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Es war eine Mixed Saison der mixed emotions in der Tennisecke. Zunächst einmal ist die letztere nach wie vor eine Baustelle, weshalb Heimspiele zu einer logistischen Herausforderung wurden. Obgleich sich alle auf die neue Hütte, das lang ersehnte Wasserklosett und die halblegale Dachterrasse freuen, musste das One Team jetzt erstmal mit Bauschutt statt Bartheke und Mörtel statt Möhrenkuchen klarkommen. Eine andere Herausforderung der personellen Art stellte sich dem One Team dann auch noch, als gefühlt zwei Drittel der Herrenbesetzung verletzungsbedingt ausfielen. Aus acht Herren auf der nuudel-Meldeliste waren dann plötzlich nur noch zwei übrig und es mussten alle Notreserven mobilisiert werden um überhaupt halbwegs vollständig antreten zu können. Zum Unglück kam auch noch Pech dazu als ausgerechnet bei den schwächsten Gegnern die noch verbliebenen Stammspieler im Urlaub waren. So reihte sich Niederlage an Niederlage, was der sonst so fröhlichen Mixed-Runde im One Team einen ordentlichen Dämpfer verpasste. Es gab jedoch auch lichte Momente, allen voran natürlich die hervorragende Spielfreude der beteiligten Protagonisten und schöne Matches, hervorzuheben sind hierbei insbesondere der Einzel-Punkt von Robert in Mannheim gegen einen ungefähr 30 Jahre jüngeren Gegner, die Top-Einsätze von Nils, die gewohnt eleganten Siege von Dani, die vom Gegner gewürdigten Doppelkünste von Lars und das siegreiche Familiendoppel von Serene und Markus auf der heimischen Anlage bei Flutlicht, wobei die Tochter der beiden an dem Tag den Vereinsrekord aufgestellt hat in der Kategorie „Wie lange kannst du auf der Tennisanlage herumhängen ohne auch nur einmal zu quengeln“, welche wohlgemerkt gleichermaßen für Kinder und Erwachsene gilt.
Als die ersten vier Spiele somit mehr durch schicksalhaftes Verletzungspech als spielerisches Unvermögen im Niederlagen-Nirvana landeten und die Mannschaftsführerin schon kurz davor war das Wimbledon-Handtuch in den roten Sand und den Schläger ins Korn zu werfen, berappelte sich das One Team, holte alle Ässe aus sämtlichen Ärmeln – gemeint sind natürlich allen voran Vereinsmeister „Feel the Bernd“ und „Er kann mehr als nur Getränke-Hamers“ – und schaffte beim vorletzten Spiel tatsächlich einen knappen Heimsieg! Besonders herausragend waren hierbei die sensationellen vier Punkte von Caro und Daniel in den Einzeln und im Doppel, der Einsatz von Geheimwaffe Bernd und Dani und nicht zuletzt das nervenaufreibende Matchtiebreak von Anne und zugleich der fünfte entscheidende Spieltagespunkt, das gefühlt drei Stunden und mehrere Nervenzusammenbrüche später mit unfassbaren 18:16 Endstand ausging. Da war mal endlich Grund zu feiern!
Und weil es so schön ist zu gewinnen und vielleicht auch ein bisschen weil die Captain (absolut ohne Druck aufzubauen und lediglich als Hinweis formuliert) einen Sieg als Zielvorgabe aufstellte, brillierten am letzten Spieltag alle Beteiligten und zeigten was das One Team drauf hat. Jirka einer LK 6 fast keine Chance gelassen, Anne behielt die Nerven und gewann (schon wieder!) im Matchtiebreak, Serene hatte keine Mühe bei ihrem Sieg hervorragend auszusehen, aber insbesondere Patrick als Man of the Matchday siegte sensationell gegen einen nervigen Gegner mit LK 11. Die anschließenden Doppel bestehend aus Caro und Lars sowie Anne und Jirka legten dann fast den besten je auf dem HTV Platz gesehen Mixed-Tennis an den Tag (sorry Roland) und holten beinahe synchron die beiden wichtigen Siegespunkte für das One Team! Und jetzt kommt die Kirsche auf dem Sahnehäubchen des letzten Spieltages: Weil die Konkurrenten aus Gruppe ihr letztes Spiel tatsächlich höchstmöglich verloren haben, sicherte sich das One Team mit nur einem Matchpunkt tatsächlich noch den Klassenerhalt! Einen besseren Endspurt hat seit Roger Federer schon lange keiner mehr hingelegt! Das One Team hat am letzten Spieltag sein bestes Tennis ausgepackt und verabschiedet sich damit würdig aus der Mixed-Saison der mixed emotions!
Aber auch neben dem Platz war einiges los, zu erwähnen ist die selbstlose Fahrt von Robert in Mannheim um das One Team nach dem Spiel mit Bier und allem nötigen zu versorgen, der allumfassende familiäre Einsatz der Familie Wallenwein, die stets zur Verfügung stehenden Teigtaschen von Katrin, die mentale Unterstützung durch das HTV-Stammpublikum und die Besuche der ganzen verletzten Pechvögel. Zum Schluss gab es noch die obligatorische Flasche besten estnischen Wodkas mit Ahoj-Brause in ungewöhnlicher Verpackung (wir wollen den Matrosen!) und fröhlichem Zusammensitzen im HTV-Jugendraum. Es bleibt zu hoffen, dass das One Team nächstes Jahr vom Verletzungs- und Abstiegspech verschont bleibt und dem HTV noch viele weitere schöne Tennisstunden beschert.