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MLP Academics gegen Bonn 92:87: Das starke Signal zur Aufholjagd

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/ via mlp academics /

Welch ein Krimi: Die MLP Academics Heidelberg schaffen beim 92:87 (25:15, 24:25, 19:24, 24:23) gegen den letztjährigen Vize-Meister Telekom Baskets Bonn vor 4.199 Zuschauern im fast ausverkauften SNP dome den sehnsüchtig erwarteten Befreiungsschlag in der easyCredit Basketball Bundesliga. In einer hoch spannenden und hoch emotionalen Korbjagd behielten die Heidelberger in der Crunchtime kühlen Kopf.

Damit darf Heidelberg wieder an den Ligaverbleib glauben. Denn es war ein verdienter Erfolg gegen den Champions-League-Gewinner und Vize-Champion von 2023. Zwei Serien gingen zudem am Sonntagnachmittag zu Ende: Noch nie haben die Jungs vom Neckar seit dem BBL-Aufstieg 2021 die Bonner bezwungen. Und noch wertvoller: Endlich, endlich, endlich gelang den MLP Academics der erste Triumph in dieser Saison vor heimischem Publikum. Als Punkt 17.28 Uhr die Schlusssirene im SNP dome ertönte und das 92:87 feststand, gab’s im Hexenkessel kein Halten mehr. Die vielschichtigen Emotionen und zugleich die riesengroße Erleichterung war bis in den letzten Winkel der Halle zu spüren. „Wir gewinnen heute“, hatte Geschäftsführer Thomas Riedel unmittelbar vor dem Sprungball im Brustton der Überzeugung gesagt. Er sollte Recht behalten …

Den Grundstein im ersten Viertel gelegt

Die Schützlinge von Headcoach Ingo Freyer legten einen Start nach Maß hin. Im ersten Viertel wurde der Grundstein für das erste Erfolgserlebnis im zwölften Heimspiel gelegt. Das flotte 14:3 (5.) half den Kurpfälzern spürbar, vor allem aber zeigte man eine bravouröse Defensivleistung gegen den hohen Favoriten, der ins Grübeln kam und diese Wucht an Widerstandskraft vielleicht doch nicht wirklich auf dem Radarschirm hatte. Der erste Teilabschnitt strahlte viel Zuversicht aus.

Wenngleich im zweiten Viertel mehr Schwankungen drin sein sollten, ließen sich die MLP Academics nicht weiter beirren. Im Gegenteil: Die elektrisierende Stimmung auf den Tribünen puschte das Team zusätzlich – das 43:26 (15.) bedeutete den größten Vorsprung, der bis zum Seitenwechsel bedauerlicherweise auf 49:40 zusammenschmolz.

Ähnlich verlief das dritte Viertel. Mit einem signifikanten Unterschied: Urplötzlich waren die Gäste nach dem verwandelten Dreier von Nationalspieler Christian Sengfelder bis auf 68:64 (Ende 3. Viertel) bedrohlich herangekommen. Ergo: Die Crunchtime war noch früher als sonst eingeleitet. Gefühlt hatte jede noch so kleine Aktion – ob Wurf, Rebound, Ballgewinn oder Ballverlust – vorentscheidenden Charakter. Super wichtig, dass Isaiah Whaley, Jeffrey Carroll und Justin Jaworski drei Dreier hintereinander versenkten. Dies verschaffte den MLP Academics bis zum 79:67 (33.) wieder Luft. Doch der Norweger Harald Frey drehte mit zunehmender Spielzeit auf und sorgte nach dem 3:3 mit dem 86:86 für den zweiten Gleichstand in diesem gnadenlosen Match. 2:34 Minuten vor dem Ende. Nachdem Elijah Childs sich einmal mehr im Eins-gegen-Eins durchsetzte und zum 88:86 einnetzte, quittierte die Anzeigetafel ihren Dienst.

Kuriosum zwei Minuten vor dem Ende

Eine insgesamt sechsminütige Unterbrechung verlieh diesem Hitchcock-Thriller eine kuriose Note. Fakt ist: Den Break nutzten die MLP Academics besser als die Telekom Baskets. 13,5 Sekunden vor Schluss durfte nach den zwei Freiwürfen von Elias Lasisi zum 91:86 an den Sieg geglaubt werden. Das finale 92:87 löste sowohl bei der Mannschaft als auch bei den mitfiebernden Fans eine emotionale Eruption aus.

Was bleibt? Die Mannschaft lebt, die Hoffnung ist zurück. Großen Anteil daran hatte am Sonntag Neuzugang Justin Jaworski. Mit seiner Spielintelligenz führte der 24-jährige Amerikaner clever und abgezockt Regie. Dass er zudem mit 21 Punkten am besten von beiden Mannschaften scorte, illustriert seine Qualitäten. Hinzu kommt, dass die Center-Riege Elijah Childs (14 Punkte, 11 Rebounds), Isaiah Whaley (17 Punkte, acht Rebounds) und Back-up Marcel Keßen bestens harmoniert. Und Shooter Jeffrey Carroll wird einfach immer beständiger und erweist sich unter Ingo Freyer als Bank in der Offensive. Seine 28 Punkte gegen Bamberg, 26 gegen Göttingen und die gestrigen 16 Zähler belegen eindrucksvoll den Aufwärtstrend. Die geschlossene Teamleistung vervollständigte Elias Lasisi, der zwar wenig warf, aber dafür effizient traf und schließlich von der Freiwurflinie den Sack zumachte.

Überraschungscoup zur rechten Zeit

Der Überraschungscoup hilft den MLP Academics im Abstiegskampf enorm. Nicht nur, weil die „rote Laterne“ an die HAKRO Merlins Crailsheim abgegeben wurde. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Small Forward Jeffrey Carroll treffend danach. Bereits am kommenden Sonntag (18.30 Uhr/live bei Dyn ab 18.15 Uhr) können die Freyer-Jungs gegen die Rostock Seawolves im SNP dome nachlegen. Die Norddeutschen haben mit der Niederlage gegen ALBA Berlin bereits zehn Mal in Folge verloren. Der zweite Heimsieg binnen einer knappen Woche würde die MLP Academics in Schlagdistanz zu den Tigers Tübingen und den kriselnden „Seewölfen“ (jeweils sechs Siege) bringen.

Und schon sähe die Welt in der abstiegsgefährdeten Zone der easyCredit Basketball Bundesliga ein Stück rosiger aus. Das starke Signal der Heidelberger Aufholjagd ist mit dem Knotenlöser gegen Bonn gesetzt. So kann’s gerne weitergehen …

Stimmen zum Spiel:

„Dieser Sieg war sehr wichtig, wir sind aus dem Home-Slump herausgekommen. Für die gesamte Stadt, also Organisation, Spieler, Fans, Medien war es wichtig, dass wir einen Sieg zu Hause hatten. Wir mussten aus dem letzten Spiel lernen, unsere gesamte Konzentration lag im Open Court und Half Court im Eins-gegen-Eins. Da waren wir nicht konsequent tough genug. Wir haben diese Woche sehr viel Zeit darin investiert. Auch heute war es nicht immer gut, aber schon besser als im letzten Spiel. Es geht nicht immer um Talent, sondern darum, den Kampf im Eins-gegen-Eins anzugehen, physisch dagegenzugehen und ihn zu gewinnen.“ – Ingo Freyer, Headcoach der MLP Academics Heidelberg.

„Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass wir im ersten Viertel nicht bereit waren, Defense zu spielen. Wir haben ein Team, welches schnell spielt und mit viel Selbstvertrauen die Würfe nimmt, einfach spielen lassen. Deswegen waren wir eigentlich das ganze Spiel über hinten. Es fehlt an defensivem Mindset, um solche Spiele zu gewinnen.“ – Roel Moors, Headcoach der Telekom Baskets Bonn.

„Es fühlt sich gut an! Wir fühlen gerade alle das Gleiche. Wir haben noch immer einen langen Weg vor uns, aber das war ein Schritt in die richtige Richtung. Im letzten Spiel in Göttingen hatten wir es eigentlich schon in der Hand. Mit einer sehr guten Trainingswoche und 40 Minuten Konzentration haben wir es nun endlich geschafft. Der SNP dome ist so laut, in jedem Spiel! Heute war es sogar noch besser, weil wir den Fans einen Grund gegeben haben, laut zu sein. Danke an die Fans, dass ihr immer hinter uns steht, ich weiß, dass es nicht immer einfach und teilweise schwer anzuschauen war, aber heute war es hoffentlich einen Besuch wert.“ – Jeffrey Carroll, Small Forward der MLP Academics.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft

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