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Ein Run genügt Bamberg beim 98:83 gegen die MLP Academics

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/ via mlp academics /

Die Korbjagd am Dienstagabend sollte eine Blaupause der letzten Wochen sein. In der ersten Hälfte waren die Kurpfälzer einen Tick stärker, doch unterm Strich packten die Bamberg Baskets beim 98:83 (17:23, 28:26, 31:12, 22:22) gegen die MLP Academics Heidelberg eine gehörige Schippe drauf, während der Tabellenletzte der easyCredit Basketball Bundesliga vor 4.255 Zuschauern in der BROSE Arena im dritten Viertel eklatant nachließ. Für die Jungs vom Neckar gilt es nun, die Akkus aufzuladen und nach der Länderspielpause am 3. März bei der BG Göttingen mit frischem Energielevel und neuer Zuversicht ins letzte Saisondrittel einzusteigen.

Starke Leistung von Jeffrey Carroll

Auffälligster Akteur bei den Universitätsstädtern war diesmal Jeffrey Carroll mit dem besten Effizienzwert beider Teams. Der 29-jährige Forward sammelte fleißig Punkte und traf insgesamt 8/11 Würfen von der Dreierlinie. Mit 28 Punkten, 5 Rebounds und vier Assists gelang dem Amerikaner eine starke Leistung. Ihm am nächsten kam Center Elijah Childs (15 Punkte, 8 Rebounds, fünf Assists). Die beiden Deutschen Marcel Keßen und Bennet Hundt markierten jeweils 11 Zähler.

Die Oberfranken aus „Freak City“ fanden zunächst nicht in ihr Heimspiel. Zahlreiche Ballverluste und schlechte Trefferquoten belegten beim Debüt von Interims-Headcoach Arne Woltmann spürbar ihre Nervosität. Die MLP Academics versäumten es leider, die Schwächen und die allgemeine Verunsicherung der Hausherren konsequent auszunutzen. Zwar lagen die Freyer-Schützlinge ständig in Front – siehe beim 8:18 (6.), 17:23 (1. Viertel), 17:28 (12.) und 45:49 (Halbzeitstand), aber sie hätten angesichts der Bamberger Verwundbarkeit schlichtweg höher führen müssen.

Vieles richtig gemacht, aber dann …

Aggressivität, Härte, Einsatzbereitschaft – das Team hatte vieles richtig gemacht. Ohne sich dafür ausreichend zu belohnen. Darin lag eine gewisse Tragik! Denn dass die Baskets nach einer für sie ernüchternden ersten Halbzeit mit Wut im Bauch aus der Kabine kommen würden, war im Grunde vorhersehbar. Binnen weniger Spielzüge und Minuten drehten die Roten diese kämpferische Partie. Mit tatkräftiger Unterstützung der Gäste, die ihrerseits den Run der Einheimischen defensiv nicht mehr zu stoppen vermochten. Vor allem Bambergs Dribbelirrwisch Malik Johnson (21 Punkte) machte nun auf dem Parkett der BROSE Arena, was er wollte. Dass er mit seinen nur 1,78 Metern auch die meisten Rebounds fischte, sagt alles über seinen positiven Impact und gleichermaßen über die Nachlässigkeit der Nordbadener aus. Johnson, Adrian Nelson, Trey Woodbury und Routinier Karsten Tadda sorgten für die grundsolide Statik im Bamberger Spiel, wohingegen den MLP Academics vermehrt simple, ärgerliche Fehler unterliefen und dadurch der Angriffsmotor ins Stottern geriet. Das 31:12 im dritten Teilabschnitt unterstrich die basketballerische wie physische Dominanz des diesjährigen Pokalhalbfinalisten, der am Samstag auf den hohen Favoriten FC Bayern Basketball trifft.

Beim 91:69 und 94:71 hatten die Baskets alles im Griff. In den letzten fünf Minuten fighteten die Heidelberger nochmals zurück und konnten das Ergebnis dank weiterer Dreier von Carroll, Hundt und Würzner bis zum 98:83-Endstand etwas freundlicher gestalten.

Nach der fünften Niederlage in Serie (MBC, Chemnitz, Vechta, Braunschweig und Bamberg) ließ sich die Enttäuschung in den Gesichtern der Mannschaft, des Trainerstabes und der mitgereisten Academics-Fans ablesen. Viel zu leichtfertig und flott hatten sie ein konzentriert und kompakt begonnenes Match aus der Hand gegeben und dadurch einem ebenfalls angeschlagenen BBL-Rivalen die Tür geöffnet. Freilich hilft kein Jammern und kein Wehklagen – ein Hissen der weißen Fahne im Abstiegskampf ist absolut tabu.

Bis 3. März weiter am Feinschliff arbeiten

Was also tun? Die Mannschaft um Kapitän Akeem Vargas wird die Länderspielpause dazu nutzen, um am Feinschliff zu arbeiten und mithilfe eines weiteren Profis die Kurskorrektur im Schlussspurt der regulären Saison hinzubekommen. Der Monat März mit insgesamt fünf BBL-Partien – Göttingen, Oldenburg auswärts, Bonn, Rostock und Crailsheim zu Hause – dürfte weiteren Aufschluss darüber geben, wohin die Reise anno 2023/2024 führen wird.

Ganz klar: Die MLP Academics möchten die Köpfe oben behalten. Auch nach den Blaupausen und einigen schmerzhaften Rückschlägen in den letzten Wochen.

Stimmen zum Spiel:

„Glückwunsch an Arne und seine Mannschaft zum Sieg. Bamberg hat am Ende verdient gewonnen. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, eine höhere Führung herauszuspielen. Bamberg war schwach, aber wir haben auch nicht gut gespielt und so diese Chance nicht genutzt. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann sieben, acht Minuten, die katastrophal waren – und dadurch kommt dann so ein Ergebnis zustande.“ – Ingo Freyer, Headcoach der MLP Academics Heidelberg.

„Nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit, in der wir viele Fehler gemacht haben und auch viele deren Würfe nicht gut verteidigt haben, konnten wir es den Heidelbergern in der zweiten Halbzeit deutlich schwieriger machen. Wir waren dann auch ohne Ball viel aktiver, haben so immer wieder die Hand in die Pässe der Heidelberger bekommen und konnten so dann auch etwas schneller spielen, was uns ein paar leichte Punkte gebracht hat. Insgesamt haben wir in der zweiten Halbzeit in der Offensive dann auch besser unsere Chancen genutzt und auch die Ballverluste reduziert, was letztlich dann ausschlaggebend für den Sieg war.“ – Arne Woltmann, Interims-Headcoach der Bamberg Baskets.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit aufgehört, unser Spiel durchzuziehen. Die Energie stimmte nicht mehr, der Defensivrebound ebenfalls nicht und vorne haben wir häufig eine schlechte Wurfauswahl getroffen. Wir müssen dennoch zusammenbleiben und die Dinge umsetzen, die unser Coach von uns sehen möchte. Die Pause wird uns allen guttun.“ – Elijah Childs, Center der MLP Academics.

Für die MLP Academics Heidelberg spielten: Jeffrey Carroll 28 (8 Dreier), Elijah Childs 15 (8 Rebounds, 5 Assists), Marcel Keßen 11 (1), Bennet Hundt 11 (3), Isaiah Whaley 6, Akeem Vargas 4 (1), Elias Lasisi 3 (1), Niklas Würzner 3 (1), Abu Kigab 2, Evan Rietsch (DNP).

Bamberg Baskets: Malik Johnson 21 (2 Dreier, 8 Rebounds, 6 Assists), Adrian Nelson 17 (1), Trey Woodbury 16 (2), Karsten Tadda 10 (3), EJ Onu 9 (1), Filip Stanic 9, Kevin Wohlrath 8 (2), Zach Copeland 7 (1), Patrick Heckmann 1, Lukas Herzog, Abdulah Kameric.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

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