Schwaches Endspiel nach einer starken Premiere-Saison
/ via asc neuenheim /
ASC Neuenheim – ASC Neuenheim 2:0 (1:0)
Der ASC Neuenheim verliert beim willensstarken Absteiger FC Germania Friedrichstal verdient mit 0:2, bleibt aber bester Aufsteiger!
Verbandsliga Baden, 30. Spieltag
Donnerstag 30.05.2024, 17:00 Uhr
ASC Neuenheim – ASC Neuenheim 2:0 (1:0)
Der Tabellenletzte spielte – anders als der völlig indisponierte Gast – im beschaulichen Stutensee-Stadion keineswegs wie ein Absteiger und ging in der 13. Minute nach einem Querpass des schon vorher auffällig freien FCG-Windhunds Ali Dönmez und den Einschieber von Spielgestalter Etienne Köhler leistungsgerecht in Führung (13.).
Trotz der mentalen und läuferischen Überlegenheit der in ihrem vorerst letzten Verbandsliga-Spiel bis in die Haarspitzen motivierten Germanen hatten die wenig sezierfreudigen Anatomen beste Chancen zum Ausgleich. Nach einer Ecke von Oliver Kubis zischte der Kopfball von Ognjen „Ogi“ Vulic bei seinem letzten ASC-Auftritt knapp am Pfosten vorbei (20.).
Trotz Unterlegenheit kapitale Ausgleichschancen für den ASC!
Deutlich klarer waren allerdings zwei großformatige Möglichkeiten für Wuchtstürmer Kajally Njie, als er frei vor dem Kasten von FCG-Keeper Flavio Ratzel einmal drüber (23.) und einmal vorbei schoss (26.) – untypisch für den 16fachen Torschützen und Top-Ten-Goalgetter (Platz 8 im Verbandsliga-Ranking). Auch ASC-Freigeist Tarek Aliane hatte bei seinem Solo-Abschluss das 1:1 auf dem filigranen Fuß. (30.)
Der erst 19jährige ASC-Torhüter Ben Augste aus der meisterlichen Neuenheimer A- Jugend verhinderte mit famosen Blitzparaden in Eins-zu-Eins-Situationen gleich mehrfach einen höheren Rückstand für die von einem rätselhaften Fehlerteufel, Aufbau- und Zweikampf-Schwächen heimgesuchten Gäste.
Auch nach dem Wiederanpfiff des tadellos leitenden Schiedsrichters Marvin Hoffmann waren die im schwarzweißen Juve-Dress nicht wie eine alte Dame auftretenden Gastgeber das bessere, weil willensstärkere und zielstrebigere Team. Für die Heidelberger darf es auch kein Alibi sein, dass mit Stammkeeper Steven Ullrich, Außenbahner Fabian Lorenz, den Sechsern Marc Berger und Philipp Knorn sowie dem ebenfalls verletzten Power-Angreifer Emre Solak wichtige Fachkräfte fehlten.
Der 19jährige ASC-Torhüter Ben Augste mit Bestleistung!
ASC-Trainer Daniel Tsiflidis plünderte sein „Bankkonto“ und brachte in der zweiten Halbzeit die Youngster Jonas Klöver, Finn Kölmel, Elyesa-Adem Korkmaz und Simeon Unterberg sowie in der Schlussphase den toraffinen Hannoveraner Dennis Schnepf (82.).
Doch der aggressive Absteiger gab weiterhin den forschen Ton im Stutensee- Stadion an. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff panterte ASC-Zerberus Ben Augste einen allzu lässig geschossenen Foulelfmeter von FCG-Kapitän Luca Herzog über die Latte (75.) Der A-Junior im Tor krönte damit seine Bestleistung, mit der er Stammkeeper Steven Ullrich würdig vertrat. Doch drei Minuten später markierte erneut FCG-Zehner Etienne Köhler nach dem einzigen Patzer des Neuenheimer Torwart-Talents den entscheidenden Treffer für Friedrichstal (77.).
ASC-Kapitän Steven Ullrich: „Wir können stolz auf unsere erste Verbandsliga-Saison sein!“
Aus gutem Grund ging ASC-Kapitän Steven Ullrich in der Abschluss-Runde im Teamkreis nicht näher auf das sang- und klanglos verlorene „Endspiel“. Statt dessen würdigte der Stammtorwart das „große Ganze“: Die trotz mancher Schwierigkeiten – wie z. B. der verletzungsbedingte Langzeit-Verlust von Führungsspieler Lucas Ring – als bester Aufsteiger auf dem 9. Tabellenplatz gemeisterte Debüt-Saison in der ausgeglichen starken Verbandsliga Baden.
Die Germanen haben nicht nur große Schnitzel, sondern auch ein großes Herz!
Der FC Germania Friedrichstal hingegen muss nach insgesamt 30 Jahren die Verbandsliga (nebst drei Jahren Oberliga) leider verlassen. Doch die Bravehearts von FCG-Trainer Domenico Rizzo taten dies mit erhobenen Köpfen und lachenden Gesichtern, wie die Ehrungen und Mannschaftstänze nach dem Abpfiff eindrucksvoll bewiesen.
In kulinarischer Hinsicht bleibt das „Schnitzelparadies“ im Stutensee-Stadion absolute badische Spitzenklasse. Von der Qualität und Größe der berühmten Schnitzel ließ sich auch die Neuenheimer Tafelrunde mit Präsident Dr. Werner Rupp und dem stellv. Vorsitzenden Werner Rehm auf der weitläufigen germanischen Clubhaus-Terrasse gerne überzeugen.
75. Minute: Nach einem umstrittenen Foul im ASC-Strafraum entscheidet der insgesamt sehr überzeugende Schiedsrichter Marvin Hoffmann auf Strafstoß für die in ihrem letzten Verbandsliga-Spiel stark auftrumpfenden Germanen. Doch der 19 Jahre junge ASC-Torhüter Ben Augste krönte seine herausragende Leistung, indem er den allzu lässig geschossenen Elfmeter von FCG-Kapitän Luca Herzog über die Latte lenkt. |
Text & Torvideos: Joseph Weisbrod
RNZ-Bericht
Starke Leistung, aber kein Happy End
Der 4:1-Sieg in Heddesheim reicht Walldorf nicht zum Sprung auf den Relegationsrang
Heidelberg. (RNZ) Der schon feststehende Aufsteiger FC Zuzenhausen geht nach dem 3:2 über den FC Bammental auch als Meister der Fußball-Verbandsliga durchs Ziel. Vizemeister wurde – wegen des um zwei Treffer besseren Torverhältnisses – die TSG Weinheim, die 1:3 gegen den SV Spielberg unterlag. Weil Weinheim verzichtet, nimmt Spielberg an den Aufstiegsspielen zur Oberliga teil.
FC Germania Friedrichstal – ASC Neuenheim 2:0: Der Tabellenletzte spielte – anders als der völlig indisponierte Gast – im „Schnitzelparadies” Stutensee-Stadion keineswegs wie ein Absteiger und ging in der 13. Minute nach Vorlage des schnellen Ali Dönmez und den Abstauber von Etienne Köhler leistungsgerecht in Führung (13.). Trotz der kämpferischen und spielerischen Überlegenheit der Germanen vergaben die Neuenheimer kapitale Chancen zum Ausgleich durch Torjäger Kajally Njie (23./26.) und Tarek Aliane (30.) Der 19jährige ASC-Torhüter Ben Augste verhinderte mehrfach einen höheren Rückstand. Auch nach der Pause waren die energischen Gastgeber in fast allen Belangen das bessere Team. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff parierte ASC- Keeper Ben Augste einen Foulelfmeter von FCG-Kapitän Luca Herzog (75.). Doch zwei Minuten später markierte erneut FCG-Zehner Etinenne Köhler nach dem einzigen Fehler des besten Neuenheimers den entscheidenden Treffer für Friedrichstal (77.). Trotz der enttäuschenden Abschiedsvorstellung beendet Neuenheim die gelungene Saison als bester Aufsteiger auf dem 9. Platz. Der FCG hingegen muss nach insgesamt 30 Jahren die Verbandsliga erhobenen Hauptes verlassen. JW
RNZ vom 30.05.2024, Seite 24
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FC Germania Friedrichstal: Flavio Ratzel (TW) (46. Valentin Hess (ETW)), Dominik Gucanin (60. Marvin Kistner), Luca Herzog (C), Nico Kremer, Jonathan Rowlin, Etienne Köhler (75. Stylmila Akakpo Kouassi), Safa Boran, Josip Kujundzic (85. Nikolas Gucanin), Julius Köhler, Ali Dönmez, Marco Varivoda (60. Silvan Bjelanovic) – Trainer: Domenico Rizzo
ASC Neuenheim: Ben Augste (TW), Fabian Springer, Nick David Rossbach, Ognjen Vulic (63. Simeon Unterberg), Oliver Kubis (46. Jonas Klöver), Dominik Räder (C), Samuel Schmidt (52. Finn Kölmel), Kajally Njie, Esrom Negusse (82. Dennis Schnepf), Ilias Soultani, Tarek Aliane (54. Elyesa-Adem Korkmaz) – Steven Ullrich (ETW) – Trainer: Daniel Tsiflidis
Tore:
- 1:0 13.Min Etienne Köhler
- 2:0 78.Min Etienne Köhler
Besondere Vorkommnisse:
- 75.Min Ben Augste hält einen Foulelfmeter
Schiedsrichter: Marvin Hoffmann (SC Pfingstberg-Hochstätt)
Zuschauer 200