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Obstsorte des Jahres erstmalig in Heidelberg ausge­zeichnet

/ via dieheidelberger /

Ob die Frucht oder der Baum Pate für den Namen gestanden hat, wissen wir heute nicht mehr. Jedoch bezeichnen Kenner die Apfel­sorte „Schöner aus Wiesloch“ als besonders schmackhaft und gut lager­fähig. Dass der Baum zudem noch wider­stands­fähig ist, macht ihn auch heute noch für den Anbau auf Streu­obst­wiesen attraktiv. Um diese wertvolle alte Apfel­sorte zu erhalten und ihre Verbreitung zu unter­stützen, hat der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald sie am 23. April in Heidelberg-Rohrbach zur Obstsorte des Jahres 2024 gekürt.

 Weshalb ausge­rechnet in Heidelberg-Rohrbach?

Die Geschichte des „Schönen aus Wiesloch“ ist schnell erzählt und beispielhaft für die zahlreichen regio­nalen Obstsorten hier bei uns in der Region. Die Apfel­sorte „Schöner aus Wiesloch“ ist voraus­sichtlich Anfang des letzten Jahrhun­derts entstanden, wurde dann in Wiesloch und Umgebung kulti­viert und geriet im Anschluss in Verges­senheit. Dass sie heute wieder in Gärten und Streu­obst­wiesen der Region zu finden ist, verdanken wir dem Bürger und Spezia­listen für Streuobst Ernst Rittel. Er rettete die Sorte im Jahr 2007 vor dem endgül­tigen Vergessen, als er auf Rohrbacher Gemarkung von einem alten Baum Zweige entnahm, der kurz danach für die Baumaß­nahmen der L600 gefällt wurde. Die Reiser brachte er anschließend in die Baumschule Müller nach Mauer, die seither die Apfel­sorte vermehrt. Wer den „Schönen aus Wiesloch“ kennt, schätzt ihn als guten Tafel- und Wirtschafts­apfel. In früheren Zeiten half er den Menschen über den langen Winter, weil er sich gut bis ins Frühjahr lagern ließ.

Geopark-Geschäfts­füh­rerin Dr. Jutta Weber führte aus: „Um die alten regio­nalen Obstsorten im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zu bewahren und den Erhalt der Streu­obst­wiesen zu fördern, loben wir jedes Jahr eine Obstsorte des Jahres aus. Oft sind mit dem Baum — wie auch hier in Heidelberg-Rohrbach — lokale Geschichten verbunden. Somit stärken wir die nachhaltige Entwicklung in der Region und stell­ver­tretend mit dem dazuge­hö­renden Obstbrand oder ‑likör auch die Vermarktung regio­naler Produkte.“

Sabine Lache­nicht, Leiterin des Umweltamts der Stadt Heidelberg, freute sich, dass eine Apfel­sorte, die eng mit Heidelberg-Rohrbach verknüpft ist, gekürt wurde. „Jeder Beitrag, der die biolo­gische Vielfalt bewahrt, spielt für uns als Stadt Heidelberg eine wichtige Rolle. Dazu gehören Obstbäume, die nicht nur uns köstliche und gesunde Nahrungs­mittel liefern, sondern auch Insekten, Vögeln und Klein­säugern Nahrung und Schutz bieten. Außerdem sorgen Bäume im urbanen Umfeld für ein gutes Klein­klima.”

Streu­obst­wiesen gehören zu den arten­reichsten vom Menschen geschaf­fenen Lebens­räumen. Dass sie die zwei Stock­werke Kronen­schicht der Bäume und Kraut­schicht der Wiesen vereinen, macht sie zu einem beson­deren Lebensraum für zahlreiche Tiere. Um auf die Bedeutung der Streu­obst­wiesen für die Arten­vielfalt hinzu­weisen, zeichnet der Geo-Naturpark jährlich eine regionale Obstsorte aus. Bei der Pflege und dem Erhalt von Streu­obst­wiesen unter­stützt der Verein seine Mitglieds­kom­munen, die sowohl die aktuelle Obstsorte des Jahres als auch die vergan­genen gekürten Sorten in heimi­schen Gefilden pflanzen können. Gemeinsam mit der Initiative der Streu­obst­wie­sen­retter vergibt der Verein dieses Prädikat seit 2016.

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