Position der Heidelberger zu den geplanten Windparks auf den Heidelberger Anhöhen
/ via dieheidelberger /
Um den aktuellen Strombedarf in Heidelberg mit erneuerbaren Energien zu decken, würden wir 76 Windräder benötigen oder alternativ 978 Fußballfelder mit Photovoltaik. Das ist beides in Heidelberg nicht abbildbar.
Für Photovoltaik haben wir in der Stadt, die deutschlandweit die meisten Sonnenstunden aufweist, sehr gute Voraussetzungen, aber die oben genannte Fläche werden wir nicht erreichen. Der Ausbau von Photovoltaik muss deutlich vorangetrieben werden und auch das Land muss hier mit seinen zahlreichen Liegenschaften in die Pflicht genommen werden. Wir sind sehr froh, dass die von uns beantragte „Solaroffensive Sportanlagen“ gerade anläuft, über die Sporthallen, Funktionsgebäude, Tribünen und auch Parkplätze mit Photovoltaik ausgestattet werden sollen.
Das Thema Windkraft sehen wir in Heidelberg sehr kritisch, da wir zum einen nicht die beste Windhöffigkeit haben und zum anderen unsere geschützten Waldflächen und hochwertigen Ackerböden eigentlich eine andere Funktion haben. Sowohl bei den Flächen im Wald, als auch bei den Ackerflächen, die einen Grüngürtel um die Stadt bilden, handelt es sich um wichtige Flächen für den Natur- und Artenschutz und gleichzeitig um Naturräume, die der Naherholung dienen.
Aber die Landesregierung hat uns dazu verpflichtet, 1,8 % unserer Fläche für Windenergie auszuweisen. Deshalb haben wir zugestimmt, im „Regionalplanverfahren Wind“ Flächen sowohl in der Ebene als auch im Wald zu melden. Diese werden nun im Hinblick auf ihre Windhöffigkeit und die Vereinbarkeit mit dem Naturschutz und Artenschutz geprüft. Erst wenn alle Ergebnisse vorliegen und insbesondere eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchgeführt ist, kann eine endgültige Entscheidung getroffen werden. Die entsprechenden Gutachten sind in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse hieraus müssen wir abwarten, um dann eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Wir sehen übrigens die vorgeschlagenen Flächen in der Ebene nicht viel weniger kritisch, da genau auf den konkret genannten Flächen bedrohte Arten nachgewiesen wurden und die landwirtschaftlichen Flächen in Heidelberg aktuell gleich von mehreren Infrastrukturmaßnahmen bedroht sind.
Deshalb werden wir die Interessenskonflikte zwischen dem Umstieg auf erneuerbare Energien, Natur- und Umweltschutz und der landwirtschaftlichen Nutzung der Ackerflächen genauestens abwägen!