungefähr 2 Monaten an dem gleichen Punkt wie Sie, bin mittlerweile aber teilweise euphorisch, weil sich endlich etwas bewegt in diesem Land. Die Menschen reden überall über Politik. Ich (44 Jahre) habe das so noch nie erlebt. Ja, die vielen „Unaufgeklärten“ frustrieren, aber ich habe mittlerweile viele in meinem Umfeld überzeugen können keine Altparteien mehr zu wählen und die Augen für die erdrückende Meinungsmache in den Leitmedien öffnen können. Und die Menschen, die aus „Platons Höhle“ hinaus gefunden haben, gehen nie wieder hinein. Darüber hinaus stimmen mich folgende Punkte sehr optimistisch für die Zukunft:

  1. Die sozialen Medien wirken gerade wie ein Brandbeschleuniger gegen die herrschenden Narrative, vor allem X, aber auch Instagram und TikTok sind voll von kleinen „aufklärenden“ Beiträgen. Vor allem die Wähler der AFD, aber auch des BSW, sind hier sehr motiviert unterwegs und teilen „Content“ was das Zeug hält.
  2. Die Wähler von AFD und BSW sind sich sehr ähnlich (wahrscheinlich mehr als die Parteien an sich) und halten sich in der Öffentlichkeit auch immer weniger zurück, weil die Narrative alle weg bröckeln. Das war noch vor ein paar Monaten ganz anders, man hat den Mund gehalten und Angst gehabt als Nazi oder Putinversteher diffamiert zu werden.
  3. Die Jugend kommt ebenfalls. Aus Berichten meiner Teenie-Tochter und persönlichen Unterhaltungen bin ich teilweise überrascht, dass viele Jugendliche „aufgeklärter“ sind als ich gedacht hatte. Sie rebellieren gegen die Lehrer, die Ihnen das Gegenteil „verkaufen“ möchten, vor allem natürlich in Bezug auf die AFD.

AFD-Wähler und BSW-Wähler sind sich in den entscheidenden Punkten ziemlich einig, vor allem bei Energie, Ukraine/Geopolitik, Medienversagen, Deindustrialisierung. Ich bin davon überzeugt, dass beide Wähler-Lager in der Mehrzahl eine zukünftige Koalition begrüßen und es ist auch die realistischste Chance einen echten Politikwechsel in den nächsten Jahren zu schaffen. Ich hoffe inständig, dass gerade die BSW-Funktionäre aus dem Lager der Ex-Linken aus Thüringen gelernt haben. Die Wähler wollen keine Brandmauer! Gerade auf Social Media ist das aktuell ein sehr breit diskutiertes Thema. Wenn das BSW eine Zusammenarbeit mit der AFD kategorisch ausschließt, wird es seine Wähler vergraulen, zur AFD treiben und das Feld wird auf viele Jahre den Neoliberalen überlassen.  

Besten Gruß
Martin

64. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

«Dass die Russen böse sind, sitzt so tief wie in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts; ….», schreiben Sie.

So ist es! Dabei kann man den Russen in der Lebensspanne eines Nachkriegsenkels wie ich einer bin, nun wirklich nicht vorwerfen, irgendwie aggressiver als die Grossmacht USA in Erscheinung getreten  zu sein. Woher also dieses Feindbild einerseits, das Freundbild andrerseits? Auch bei den Sozis und der ehemaligen Friedens- und Umweltpartei – Sie wissen schon, die mit der Sonnenblume! 

Es muss wohl daran liegen, dass das einfache und vorgekaute Denken so angenehm bequem ist. Am bequemsten wäre das Nicht-Denken. Aber das geht nicht so lange das menschliche Hirn lebt. Keine Antwort, keine Erklärung auf oder für etwas zu haben, ist anstrengend. Noch anstrengender sind  Antworten und Erklärungen, die komplex und damit nicht einfach sind. So etwas mag das Erwachsenenhirn, obwohl es anatomisch dazu in der Lage wäre, nicht. Die Furcht vor Krieg und den damit verbundenen Leiden und Ungeheuerlichkeiten sind aus diesen Hirnen gelöscht. Im menschlichen Hirn ist es eben oft so, dass dort, wo das eine ist, das andere nicht sein kann. Also in durchschnittlichen Hirnen zumindest. Also was ist dann dort, wo die Kriegsfurcht nicht (mehr) ist.

Vielleicht sind die Frontallappen der heutigen Generation in unseren Ländern schon zu sehr damit beschäftigt, nach scheinbarer Gerechtigkeit für mehr als zwei Geschlechter zu suchen, unreine Begriffe, wie «Mohr» oder «Indianer» aufzuspüren und zu tilgen. 

Oder vielleicht Rechtfertigungen dafür zu finden, warum es einzelnen Menschen möglich ist, noch reicher dadurch zu werden, dass sie Privatflüge zum Mars anbieten, während sie selbst ihren Tesla als Gebrauchtwagen kaufen müssen. Ist solcher Weltraumtourismus gut für das Klima, das CO2? Und überhaupt! Die Pole drohen zu kippen, Eisberge und Gletscher schmelzen. Vulkane brechen aus, die Ukrainer, mit Hilfe der westlichen Welt, verteidigen nicht nur unser aller Wohlstand, Freiheit und die Demokratie, sondern verpulvern Megatonnen an Munition, alles nur wegen des Angriffskriegs dieses Putins. Die brennenden Industrieanlagen in Russland und der Ukraine sind sicher auch nicht gut für’s Klima. Ein paar Soldaten auf beiden Seiten und Zivilisten als Kollateralschaden, nehmen wir in Kauf. Schön ist es nicht. Es steht aber schliesslich viel auf dem Spiel – auch für uns! Was war es gleich nochmal? Egal! 

Und das Nordstream – Leck? War das gut für die Erderwärmung und den Golfstrom? Was macht eigentlich Kim Kardashian? Hört man nichts mehr von ihr, weil die Chinesen im Auftrag der Russen ein Unterseekabel mit ihrem Anker zerrissen haben? Ist es schon so weit?

Oder, nein, doch nicht! Das sind auch keine angenehmen Fragen für das durchschnittliche Erwachsenenhirn. Zum Glück gibt es, um über solche Dinge nicht nachdenken zu müssen, die Propaganda. Die Propaganda gibt Antworten statt Fragen zu stellen.

War Hannah Arendt eine Rassistin und Hegel homophob? Nietzsche, Kafka,  Jesus und Kant – waren das alles bereits potentielle Putinversteher und Coronaleugner, weil Querdenker? Und war Hitler eigentlich Kommunist? Sind Ostereier als Symbol islamfeindlich oder antisemitisch? All diese Fragen werden bevor sie gestellt werden gleich beantwortet von der Propaganda. Das ist praktisch.

Propaganda heisst bei denen, die sie verbreiten natürlich nicht Propaganda, sondern so etwas wie «Faktencheck», «Aufklärung», «Transparenz». Das fällt dann so wenig auf, wie die Paradoxie der gewaltsamen Aktionen gegen volksdümmliche Vereinigungen  unter dem Motto «gegen Hass und Hetze, für Meinungsfreiheit». 

Trotz alledem beschäftigt das die Hirne der Massen. Irgendwie. Bei einer solchen Schwemme an vermeintlicher Information bleibt keine Zeit mehr für differenziertes Nachdenken und kritisches Verarbeiten. Da laufen die Neuronen heiss. Es bleibt gerade noch etwas Energie zum Reproduzieren und Nachplappern. Mehr liegt nicht drin.

Interpretation von «Realitäten», die zwar nicht schlüssig aber doch in sich abgerundet und vorverdaut serviert werden, ermöglichen es zumindest mitreden zu können und eine vorzeigbare Meinung zu haben.

Die Hirne sind auch oft müde von den Bullshit-Jobs ihrer Besitzer, die sich täglich auf’s Neue so etwas wie Sinn einreden müssen, um nicht zu verzweifeln. Die grenzenlose Freiheit mit Laptop am Strand, Selbstverwirklichung und work-life-balance war oft eben auch nur ein leeres Versprechen. Auch ein Professor ist am Ende nur ein Sandwich-Manager – zwischendrin zwischen irgendwas. Alles aber halb so schlimm!  Die meisten dieser Jobs werden sowieso bald von der KI übernommen werden. Und die hat, zu ihrem eigenen Vorteil, weder Frontallappen noch Ethik. Herr Musk weiss bestimmt mehr dazu und spricht es gerne aus.

Und sie, diese «künstliche Intelligenz», kommt ohnehin sehr gelegen. Im Gegensatz zur sogenannten «natürlichen Intelligenz» hat sie’s viel leichter mit Widersprüchen, Dissonanzen und Inkohärenzen umzugehen. Sie hat keine Biologie und braucht keine Unisex-Toiletten.

Die Auslagerung der Intelligenz ins «Künstliche» räumt auf mit Sorgen und schlechter Stimmung. Was künstliche Intelligenz auf der einen Seite ist, ist die natürliche Blödheit auf der anderen. Es braucht auch keine Propaganda, denn die wird direkt verdrahtet. Das alles fühlt sich obendrein gut an! Fragen Sie Frau Siri!

Nahezu ausnahmslos alle Medien, Ihr Professor und andere dergleichen, Oligarchen, Kriegsromantik als Computerspiel, Rüstungslobby und viel Geld auf der einen Seite. Auf der anderen die Nachdenkseiten, und ein paar ihrer Anhänger (ich zähle mich dazu) und vielleicht noch rudimentär ein BSW, frisch aus dem Weichspüler.

Beantwortet das Ihre Fragen? Das wäre zu einfach! Das kann’s ja nicht gewesen sein. Deswegen: Ja, weitermachen! Was sonst????  Trotz alledem! Wir können doch gar nicht anders. 

Wenn das Schlechte in Vergessenheit gerät, ist das Gute in Gefahr. Das ist keine philosophische Neuigkeit, aber wie will man sich sonst erklären, dass Kriegstüchtigkeit in aller Munde ist, während Friedensfähigkeit verhöhnt wird. Müssen wir wirklich unten durch und darauf warten, dass das Gute wieder aus dem Schlechten entstehen kann, weil man vergessen hat, Frieden als einen der wichtigsten Prozesse zu pflegen und wertzuschätzen? Rheinmetall, Lockheed Martin, Thales, Northrop Grummann und was immer für klangvolle Namen sie haben mögen, sie werden es uns nicht danken.

Auch wenn’s hoffnungslos ist, so sind wir’s unseren Enkeln und deren Kindern schuldig, jetzt nicht aufzugeben. Schliesslich sind es die Mitglieder unserer Generation, die die Sozis und heutigen Grünen gross gemacht haben. Wir haben zu wenig aufgepasst, welche Kuckuckseier  wir da ausgebrütet haben. Der Schoss war fruchtbar noch… aber es war nicht mehr genau der selbe aus dem das kroch. Es wird deutlichere Worte brauchen, um durchzudringen. Deutlichere und, ich befürchte, einfachere. 

Norbert Galster

65. Leserbrief

Lieber Herr Albrecht Müller,

“Diese Beobachtungen säen Zweifel daran, ob es weiter Sinn macht, aufklären zu wollen. Gut, man kann vermuten, dass es noch schlimmer stünde, wenn es ein Medium wie die NachDenkSeiten nicht gäbe. Das ist richtig, aber es ist ein schwacher Trost. Also, was tun? Weitermachen? Die Frage ist im Kern ehrlich gemeint.”

Mit diesen Worten beenden Sie Ihren Beitrag. Ich möchte auf Ihre ehrliche Frage ehrlich antworten. Diese Arbeit der Nachdenkseiten macht einen enormen Sinn. Woran soll ich mich als Bürger noch halten, wenn ich keinem Journalismus mehr trauen kann? Es braucht solche selbstdenkenden Portale für alle, die sich objektiv informieren wollen. Und Sie regen an, dass man auch selbst sich auf die Suche nach Wahrheitsfindung macht. Ich kann ja in Länder reisen, um mir ein eigenständiges Bild zu machen, ich kann ja Menschen aus verschiedenen Ländern selbst befragen und ich kann selbst denken.

Herzlichen Dank für Ihre Mühen. Sie erreichen sehr viele Menschen. Und der Fortschritt geschieht oft im Stillen. Die Ideale werden immer überleben.

Darf ich Ihnen zwei Beiträge senden, in denen ich auf Sie und die Nachdenkseiten zu sprechen komme? Ich betreibe ein Forum, das auch seelische und spirituelle Fragen zum Inhalt hat und mich interessiert alles, was Menschen auf gute Weise miteinander verbindet.

Der erste ist vom Mai 2024, als Sie in Anger sprachen. Ich nahm diese Veranstaltung zum Anlass, um ein Phänomen darzustellen. 

spiritualitaet-im-dialog.org/versoehnung-durch-inhalt-polarisierung-durch-emotion/

Der zweite ist noch nicht veröffentlicht, wird es aber in den nächsten Tagen werden. Sie finden ihn im Anhang. 

Ich selbst bin Übersetzerin, Sprachlehrerin und Yogalehrerin, 60 Jahre alt, lebe in Wasserburg am Inn. 

Ich bedanke mich aus ganzem Herzen für Ihre Arbeit.

Maria Bumes

Anhang:

Die Gesetzmäßigkeiten der Welt und die der Seele sind nicht die gleichen – Wie wirkt Hetze gegen einen Menschen?

Hetze und Verleumdung gegen einen Menschen kann sich beispielsweise so zeigen – in einem rappelvollen Kino, dem Filmtheater Sendlinger Tor, das am 16. Dezember 2024 bis zum letzten von insgesamt 400 Plätzen besetzt war. Eine ganze Reihe interessierter Gäste musste leider draußen bleiben, denn im Handumdrehen war der Saal an diesem Abend gefüllt. Anziehungspunkt war ein Dokumentarfilm über Prof. Dr. Krone-Schmalz, die an diesem Abend und nach dem Film zum gemeinsamen Gespräch mit dem Publikum erscheinen sollte.

Im Vorfeld war aber etwas für unsere Zeiten nicht Ungewöhnliches geschehen. Der Regisseur Ralf Eger hatte den Film mit dem Titel „Gabriele Krone-Schmalz Verstehen“ und der Untertitelung – „Ein Film über eine Frau, die Haltung zeigt in einer Zeit, in der Deutschland wieder kriegstüchtig werden soll“ gedreht. Er drehte ihn anlässlich ihres 75. Geburtstags im November 2024. Premiere sollte das Werk in München im renommierten Filmtheater Sendlinger Tor haben. Es war eine der letzten Vorstellungen in diesem Kino, das leider Mitte Januar 2025 schließen muss.

Die Filmankündigung setzte eine heftige Verleumdungs- und Hetzkampagne gegen Frau Krone-Schmalz und den Betreiber des Kinos in Gang. In den von mir gern gelesenen Nachdenkseiten stieß ich auf dieses Phänomen, das hier etwas ausführlicher dokumentiert ist.

nachdenkseiten.de/?p=126038

Ich hatte Frau Krone-Schmalz schon einmal in einem Vortrag erlebt, ein Buch von ihr gelesen und ihre hervorragende journalistische Arbeit wie auch ihre Themen interessieren mich. Natürlich wollte ich diese Veranstaltung besuchen und mich an der anschließenden Gesprächsmöglichkeit mit ihr und dem Regisseur des Films beteiligen. Die einfühlsame Darstellung des Werdegangs einer Persönlichkeit, die auf ruhige und klare Weise ihren beruflichen und privaten Lebensweg geht, hat mich wiederum sehr angesprochen. Erstaunlich wie vielfältig sie sich schon immer engagiert hat, wie sie von Kind an in sozusagen zwei Welten – dem Bayerischen Wald und in Köln aufwuchs – dass sie Chansons komponierte und sang, und sich schließlich in den 80er Jahren, als ihr die Gelegenheit dazu geboten wurde, entschloss, als ARD Korrespondentin nach Moskau zu gehen. Im Film wird kurz gezeigt, wie so ein „Fernsehstudio“ in der damaligen Zeit in Moskau aussah – ein dürftiger grauer Plattenbau ohne Glanz und Gloria – es entlockt den Filmzuschauern ein Schmunzeln und gleichzeitig einen Respekt, dem sie der unerschrockenen Korrespondentin im Stillen zollen. Wer sich die Mühe macht, in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, die Sprache fließend zu lernen, die einfachen Menschen aufzusuchen und ihre Lebensverhältnisse filmisch zu dokumentieren, wer als erste bundesdeutsche Journalistin einen Michael Gorbatschow interviewt, am Zeitgeschehen dran ist und dieses in objektiver klarer Sprache kommuniziert, wer seinen Journalistenberuf mit Ehre und Ethos und mit einem gehörigen Anteil Menschenliebe betreibt, dem sollte doch eher ein Orden verliehen werden, als dass er mit Schmutz beworfen wird.

Aber mit Schmutz werfen ja meistens die, die nichts Großes zuwege bringen.

Und wie ich mit meinem Artikel ausdrücken will: Die Gesetze der Seele gestalten sich anders als die der Welt. Hetze gegen einen Menschen, der gute Arbeit leistet, der sich für einen würdigen Journalismus einsetzt, der sich mit seinem Beruf für Verstehen und Frieden unter den Menschen und Völkern bemüht, schlägt meist ins Gegenteil um. In diesem konkreten Fall ging ebenfalls sprichwörtlich der Schuss nach hinten los – interessierte Menschen wollen diesen Menschen sehen, mit ihm sprechen, ihn würdigen, ihm mitteilen, wie sehr sie die Person wertschätzen. Es ist sicher nicht leicht, weder für den Kinobetreiber, noch für den Regisseur Herrn Eger, noch für Frau Krone-Schmalz im Weltlichen derartigen Angriffen ausgesetzt zu sein. Das volle Kino, die Schönheit des Films, die warmherzigen Beziehungen, die solche Menschen schaffen und die Tatsache, dass sie sich treu bleiben, setzt ein Ideal in die Welt, das die Verleumder und Schreihälse in ihrer kleinen, engherzigen und oft neidgeprägten Welt wie abgeschieden zurücklässt.

Berührend fand ich einen Aussage gegen Ende des Films, die von Frau Krone- Schmalz getätigt wurde. Sinngemäß klangen ihre Worte so: „Mir wird oft vorgehalten, ich habe eine besondere Beziehung zu Russland und liebe die Menschen dort. Wenn mein beruflicher Weg mich nach Afrika geführt hätte, würde es mir dort nicht anders ergehen, denn ich liebe die Menschen.“

66. Leserbrief

Guten Morgen Herr Albrecht Müller,

ich möchte Bezug nehmen zu Ihrem Artikel vom 17. Januar 2025 ” Aufklären? Hoffnungslos!?”.

Lieber Herr Müller, ich weiß, dass man angesichts der Weltlage manchmal verzweifeln könnte, und jeder von uns kommt zwischendurch mal an solch einen Punkt. Aber sind wir mal ganz ehrlich, Menschen wie Sie können doch gar nicht anders, als sich für eine friedlichere und gerechtere Welt einzusetzen. So ist nun einmal Ihre Natur.

Aufgeben ist keine Option, nicht für Sie und nicht für all die Menschen, die das gleiche Menschenbild haben wie sie und deren Herzen so voller Liebe sind, sodass die hasserfüllte Propaganda bei ihnen nicht wirken kann ( die Liebe als natürlicher Immunschutz gegen Propaganda).

Herr Müller, Sie und das gesamte Team der NDS sind so wichtig. Wir brauchen Sie!

Und wenn dann ein Tief kommt, dann sollte man sich auf das Wesentliche konzentriere. Seien wir dankbar, dass wir überhaupt für eine Weile auf diesem wunderschönen Planeten wandeln dürfen. Sie tun so viel Gutes mit den NDS, tun Sie auch sich etwas Gutes und zwar jeden Tag. Machen Sie jeden Tag etwas, woran Sie sich erfreuen. Das muss gar nichts großes sein. Ein gutes Essen, ein Spaziergang… Umgeben Sie sich mit Menschen, die Positiv sind und mit denen Sie ihre Sicht auf die Dinge teilen können. Sie sind nicht allein!

Und dann heißt es Babyschritt für Babyschritt. Wir werden die Welt nicht in Kürze verändern, aber wir können unseren kleinen Beitrag dazu leisten, dass sie besser wird. Wie wichtig war Ihre Stimme in der Coronazeit für mich, sie geben anderen Halt und Kraft. Stärken und stützen wir uns gegenseitig. 

Erinnern wir uns an Beppo den Straßenfeger aus Momo, er hat sich nicht die ganze Straße angeschaut, die vor ihm lag, sondern nur Besenstrich für Besenstrich.

Ganz wichtig dabei ist aber, dass unser Tun uns stets Freude bereiten sollte. Und wenn Sie an Ihrer Arbeit gerade keine Freude empfinden, dann machen Sie eine Pause. Sie haben sicherlich ein tolles Team um sich herum.

Aufklärung alleine reicht sicher nicht aus, da der Mensch nur ganzheitlich lernt. Wer festgefahren ist in seiner Weltsicht, den kann man nicht ausschließlich mit Worten erreichen. Aber immer mehr Menschen sind persönlich betroffen von dem Kurs der Politk, sei es durch Arbeitslosigkeit, Armut, fehlendem Kita-Platz, Angehörige, die unwürdig leben müssen im Alter…

Da ist es wichtig, dass es Stimmen wie die Ihre gibt, wo die Menschen gehört, verstanden und gesehen werden.

Und dann darf man nicht vergessen, welchem Medienimperium die NDS gegenüberstehen, und da spreche ich nicht nur von den “Mainstreammedien”.

Im Interent haben so viele Formate, die in der Coronazeit kritisch berichteten und so Zuschauer generierten, gezeigt, wessen Geistes Kind sie sind.

Sprich, auch unter den sogenannten alternativen Medien, gibt es nur wenige wirkliche Alternativen. Lobenswert ist, dass sie zumindest auch unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen lassen.

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch zwei Lieder mit auf den Weg geben, denn Musik kann auch helfen (mir zumindest, dann ein Gläschen Wein und eine Runde schunkeln oder abdancen:-) ):

Rummelsnuff – Halt durch

Rummelsnuff – La Rochelle

Herzlichste Grüße und fühlen Sie sich gedrückt
Sonja Schüßler

67. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

gerade Freunde und Bekannte aus dem linken Milieu (insbesondere WählerInnen der Grünen – und diese mit besonderem Eifer) sind vollkommen auf die von Spiegel, Zeit, SZ und öRR verbreiteten Narrative fixiert. Ich wundere mich immer wieder, warum intelligente Menschen nicht kritischer hinterfragen und Vorgaben, die z.T. den politischen Vorstellungen von vor 15 Jahren diametral widersprechen, einfach so übernehmen. Nach meiner Erfahrung besteht eine große Sorge dieser Leute, mit einer kritischen Meinung in die rechte Ecke gedrängt zu werden, diese zumindest salonfähig zu machen oder den „Kampf gegen rechts“ nicht richtig zu unterstützen. Mit diesem Makel „rechts zu sein“, der natürlich schnell zur gesellschaftlichen Ächtung führen kann, will verständlicherweise niemand leben. Ich habe selbst erlebt, dass in Diskussionen sogar BSW oder auch den Nachdenkseiten schnell mal das Etikett „Putinfreunde“ oder gar „rechts“ verpasst und damit ausgegrenzt wird.

Ja, es scheint hoffnungslos zu sein und wir können nur hoffen, dass sich dieser Zeitgeist bald ändert. Bis dahin bieten Sie uns mit den Nachdenkseiten geistige Heimat und Hoffnung. Machen Sie bitte weiter!

Mit den besten Grüßen an das gesamte Redaktionsteam

Dr. K. M.

68. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller!

Abschied von Fritz Edlinger und Ihr Artikel, am selben Tage! 

Meine Antwort lautet: Weitermachen!

Und ich antworte damit nicht nur Ihnen, sondern zunächst mir selbst!

Also rufe ich Ihnen zu: “So lieb ist der liebe Gott nun auch wieder nicht, dass er dem, der keinen Inhalt hat, die Form schenkt.”,

…sagte einst mein Freund Alfred Hrdlicka! Und es gilt doch wohl!

Die NDS sind voller Inhalt! Und sie könnten auch gut und gerne NachUndVordenkMachSeiten heißen! Oder so…

Alles Gute, friedliche und freundliche Grüße zu Ihnen und dem ganzen Team!

Olaf Seraphim

69. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

liebe Grüße und noch alles Gute, Glück und Gesundheit zum neuen Jahr!

Sich für das richtige einzusetzen ist immer gut! Doch ist Aufklärung besonders heute eine Sisyphusarbeit, nervig und doch hoffnungsvoll! Sie ist sehr wichtig, wie die NDS!
Wer aufgibt, verliert!

Einstein soll gesagt haben, dass die Herrschaft der Dummen unüberwindlich sei, weil es so viele wären, und auch ihre Stimmen, wie unsere zählten. Er soll auch gesagt haben, dass die Welt nicht voller Übel wegen derer sei, die Unrecht täten, sondern sie sei voller Übel wegen derer, die es duldeten.

Wenn die Opposition schweigt, vergrößert sich das Unrecht!
Je mehr über das Unrecht geredet und diskutiert wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, das es verschwindet!

Es ist also eines Menschen Pflicht, wenn er erkennt, dass etwas schiefläuft, darauf hinzuweisen! Das nicht, um den Besserwessi zu geben, sondern um dazu beizutragen, die Welt zu verbessern und Erfahrungen zu teilen! 

Zeus packte alles Übel, das er fand in die berühmte Dose! Man sagt, die Hoffnung sei aus Mitleid von ihm beigefügt worden, wirklich?

Man hofft, wenn man nicht weiß, was man tut, oder, wenn man das Tun anderen überlässt!

Einstein soll auch gesagt haben, dass wenn jemand richtig läge, bei seinen Annahmen, und 1000 Gelehrte anderer Meinung wären, er doch recht hätte!

Wie bringt man 1000 Gelehrte zur Vernunft?
Durch Beharrlichkeit und  Zuversicht!

Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine große Portion Durchhaltevermögen!

mfG
Josef Schütte

70. Leserbrief

Lieber Herr Müller!

Ihr Artikel widerspiegelte bei mir eine Gefühlswelt, die ich in den letzten Jahren alle 3 – 6 Monate durchmache. Also mache ich mir gerade ein wenig Sorgen um Sie. Dieses «Ding» wie ein gigantischer bleierner Klops aus miserablen Gefühlen und Gedanken, wie: «Bis hierher und nicht weiter. Mehr kann ich nicht ertragen und so weiter…» der mich nieder drückt. Das letzte Mal ist gar nicht so lange her. Ich glaube es war die UltimatumsAnkündigung von Friedrich Merz und die Aussicht, dass er – König Friedrich – der nächste Bundeskanzler wird und den Feudalismus wieder salonfähig machen will. Da hat es mich dann richtig erwischt und ich dachte: «Nee! Das Ende meiner Fahnenstange ist hier erreicht. Weiter komme ich nicht, jedenfalls nicht mit klarem Verstand.» Doch nun sitze ich hier und schreibe Ihnen, ob noch mit «klarem Verstand» sei dahin gestellt, aber egal…

Lieber Herr Müller, niemals aufgeben! Vorwärts lautet die Devise, so weit wir kommen mögen. Sie haben so viel erlebt und wir brauchen Sie doch noch! Wir brauchen ihre Erfahrungen und ihre Erkenntnisse.

Glauben Sie mir, ich kenne diese Art von Gesprächen, welches Sie da hatten mit ihrem Freund dem Professor. Ja, es zieht einem die Schuhe aus und man fühlt sich nach solchen Debatten ausgehöhlt, völlig energielos und man denkt: «Mensch, er müsste es doch besser wissen!» Das wird er wohl auch zu gegebener Zeit und seien sie versichert, auch ihre Ansicht, die Sie ihm sicher geschildert haben, ist nicht spurlos an Ihm vorbei gegangen und er wird sich in passender Situation daran erinnern, wenn die Zeit für Ihn dafür reif ist und er wird an ihr Gespräch denken. Ihre Worte WIRKEN bereits jetzt in den Tiefen seines Dachstübchens. Und damit ist ihre Frage: «Also, was tun? Weitermachen?» die Sie an mich, eine Leserin der NachDenkSeiten, gestellt haben, beantworten. JAWOHL, weitermachen!

Sehen Sie, ich bin bereits durch zwei deutsche Systeme durchgefallen, erst das Sozialistische und nun das hier…ich weiß, wovon ich rede. Sie wissen das doch auch! Hat doch auch was für sich dieser Titel «Stachel im Fleisch». Taugt ja auch nicht jeder zu, oder?

Hier eine kleine Aufmunterung für Sie aus meinem letzten Buch, die Episode «Es lebe SCHOTTLAND – Fada beò ALBA – Long live SCOTLAND!» Inspiriert zu dieser kleinen Szene hat mich im Übrigen Julian Assange, aber das lesen Sie sicherlich alleine raus. Also lassen Sie uns in Solidarität verbunden zuweilen und vielleicht besser nur in Gedanken die Schottenröcke lüpfen.

marenkunst.com/post/es-lebe-schottland-fada-beò-alba-long-live-scotland

Es grüßt Sie ganz herzlich ihre Leserin Maren Kunst

71. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

wenn jemand wie Sie mit dieser Historie, dieser Überzeugung und diesem Engagement über Jahrzehnte Zweifel an der Sinnhaftigkeit oder besser Wirksamkeit des eigenen (sozusagen) Lebenswerkes bekommt, dann stehen wir alle wirklich an einer Grenze.

Ich bin ganze 14 Jahre jünger als Sie, habe auch bei weitem nicht Ihre Geschichte und Verdienste, aber auch ich zweifle, ob es sich lohnt, immer wieder gegen den verbreiteten Meinungs-Mainstream anzudiskutieren. Viel Hoffnung habe ich auf das BSW gesetzt, ja ich tue das noch immer, aber auch dort sind nur Menschen zugange, gibt es „sonne und solche“, werden bzw. wurden (große) Fehler gemacht, die die Anfangseuphorie vieler Unterstützer (inkl. meiner eigenen) stark gedämpft oder gar zum Erliegen gebracht haben.

Im Bekanntenkreis ist das politische Beharren groß. Man hat ja schon immer diese oder jene Partei gewählt, sieht die Welt, wie man sie schon immer gesehen hat und auch weiter so sehen möchte, verkennt (aus meiner Sicht) die Gefährlichkeit der Weltlage, durchschaut nicht die Mechanismen der monolithischen Propaganda von Politik und Medien, glaubt im Kern dem „Wir gut. Russland schlecht und gefährlich. China schlecht und gefährlich.“ Oder schließt vor alledem die Augen. Denn – was hätte es für Konsequenzen, sich diesen Erkenntnissen zu stellen? Da ist die eigene Komfortzone doch noch wichtiger, und dass der Vorgarten unkrautfrei ist.

Klar – eine gewisse Distanz zur offiziellen Linie lässt sich gerade bei den Gebildeteren feststellen oder zumindest heraushören, aber wirkliche Konsequenzen (z.B. im Wahlverhalten) hat das so gut wie nicht.

Ihre Frage „Weitermachen?“ ist daher nur allzu verständlich, auch mir ist sie nicht fremd. 

Aber die wirkliche Frage ist doch: „Wären wir überhaupt dazu in der Lage, nicht weiterzumachen?“ Können wir kapitulieren, die Klappe halten, nur noch zuschauen, egal was passiert? 

Ich glaube, nicht. Was bleibt dann anderes übrig als weiterzumachen?

Herzliche Grüße (auch an Anette)
Diethard Wehn

72. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

aus Ihrem leidvollen Erleben sollten Sie unbedingt auch Ihre Konsequenzen ziehen und sich von diesem völlig verblendeten Bekannten oder sogar Freund distanzieren, um Kraft und Nerven zu schonen. Es können nur Leute aufgeklärt werden, die zumindest erstmal ein Stück weit bereit zur Aufklärung sind. Halten Sie sich lieber unter Gleichgesinnten auf, die Ihrer Seele guttun, auch wenn es nur wenige sein sollten und unterstützen Sie (weiter) Initiativen für Völkerverständigung und Frieden.

Sollen diese Bekannten doch auf ihren Irrwegen bleiben. Wer aus der Geschichte nichts gelernt hat, muss eben erneut auf der falschen Seite stehen. Vielleicht sollten Sie ihrem Bekannten auch mal einen Besuch in der Psychiatrie anraten, damit vielleicht ergründet werden kann, was in seiner kranken von Russophobie zerfressenen und wahnhaften Seele vorgeht. (Es würde natürlich überhaupt nichts bringen, wenn der ihn behandelnde Psychiater genauso drauf sein würde, was zu allem Unglück auch noch recht wahrscheinlich wäre.)

Sie können Ihrem Bekannten auch dazu „beglückwünschen“, dass er sich auf die Seite der neuen Faschisten geschlagen hat, denn er unterstützt doch mit bedingungslos das faschistische Terrorregime der Ukraine, das alle oppositionellen Parteien verboten hat, seit 2014 gegen die prorussischen Ukrainer*innen im Donbass einen grausamen Krieg führt, dem schon mindestens 14000 Menschen zum Opfer gefallen sind, strukturelle Gräueltaten an den „Separatisten“ verübt, eine Todesliste führt und die russische Kultur und Sprache verboten hat…………………… Wer kann von dieser „musterhaften Demokratie“ nicht angetan sein?

Von einem der Hauptgründe der russischen Intervention im Februar 2022 (Laut Völkerrecht Kollektive Selbstverteidigung und Schutzverantwortung), auf was sich Russland beruft, hat Ihr Bekannter sicher auch noch nie etwas gehört.) Warum sich auch mit den Fakten auseinandersetzen? Er ernährt sich doch von Russophobie und braucht daher von Politik und Massenmedien jeden Tag seine Portion Russophobie, weil er ansonsten doch verhungern würde.

Was sagt Ihr angeblich so sozialdemokratische Bekannter eigentlich dazu, dass ihn sogar ein rechts-republikanischer Donald Trump mit seinem kürzlich geäußerten Verständnis für die Vorgehensweise Russlands links überholt hat?

Der sachgemäßen und differenzierten Auseinandersetzung mit dem Ukrainekrieg stehe die angeblich so erfolgreiche Propaganda im Wege? Wer auf so eine Propaganda hereinfällt, die jeder halbwegs selbstdenkende und unvoreingenommene Mensch durchschauen kann, verdient den Umgang mit selbstdenkenden und reflektierenden Personen überhaupt nicht.

Gegen Verblendete/Dumme kann man ohnehin nichts ausrichten. Das hat schon Bonhoeffer erkannt. Daher kann leider nur gewartet werden, bis der nächste Faschismus-Spuk wieder vorbei ist, in der Hoffnung, dass er diesmal nicht (so) verheerend ausfallen wird, und der deutsche Michel wieder tönen kann, dass er von alledem nichts gewusst und/oder nur auf Befehl gehandelt habe.

Es hat doch auch gar nichts zu sagen, wenn Ihr Bekannter ein hoch verbildeter, Verzeihung, hoch gebildeter Sozialdemokrat ist. Victor Klemperer hat sich in seinem Buch LTI auch über Kollegen ausgelassen, die für Hitler regelrecht geschwärmt hätten, was ihn sehr schockiert und enttäuscht hätte, weil er vorher viel von diesen jeweiligen Kollegen gehalten hätte.

Ich beobachte auch, dass sich diese Russophobie und Kriegsmentalität durch alle Bildungsschichten zieht.

Es wird von vielen alternativen und nichtwestlichen Medien und Politikern (Putin) immer wieder wohlwollend behauptet, dass deutsche Regierung und deutsche Bevölkerung stets strikt voneinander zu trennen seien und nur die Regierung Krieg wolle, wogegen die Bevölkerung immer für Frieden (und Völkerverständigung) sei.

Ich denke, dass das so nicht stimmen kann, weil ein Großteil der deutschen Bevölkerung Russenhass und Kriegsrhetorik begrüßt oder davon sogar noch begeistert ist.

Würde die deutsche Bevölkerung nämlich mehrheitlich wirklich gegen Kriegstreiberei und Russophobie sein, wäre „unsere“ Regierung mit ihrem miesen Treiben lange nicht so erfolgreich.

Unsere Regierung und die Massenmedien können schon die ganze Zeit ein Fußballspiel ohne Gegner spielen.

Ich bin es auch leid, mich mit meinen regelmäßigen Bekannten auseinanderzusetzen. Sie sind alle in ihrer Russophobie gefangen und konnten mit den ganzen Friedensinitiativen nichts anfangen oder diffamierten sie (subtil) sogar, obwohl sie zu 75 % aus der ehemaligen DDR stammen und es daher erst recht besser wissen müssten. Für diese Landsleute kann ich mich gegenüber Russland nur schämen. Bereits mein Unterbewusstsein hat dafür gesorgt, dass ich mich weitaus weniger mit ihnen treffe. Das musste ich daher kaum bewusst entscheiden. Und wenn ich mich zukünftig mit ihnen treffen werde, sollte ich vielleicht ihre Auslassungen über den „bösen Putin und Assad, die gelbe chinesische Gefahr, das bedrohliche Nordkorea, den terroristischen Iran“ etc. einfach nur ironisch abnicken. Ironie als Waffe.

Ich will mich daher auf jeden Fall gezielt auf die Suche nach Gleichgesinnten machen, weil es zu illusorisch war, zu meinen, dass sie mir von ganz allein über den Weg laufen würden, wenn sie dazu noch so relativ rar gesät sind.

Ich habe aber in einem ausführlicheren Schreiben die soziale Einrichtung, in der ich tätig bin, kürzlich dazu aufgefordert, sich endlich entschieden gegen Kriegstreiberei und Feinbildaufbau zu stellen, weil es, verdammt noch mal, auch ihre Pflicht sei. Ich bin mal gespannt, was dabei herauskommt. Die organisierte Realitätsverweigerung mit den lächerlichen Lobgesängen auf sich selbst und die „Wir-Demokratie“ in quasi allen Institutionen ist ja auch noch mal ein Thema für sich. Wenn meine grundwichtigen Anliegen aber einfach nur ignoriert werden sollten, sollte ich zur nächsten Stufe übergehen, auf der ich nur noch mit bloßem Sarkasmus und passivem Widerstand agiere. Mit passivem Widerstand kann ich nämlich dazu beitragen, dass sich der moralische, kulturelle und intellektuelle Niedergang dieses Landes (enorm) beschleunigt. Und wer möchte ihn unter diesen Bedingungen noch aufhalten? Das wäre die Rache der Nichterhörten. Das sollten die Regierung und alle Institutionen mal bedenken. Denn wie lange wird sich eine Gesellschaft wohl noch halten, in der sich ihre Mitglieder zunehmend nicht mehr engagieren, ihre Mitglieder mehr und mehr nur noch das Allernötigste tun oder sie gleich sabotieren? Die Regierung mit einer Baerbock, die Russland ruinieren möchte, und Betriebe pfeifen auf die Anliegen und Mahnungen ihrer „Querdenker*innen“, „Aluhutträger*innen“, „rechtsoffenen Lumpenpazifisten“, „Putinversteher*innen“, „Verschwörungstheoretiker*innen“, „Corona-Schwurbler*innen“, „Antiwokenden“, „Antigutmenschen“ und „Alt-Stalinistenden“? Wie wäre es als Druckmittel dagegen bspw. mal mit organisiertem Krankmeldungen-Streik oder organisiert-rebellischem Aufdrehen aller Heizungsregler*innen? Also nichts mit Frieren für Stalingrad 2.0., sondern Saunalandschaft überall. Auch wenn die „Störenfriede“ in den Unternehmen jeweils „lediglich“ 20 bis 30% Prozent ausmachen würden, würden damit die Unternehmen und die ganze Volkswirtschaft in echte Schwierigkeiten geraten, und Baerbock hätten wir gleich mit ruiniert. Und da drauf noch ein Streik aller Ehrenamtlichen, und die Regierung wedelt mit der weißen Fahne. Ich gerate bei diesen Auslassungen echt ins Schwärmen.

In diesen Protestformen verbirgt sich also ein ungeheures Potential, weshalb sich mit ihnen endlich unbedingt verstärkt auseinandergesetzt werden sollte.

Mit freundlichen Grüßen und Druschba
Elian Binner

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