Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus
/ via dieheidelberger /
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau.
Bei der Veranstaltung im Rathaus, waren Paul Eric Joseph und seine Frau Carry anwesend. Paul Eric Joseph ist ein Zeitzeuge und engagierter Vertreter der Erinnerungskultur. Sein Film „Die Würdigung“ wurde vor der Veranstaltung im Gloria Kino gezeigt. Er handelt von der Flucht seiner Familie vor der Deportation über Frankreich und Belgien in die Schweiz und wurde auf Basis der Tagebücher von Paul Eric Josephs Vater gedreht. Seine Familie Hochherr/Joseph betrieb ab 1929 eine Tabakfabrik in Heidelberg.
Nach einem kleinen Violinen-Spiel zweier Schülerinnen begrüßte Bürgermeisterin Stefanie Jansen die zahlreich erschienenen Gäste. In ihrer Gedenkansprache betonte sie mehrfach, wie gut und wichtig es ist, dass so viele Jugendliche unter den Gästen sind.
Im anschließenden Vortrag von Schülerinnen der Elisabeth-von-Thadden-Schule, ging es um das Leben und Schicksal der Familie Hochherr/Joseph. Anhand des Zeitstrahls der Familie und alten Fotos bekam man Einsicht in die Windungen vergangener Zeiten.
In der anschließenden Gesprächsrunde konnten Schüler und Schülerinnen aus vielen Heidelberger Schulen Herrn Paul Eric Joseph Fragen zum Film und seinem Leben stellen. Er beantwortete sie geduldig und sehr gewissenhaft. Eine Antwort hat uns besonders berührt: Er erzählte, dass es viele Helfer gab, einfache Menschen, die ihnen geholfen hatten. Einer dieser Menschen ließ sich dafür bezahlen. Als die anderen das erfuhren, stellten sie ihn zur Rede. Woraufhin er wiederum die anderen verriet und diese abgeführt wurden und sterben mussten. Solche und viele andere Schicksale gab es zuhauf. Sie dürfen nicht vergessen werden.
Mit seinem Film „Die Würdigung“ bedankt sich Paul Eric Joseph bei diesen Helfern, ohne die er sicher nicht mehr leben würde. Die persönliche Geschichte von Herrn Joseph und sein Engagement bieten eine einzigartige Möglichkeit, das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten und Menschen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Vielen Dank dafür!