Feiern die MLP Academics den Klassenerhalt in Würzburg?
/ via mlp academics /
Was die Würzburg Baskets und die MLP Academics Heidelberg vor dem Aufeinandertreffen am Mittwoch (18.30 Uhr/live bei Dyn ab 18.15 Uhr) in der easyCredit Basketball Bundesliga verbindet, ist eine klare Sache. Beide Teams wollen ihre Trümpfe gegenüber den jeweiligen Tabellennachbarn in der Hand behalten. Die einen im Hinblick auf den Heimvorteil im Playoff-Viertelfinale, die anderen im nervenaufreibenden Abstiegskampf.
Im Tagesgeschäft der BBL ist die Spannung kaum zu überbieten. Noch stehen in der Wochenmitte der 33. und am kommenden Sonntag der 34. Spieltag als „Finale furioso“ der regulären Saison bevor. Während Würzburg und Heidelberg ihr Konto verbessern möchten, spielen Crailsheim (Mittwoch in Rostock) und Tübingen (zu Hause gegen Hamburg an Christi Himmelfahrt) um ihre letzte Chance.
Erleichterung oder Gänsehaut-Showdown?
Unsere MLP Academics haben das klare 57:73 gegen Champion ratiopharm Ulm abgehakt, wenngleich sie durch diesen jüngsten Dämpfer vor heimischem Publikum ihre treuen Fans weiterhin auf die Folter spannen. Das Hoffen und Bangen um die Freyer-Korbjäger setzt sich fort. Vielleicht ist jedoch der Ligaverbleib bereits am Donnerstagabend amtlich und die Erleichterung riesengroß. Womöglich kommt es am Sonntag zum Gänsehaut-Showdown, wenn zeitgleich alle BBL-Partien um 15.30 Uhr ausgetragen werden. Wer weiß, wer weiß.
Endspurt-Atmosphäre also. In der Würzburger tectake Arena wollen die Kurpfälzer beweisen, dass sie zurecht in Deutschlands Basketball-Beletage gehören. Gerade gegen den Tabellenvierten aus Unterfranken und den ehemaligen Academics-Center Max Ugrai. Die Baskets gelten als das Überraschungsteam dieser Spielzeit. Rang fünf haben die Hausherren bereits in der Tasche, das ist zugleich die beste BBL-Platzierung in der Würzburger Klubhistorie.
Bei den Baskets passt dieses Jahr so gut wie alles. Trotz beschränkter finanzieller Mittel haben die Residenzstädter ein homogenes, schlagkräftiges Kollektiv zusammengestellt. Was sich darin widerspiegelt, dass Geschäftsführer Steffen Liebler, Manager Kresimir Loncar und Headcoach Sasa Filipovski keinen Profi nachverpflichten mussten.
Ingo Freyer: Kreise der „dominanten Guards eindämmen“
„Sie haben eine gute Grundrotation mit sehr dominanten Guards, deren Kreise wir eindämmen wollen“, sagt Heidelbergs Cheftrainer Ingo Freyer über die Baskets, „mit einer guten Verteidigung wie gegen Ulm und einer besseren Trefferquote von außen können wir in Würzburg bestehen.“ Vergleiche mit den Topteams der Liga stehen häufig unter besonderen Vorzeichen, insofern dürfen die „Akademiker“ als glorreicher FC-Bayern-Bezwinger ihren Fähigkeiten vertrauen, wenn sie die Physis der Gastgeber am Main matchen und sie zu Fehlern, gerade auch in deren Aufbauspiel um Alleskönner und MVP-Kandidat Otis Livingston II, durch Aggressivität zwingen. „In Würzburg zu spielen ist immer schwierig, die Würzburger spielen eine sehr, sehr starke Saison“, blickt Bennet Hundt auf Mittwochabend voraus, „wir müssen unser bestes Spiel auf das Feld bringen, um eine Chance zu haben, dort zu gewinnen. Es ist die letzte Saisonwoche, die wichtigste Saisonwoche! Wir sind heiß darauf, nochmal alles in die letzten zwei Spiele reinzulegen, um unser Ziel Klassenerhalt zu erreichen.“
Gefühlt sind es seit Jahreswechsel die „wichtigsten Saisonwochen“ unserer MLP Academics, bei denen mit dem Übernehmen der „roten Laterne“ allerspätestens die Alarmsignale schrillten. 19 Spiele blieben Ingo Freyer, um eine knifflige Mission zu einem positiven Ende zu führen. 17 Etappen (sechs Siege, elf Niederlagen) sind absolviert, die Rettung scheint greifbar nah. Auf den Rechenschieber oder gar Roulette will sich Heidelberg partout nicht einlassen.
Otis Livingston II mit überragenden Auftritten
„Würzburg spielt eine phänomenale Saison. Sie sind defensiv und offensiv sehr stabil, haben eine ganz klare Identität. Spielen geordnet und mit einer langsamen Pace. Sie treffen den Dreier stark und werfen den Ball nur selten weg. Das ist eine sehr gut gecoachte Mannschaft mit einem überragenden Anführer in Otis Livingston. Er spielt eine Fabel-Saison und ist für mich der MVP der BBL. Wir müssen uns gegenüber dem Ulm-Spiel deutlich steigern, wollen wir eine Chance haben“, konstatiert Alex Vogel, Sportlicher Leiter der MLP Academics.
Möglichst schnell, möglichst abgezockt – möglichst bereits am Schauplatz tectake Arena, in der einst Wurfwunder Dirk Nowitzki das Bällchen durch die Reuse zischen ließ …
Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien