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Heidelberg ist bei Weitem nicht die einzige Stadt, die aktuell mit einem Haushaltsdefizit zu kämpfen hat

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/ via dieheidelberger /

Die finan­zi­ellen Perspek­tiven der Städte sind quer durch die Republik erschre­ckend: unaus­ge­gli­chene Haushalte, enorme Inves­ti­ti­ons­rück­stände, unzurei­chende Infra­struktur.

Bund und Länder erkennen die Brisanz der Lage in den Städten nicht und dass sie zu großen Teilen die Verur­sacher sind. Es ist kein selbst­ver­schul­detes Problem der Städte, sondern ein struk­tu­relles Problem. Deshalb darf es kein „weiter so“ geben in der Bundes­re­gierung.

Der Deutsche Städtetag hat seine Erwar­tungen an die neue Bundes­re­gierung formu­liert – die wir voll und ganz unter­stützen: Es sind grund­le­gende struk­tu­relle Verän­de­rungen erfor­derlich, um die Handlungs- und Gestal­tungs­fä­higkeit der Städte wieder­her­zu­stellen. Durch immer neue Aufgaben ohne ausrei­chende Gegen­fi­nan­zierung hat diese in den letzten Jahren nämlich mehr und mehr abgenommen.

Wenn die Menschen den Staat handlungs­fähig erleben, wenn sie sehen, dass Verkehrs­netze, Ämter, Schulen, Kitas, Energie­ver­sorgung, Sicherheit, Sport und Kultur vor Ort funktio­nieren, dass Wohnraum geschaffen wird und Probleme gelöst werden – dann gewinnt auch die Demokratie. Verlieren wird sie mehr und mehr, wenn Politik vor Ort nicht mehr als Gestalter, sondern als Mangel­ver­walter wahrge­nommen wird!

Städte wollen mitge­stalten. Das können sie aber nur, wenn Bund und Länder ihnen weitrei­chende Gestal­tungs­freiheit belassen. Das ist der Kern der Kommu­nalen Selbst­ver­waltung.

Die Sozial­aus­gaben beispiels­weise laufen uns aktuell davon. Bund und Länder weisen uns immer mehr Aufgaben zu, die bei Weitem nicht ausfi­nan­ziert sind.

Was hilft es den Bürge­rinnen und Bürgern, wenn ihnen Bund und Länder Leistungen versprechen, die vor Ort nicht umsetzbar sind, weil das Personal fehlt und die Finan­zierung nicht sicher­ge­stellt ist?

Wenn sich daran nichts ändert, werden die Kommunen mehr und mehr Leistungen herun­ter­fahren oder ganz einstellen müssen: die Buslinie, den Zuschuss für den Sport­verein, die Musik­schule.

Deshalb darf es von Bund und Land keine zusätz­lichen Aufgaben mehr für die Städte geben, die nicht aus finan­ziert sind!

Und es braucht Gesetze, die praxis- und lebensnahe Politik für die Menschen ermög­lichen. Städte müssen sich mit einer Vielzahl komplexer Aufgaben ausein­an­der­setzen. Sie kämpfen mit Perso­nal­mangel und immer neuen regula­to­ri­schen Belas­tungen.

Prozesse und Aufgaben müssen verein­facht und entbü­ro­kra­ti­siert werden, auch weil sie unnötig Personal binden, das für andere wichtige Aufgaben dann nicht zur Verfügung steht.

Wir befinden uns aktuell in einer Zeit tiefgrei­fender Umbrüche und wollen das ein Stück weit auch als Chance für tiefgrei­fende Verän­de­rungen nutzen. Denn nur so können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Bürge­rinnen und Bürger das Vertrauen in die Handlungs­fä­higkeit des Staates wieder­erlangen!

Quelle

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