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87:109 – wellenartige Leistung der MLP Academics bei RASTA Vechta

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/ via mlp academics /

Für die Jungs vom Neckar bleibt es in der easyCredit Basketball Bundesliga unverändert eine schwierige Saison. Trotz einiger guter Ansätze und vielversprechender Phasen waren Heidelbergs Korbjäger am Sonntagnachmittag im westlichen Teil Niedersachsens wegen eines Einbruchs im letzten Viertel chancenlos. Der starke Neuling RASTA Vechta gewann gegen die MLP Academics Heidelberg mit 109:87 (36:22, 15:28, 25:22, 33:15) und stellte erneut unter Beweis, dass die selbstbewussten „RASTA“-Männer ein ernsthafter Playoff-Kandidat in Deutschlands Beletage sind. Vor 3.140 Zuschauern (ausverkauft) im Tollhaus RASTA Dome zeigten die Kurpfälzer eine fulminante Aufholjagd im zweiten sowie eine gute Leistung im dritten Viertel. Insgesamt freilich sollte die wellenartige Vorstellung nicht ausreichen.

Zwei Gesichter gezeigt

Es sind diese zwei Gesichter der MLP Academics, die Mannschaft, Trainerstab, Verantwortliche und Anhänger der Universitätsstädter mit einer ambivalenten Gefühlslage zurücklassen. „Am Ende ist es wirklich bitter. Wir starten schlecht, kämpfen uns zurück, was mich stolz macht“, sagte Playmaker Bennet Hundt, „und dann sind wir drei, vier, fünf Minuten im vierten Viertel überhaupt nicht aufmerksam. Vechta ist ins Rollen gekommen und trifft die offenen Würfe.“ In der Tat: Geradezu blitzartig zündeten die Hausherren den Turbo, kamen zu ihrem gefürchteten Fastbreak- und Transitionspiel und fanden zudem an der Dreierlinie und anderswo stets den noch besser postierten Teamkollegen, die allesamt höchst effizient scorten. Über 98:83 (36.) und 107:83 (39.) landeten die „Rastaner“ bis zum 109:87-Endstand noch einen klaren Erfolg, der aus Sicht der Gäste zu deutlich ausfiel.

Academics-Headcoach Ingo Freyer schenkte mit Bennet Hundt, Elias Lasisi, Jeffrey Carroll, Elijah Childs und Isaiah Whaley einer Startformation das Vertrauen, die sich nach Anlaufproblemen (8:0 nach knapp eineinhalb Minuten) stabilisierte. Neuzugang Childs setzte mit seiner energetisch-physischen Spielweise bereits hier schon Akzente. Aber ähnlich wie später im Schlussviertel konnte Vechta seine gefährliche Angriffsmaschine in Gang bringen. Die Ballbewegung und die Trefferquoten der Orangefarbenen ließen die MLP Academics ins Hintertreffen geraten (36:22, 1. Viertel), zumal man Kapitän Chip Flanigan schon zu diesem Zeitpunkt nicht zu stoppen vermochte.

Imponierendes Comeback

Umso imponierender fiel das Comeback der Freyer-Schützlinge aus. Die Defense ging wesentlich aggressiver ans Werk, RASTA verlor jegliche zuvor demonstrierte Souveränität und so kämpften sich die Heidelberger hartnäckig heran. Nach einem Dreier von Lasisi war mit 47:50 (19.) die erste Führung perfekt. Mit einem fulminanten Zwischenspurt hatten die Blauen sage und schreibe 22 Punkte wettgemacht! Die vielleicht beste Teil-Performance unserer MLP Academics in dieser Spielzeit – dank eines 15:28 rückte Heidelberg die Verhältnisse bis zum 51:50-Pausenstand für RASTA zurecht.

Auch danach hielten die Gäste das Niveau. Childs und Hundt sorgten für eine hauchdünne Führung. Nach einem wunderbar getimten Pass von Niklas Würzner auf Elijah Childs, der mit einem krachenden Alleyoop-Dunking den 64:63-Anschluss spektakulär herstellte, wurde ein Ausrufezeichen gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt herrschte weiterhin Hoffnung auf ein enges Match, zumal die Heidelberger nach einem Drei-Punkt-Spiel von Childs und einem Buzzerbeater-Dreier von Hundt zum 76:72 (3. Viertel) in Schlagdistanz blieben.

Es gehört zu den herausragenden Fähigkeiten von Vechta, dass sie sich selbst durch Achterbahnfahrten innerhalb einer Partie nicht aus dem Konzept bringen lassen, sondern voller Überzeugung an ihrem Stil festhalten. Dass sie nicht ausschließlich von der Spielkunst und Leaderqualität eines Tommy Kuhse leben, demonstrierten die Gastgeber im letzten Teilabschnitt. Insbesondere Chip Flanigan (30 Punkte), Joschka Ferner (22) und Joel Aminu (18) traten mit traumwandlerischer Sicherheit auf, so dass es am 13. Saisonerfolg – dem achten vor heimischer Kulisse – nichts mehr zu rütteln gab. RASTA Vechta, vorübergehend auf Rang vier im Tableau geklettert, darf zurecht vom Erreichen der Post-Season träumen. Headcoach Ty Harrelson verfügt über ein kompaktes Kollektiv, das eine Bereicherung für die Liga darstellt und am 19. Spieltag sogar zwei NBA-Scouts der Los Angeles Lakers und der Golden State Warriors in die niedersächsische Provinz lockte.

Ingo Freyer über Childs Einstand erfreut

In der anschließenden Pressekonferenz ordnete Ingo Freyer die 87:109-Niederlage sachlich ein, betonte vor allem den Leistungsrückgang seiner Profis in den letzten zehn Minuten – und die daraus resultierenden, kassierten Fastbreaks und einfachen Dreier. „Das war der ausschlaggebende Punkt, dass wir die Kontrolle nicht mehr so hatten wie in den mittleren beiden Vierteln“, so Freyers Fazit. Anerkennende Worte fand der Headcoach für den aus Ludwigsburg gekommenen neuen Center Elijah Childs: „Für mich ist es natürlich schön, dass Elijah einen guten Einstand hatte. Aber wir haben verloren, das ist nicht gut. Er hat sich schon sehr gut in den paar Trainingseinheiten eingefügt. Es lässt hoffen, dass dies mit ihm passt.“

Elijah Childs jedenfalls machte das, was er bei den MLP Academics tun soll. Er rackerte unter beiden Körben, generierte sogleich ein Double-Double mit 23 Punkten und zehn Rebounds. Dass er eine Verstärkung für Heidelberg darstellt, unterstrich er in 29:39 Minuten Einsatzzeit mit seiner physischen Präsenz und Übersicht (vier Assists). Der erste Auftritt des durchsetzungsstarken Linkshänders Childs müsste im Hinblick auf die Heimpartie am Freitagabend (18.30 Uhr/live bei Dyn ab 18.15 Uhr) gegen die großen und athletischen Basketball Löwen Braunschweig die MLP Academics stützen und ermutigen.

Braunschweig, da war doch was!? Richtig, am 14. Januar konnten unsere Jungs vom Neckar die Löwen in deren Revier mit 84:83 und über mehr als drei Viertel mit nur sechs Mann zähmen. Im heimischen SNP dome soll es erneut klappen …  

Stimmen zum Spiel:

„Erst einmal mein Glückwunsch an Ty Harrelson und sein Team! Es war stark, wie wir uns heute im zweiten Viertel zurückgekämpft haben. Und wir haben auch im dritten Viertel noch gut gespielt. Im Schlussabschnitt allerdings haben wir die Kontrolle in unserer Offense verloren und nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Daraus hat Vechta Fastbreaks bekommen, einfache Dreier getroffen und ihren Rhythmus gefunden. Und so kann es dann ganz schnell passieren, dass du mit minus 15 oder gar minus 20 zurückliegst. Diese Phase, also dass wir in der zweiten Halbzeit nicht so kontrolliert gespielt haben, war ausschlaggebend.“ – Ingo Freyer, Headcoach der MLP Academics Heidelberg.

„Zunächst einmal wünsche ich Ingo Freyer alles Gute und viel Glück für den Rest der Saison! Er hat einen guten Job darin gemacht, wie sein Team uns heute unter Druck gesetzt hat. Außerdem haben sie mit Elijah Childs eine gute Nachverpflichtung getätigt, die zu ihrem Spielstil passt. Heidelberg hat aggressiv gespielt und zeitweise ihr Spiel uns aufgedrückt. Ende des ersten Viertels, als wir in rund zweieinhalb Minuten rund zehn Punkte zugelassen haben, und im zweiten Viertel sind wir damit nicht gut umgegangen. Aber für den Rest des Spiels haben wir sehr gut ausgesehen. Unser Kapitän Chip Flanigan hat sehr gut gespielt, ich bin stolz auf ihn. Zudem hat Joel Aminu mit seinem defensiven Druck im dritten und im vierten Viertel für eine Wende gesorgt, dann sind auch noch seine Würfe gefallen. Insgesamt hatten wir heute 29 Assists, 17 davon in der zweiten Halbzeit. Das spricht für unsere Spielweise, die der Schlüssel zum Teamerfolg ist. Wir wollen den Ball bewegen und die Defense unseres Gegners hinterherlaufen lassen. Machen wir das, schaffen wir es auch, unsere Schützen freizuspielen. So bauen wir Druck auf den Gegner aus. Ich bin wirklich stolz aufs Team. Und ich möchte allen Fans danken, die heute gekommen sind und freue mich aufs Wiedersehen am Sonntag gegen ALBA Berlin.“ – Ty Harrelson, Headcoach von RASTA Vechta.

„Man hat im Training schon gemerkt, wie Elijah reinfindet und uns hilft. Vor dem FIBA-Break haben wir noch zwei Spiele gegen Braunschweig und Bamberg. In diesen zwei Spielen wollen wir Siege holen.“ – Bennet Hundt, Point Guard der MLP Academics.

“Ich hatte das Gefühl, dass das Spiel gut gelaufen ist. Wir sind alle zusammengekommen, wir sind alle zusammengeblieben, wir sind im ersten Viertel stark zurückgefallen, aber wie ich schon sagte, wir sind alle zusammengeblieben und haben uns zurückgekämpft. Zur Halbzeit stand es fast unentschieden, und im dritten Viertel hatten wir das Gefühl, dass wir wieder zusammenhielten, einige Würfe trafen, den Spielplan umsetzten, hart spielten und unsere Art von Basketball spielten. Im vierten Viertel sind sie von uns weggezogen. Man kann einem guten Team nicht zu viele freie Würfe geben, dann werden sie daraus Kapital schlagen. Für mich war es das erste Spiel seit 8 Spielen, ich habe mich gut gefühlt, ich muss wieder gewinnen, ich muss wieder in Form kommen, aber ich fühle mich gut.” – Elijah Childs, Power Forward der MLP Academics.

„Respekt an Heidelberg, sie haben gut gekämpft! Im vierten Viertel konnten wir eine Schippe drauflegen. Wir haben so viele Waffen in unserer Mannschaft, Chip hat heute einen Wahnsinnsjob gemacht. Hier in der Halle ist es eng und laut. Das Publikum ist unser sechster Mann – und da ist eben jeder Gegner ein bisschen eingeschüchtert.“ – Joschka Ferner, Power Forward von RASTA Vechta.

Für die MLP Academics Heidelberg spielten: Elijah Childs 23 (10 Rebounds), Bennet Hundt 16 (3 Dreier), Elias Lasisi 12 (2), Abu Kigab 12, Isaiah Whaley 8 (2), Marcel Keßen 6, Jeffrey Carroll 5 (1), Akeem Vargas 3 (1), Niklas Würzner 2, Joshia Gray, Evan Rietsch (DNP).

RASTA Vechta: Chip Flanigan 30 (4), Joschka Ferner 22 (5), Joel Aminu 18 (2), Tommy Kuhse 11 (1), Ryan Schwieger 11 (3), Rich Aririguzoh 7, Luc van Slooten 4, Johann Grünloh 4, Spencer Reaves 2, Wes Iwundu, Nat Diallo.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft

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