Zurück in die Zukunft – Emanzipation 2024
/ via spd heidelberg /
Und wieder ein Internationaler Frauenkampftag. Ist denn Chancengleichheit unter Frauen und Männern nicht schon längst erreicht? Klar, Frauen in Vorstandsposten sind Mangelware und Care-Arbeit wird nicht bezahlt, aber sind wir sonst nicht frei und emanzipiert?
Ja, auch die typischen Gesundheitsberufe werden vermutlich nie so ganz anerkannt in ihrer Wichtigkeit und wer als Frau nicht in den MINT-Bereich geht, ist eben selbst schuld, die möchte dann eben auch keine Karriere machen, oder? Und ist es nicht auch gut, dass nicht alles in die Klauen des Kapitalismus gerät? Vielleicht können und sollten fürsorgliche Tätigkeiten auch nicht marktwirtschaftlichen Prinzipien untergeordnet werden?
Sind wir uns überhaupt sicher, ob die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern so eine erstrebenswerte Sache ist, wenn dies bedeutet, dass nun mehrere Ernährende einer Familie arbeiten müssen und dennoch in finanzielle Nöte geraten? Und ohnehin ist das binäre Geschlechterdenken zumindest in einigen Teilen der Gesellschaft vom Aussterben bedroht. Wie passen da Forderungen nach Gleichstellung von Frauen noch in unser Denken?
Wer sich solche und ähnliche Fragen stellt, brauchte nur die aufmunternden Schilder der Heidelberger CDU zum Frauenkampftag lesen. „Zurück in die Zukunft“ ist der Gedanke, der sich da aufdrängt. „Danke, dass ihr alles schöner macht“, heißt es da, oder „Danke, dass ihr multitaskingfähig seid“. „Danke, dass man mit euch wertvolle Gespräche führen kann“ ist dicht gefolgt von „Danke, dass ihr da seid, wenn ihr gebraucht werdet.“ Und das Beste: „Danke, dass ihr uns den Rücken freihaltet.“
Wir haben dazu nur Folgendes zu erwidern: „Danke, dass ihr euch immer vor uns stellt, uns den Raum und die Sichtbarkeit nehmt, obwohl wir alles gleichzeitig erledigen, dabei immer gut kommunizieren und auf das Ambiente und das Wohl aller achten. Wirklich, vielen Dank. Und jetzt macht einfach Platz!“