/ via dieheidelberger /
Vor wenigen Monaten hat der Gemeinderat die Musikschule beauftragt, den Zuschussbedarf von der Stadt Heidelberg zu begrenzen und die Gebühren an die Kostenentwicklung anzupassen. Die Musikschule hat hierzu nun einen wohlüberlegten Vorschlag gemacht. Neben einer moderaten Gebührenerhöhung für alle Einkommensstufen beinhaltet dieser auch, dass die Sozialermäßigung für Heidelberg-Pass-Besitzer von 100 % auf 75 % reduziert werden soll.
Es ist verwunderlich, dass nun die Grüne Fraktion erfolgreich beantragt hat, dass die Sozialermäßigung von 100 % erhalten bleiben soll. Schließlich hat die Grüne Fraktion zunächst vorgeschlagen, für die Heidelberg-Pass-Besitzer eine Gebühr von 10 € / Monat einzuführen. Und erst nach Hinweis der Musikschule, dass 10 € / Monat in den meisten Fällen mehr sind als die geplante Sozialermäßigung von 75 %, hat man davon abgesehen.
Wir haben den Eindruck, dass viele die genauen Zahlen gar nicht vor Augen hatten und haben deshalb noch einmal erklärt: Die Sozialermäßigung würde bedeuten 25 % der Gebührenstufe 1 und das wäre bei allen Partner- und Gruppenstunden weniger als 10 € im Monat und nur für den Einzelunterricht wird es etwas mehr als 10 €, wenn die Einheiten länger werden.
Darüber hinaus stellt das Bildungs- und Teilhabegesetz hierfür 15 € im Monat zur Verfügung und die Musikschule vergibt Stipendien im Rahmen der Begabtenförderung. Der bürokratische Aufwand erhöht sich durch die Änderung nicht. Die Musikschule hält diesen Vorschlag daher für sozial-verträglich und wir auch!
Nebenbei bemerkt: Es gibt keine andere Kommune, bei der die Sozialermäßigung 100 % beträgt. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: in Tübingen gibt es eine Sozialermäßigung von 50 % und in Freiburg von 40%.
Ein Argument der Grünen war auch, dass es keine große Summe wäre, die die Stadt dadurch mehr einnimmt.Dazu können wir nur sagen: In den Haushaltsberatungen haben wir auch über wesentlich kleinere Summen „gestritten“. Und mit dieser Summe ließe sich einiges finanzieren, was aktuell von vielen Eltern dringend gefordert wird.
Schade, dass sich die Mehrheit des Gemeinderates bereits jetzt nicht mehr an die schwierige Finanzsituation der Stadt zu erinnern scheint. Wir sind gespannt, ob die Rückmeldung des Regierungspräsidiums zu einem bösen Erwachen führt…