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77:99 – für die MLP Academics ist in Oldenburg nichts zu holen

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/ via mlp academics /

Es gibt Spiele, da will einer Mannschaft sehr wenig gelingen, während gleichzeitig der Gegner in einen Flow kommt. So war es am Samstagabend vor 6.200 Zuschauern in der ausverkauften Großen EWE Arena. Die EWE Baskets Oldenburg ließen den MLP Academics Heidelberg – bis auf die Anfangsphase – beim souveränen 99:77 (24:18, 26:10, 27:25, 22:24) keine Chance. Nach zuletzt zwei Erfolgen mussten die Heidelberger die Überlegenheit der gelben „Donnervögel“ anerkennen.

Dabei hatten die Gäste aus Nordbaden am Oldenburger Europaplatz vielversprechend begonnen, zumal den Hausherren eine allgemeine Verunsicherung anzumerken war. Das ließ sich insbesondere an ihrer schwachen Freiwurfquote (1/6 in den ersten fünf Minuten) festmachen. Dank zweier Dreier von Justin Jaworski und Jeffrey Carroll sicherten sich unsere MLP Academics eine 13:7-Führung (7.) – ein verheißungsvoller Auftakt. In der Heimbastion der Niedersachsen herrschte vorübergehend Stille. Ein 9:0-Lauf von Oldenburg rückte unterdessen die Kräfteverhältnisse gleich wieder zurecht. Mehrere Ballverluste, mangelhafte Toughness und überhastete Aktionen der Freyer-Schützlinge bedeuteten den Wendepunkt. Sie fielen gar in eine Schockstarre, hatten vor allem im zweiten Viertel so gut wie nichts entgegenzusetzen und haderten mehr und mehr mit ihrem fehlerlastigen Auswärtsauftritt.

Schwaches zweites Viertel, zu viele Turnover

Jaworski und auch Elijah Childs kassierten bereits früh ihre dritten Fouls. Im zweiten Viertel lief sodann herzlich wenig beim Tabellenvorletzten zusammen. Das 26:10 (!) für die EWE Baskets drückte deren Dominanz überdeutlich aus. Dieser Teilabschnitt war einer zum Vergessen – allein 16 Turnover bis zum Kabinengang gestatteten den Oldenburgern einen frühzeitigen Höhenflug (50:28 zur Halbzeit). „Wir haben zu viele Turnover“, zog Co-Trainer Hylke van der Zweep ein ernüchterndes Zwischenfazit, „wir müssen härter agieren und mehr zusammenspielen.“

So richtig sollte dies erst gelingen, als es zwischenzeitlich sogar nach einem Debakel (84:53, 32.) aussah. Power Forward Chaundee Brown Junior (20 Punkte), Playmaker Geno Crandall (16 Punkte, 9 Assists), der Ex-Heidelberger Brekkott Chapman (13 Punkte, 7 Rebounds), „Energizer“ Alen Pjanic und Ebuka Izundu setzten wichtige Akzente. Gerade die Bankspieler überzeugten bei den Norddeutschen, brachten zentrale Impulse in die Partie, die sich dramaturgisch so entwickelte, wie es die Gelbhemden geplant hatten. „Wir haben das getan, was nötig war“, stellte Geno Crandall nach der Schlusssirene fest, „unsere Defensivleistung hat uns großes Selbstvertrauen gegeben und uns den in den letzten Spielen verlorengegangenen offensiven Flow wieder zurückgebracht.“

Positive Ansätze am Ende

Immerhin schafften es die MLP Academics phasenweise im Schlussviertel, an ihre starken Vorstellungen gegen Bonn (92:87) und im spektakulären Endspurt gegen Rostock (88:86) anzuknüpfen. Topscorer Justin Jaworski (22 Punkte) und Jeffrey Carroll (18) vermochten sich in der Offensive zu steigern. Die gesamte Mannschaft steckte an einem für sie gebrauchten Abend nicht auf und konnte bis zum 99:77-Endstand für Oldenburg das Ergebnis freundlicher gestalten. Genau diese positiven Ansätze wollen die Universitätsstädter für das „Abstiegsgipfeltreffen“ am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr/live bei Dyn ab 18.15 Uhr) im SNP dome gegen die HAKRO Merlins Crailsheim mitnehmen, die durch das knappe 80:76 über die BG Göttingen ihre Chancen auf den Klassenverbleib gewahrt haben.

„Oldenburg kam heute in jeder Hinsicht mit mehr Energie aufs Feld“, ordnete Justin Jaworski die Niederlage bei den physisch starken EWE Baskets ein, „wir müssen daraus lernen, besser rebounden, besser verteidigen und auf unserer gezeigten Leistung in der zweiten Halbzeit aufbauen.“

Die Statistik belegt das Übergewicht

Die Statistik belegte das Übergewicht und die Lufthoheit der „Donnervögel“. Rebounds (43/34), Assists (27/15), Steals (13/9), Turnover (15/20) und die Trefferquote aus dem Feld (51/39 Prozent) gingen an die Profis von Pedro Calles, die sich somit ihren Frust von der Seele spielen konnten. Übrigens: Der deutliche Sieg wurde vor den Augen von Oldenburgs Klub-Legende Rickey Paulding errungen. Der 41-jährige Amerikaner, inzwischen in Kansas City zu Hause, traf rechtzeitig zur Korbjagd gegen die Jungs vom Neckar in der alten Heimat ein. „Sie haben eine talentierte Gruppe“, lobte Paulding seine Nachfolger im gelben Trikot, „der Tisch für das Erreichen der Play-Ins oder hoffentlich noch mehr ist gedeckt.“

Ob es für Heidelberg wieder in die richtige Richtung geht, wird sich am Samstag im Baden-Württemberg-Duell mit den Merlins zeigen. Hochspannung ist angesagt.

Stimmen zum Spiel:

Wir haben sehr, sehr gut angefangen. Aber wir konnten diese Aggressivität nicht aufrechthalten. Das war der Grund, warum uns Oldenburg im ersten und zweiten Viertel den Schneid abgekauft hat. Deswegen kommt das dann so zustande, dass wir hoch hinten liegen.“ – Ingo Freyer, Headcoach der MLP Academics Heidelberg.

Wir haben in den ersten 20 Minuten unser Ziel erreicht, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Uns war klar, dass Heidelberg gefährlich ist. In der zweiten Halbzeit haben wir in der Defensive ein wenig nachgelassen, wobei ich noch nicht verstehe, warum das so war. Wir müssen aber über 40 Minuten das Level hochhalten. Denn: am Dienstag werden wir es mit einem stärkeren Gegner zu tun haben.“ – Pedro Calles, Headcoach der EWE Baskets Oldenburg.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

Fotos: Ulf Duda

MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft

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