BasCats: Mit letzter Kraft und großer Moral
Am 20. Spieltag der 2. DBBL Süd gewannen die BasCats USC Heidelberg klar mit 72:47 gegen Absteiger Heidolph Schwabach Baskets und trotzten dabei den Folgen des Magen-Darm-Infektes, den sich große Teile des Teams nach dem Bamberg-Spiel zugezogen hatten. Es war ein Sieg mit letzter Kraft und ganz großer Moral.
Wer schon einmal einen Magen-Darm-Infekt hatte, der weiß, wie schlapp man sich danach fühlen kann. Wenn man dann noch Leistungssport betreiben muss, stößt man schnell an seine Grenzen. Diese übertrafen die BasCats am Samstag gegen Schwabach und feierten einen weiteren eindrucksvollen Sieg.
Da verwunderte es wenig, dass es anfangs noch nicht so rund lief. Neben Helena Nägele fehlte auch Helena Linder wegen Fußproblemen. Bei Schwabach fehlte die Beste des Hinspiels, Abigail Hoff. Neuzugang Sydney Clayton sorgte für die ersten beiden Körbe der Partie (0:4), aber Michala Palenickova war mit zwei Distanztreffern schnell „on fire“ und markierte alleine im ersten Viertel acht Punkte. Dennoch dauerte es vier Minuten bis zur ersten BasCats-Führung durch zwei Freiwürfe von Julia Wroblewski.
Im zweiten Viertel war es vor allem Miriam Diala, die mit sechs Punkten und fünf Rebounds Akzente setzte. Bei den Gästen sorgte in erster Linie Neuzugang Sydney Clayton dafür, dass das Team zur Halbzeit nur mit acht Punkten zurücklag. Etwas einseitig verteilt waren die Foulpfiffe, die recht harten Aktionen Schwabachs wurden häufig nicht geahndet.
Im dritten Viertel zogen die BasCats unaufhaltsam davon. Sanata-Lea Ouedragogo (sieben) sowie Carla Bieg Salazar und Eleah Steins (je sechs) markierten im Trio alle 19 Punkte, die Schwabacherinnen erzielten lediglich sieben. Mit 54:34 ging es ins letzte Viertel.
Zwei Distanztreffer von Eleah Steins und Julia Wroblewski brachten schnell einen Ausbau der Führung. Bieg Salazar ließ ihren dritten und vierten Dreier folgen, die Führung wurde noch deutlicher. Trainer Sebastian Nörber musste rund drei Minuten vor Schluss nach seinem zweiten Technischen Foul die Halle verlassen, so feierte Co-Trainer Martin Hooks sein Zweitliga-Debüt als „Cheftrainer.“ Die starke Eleah Steins erzielte auf Vorlage von Salazar die letzten beiden Punkte. Bieg Salazar hatte schließlich zwölf Punkte und je sieben Vorlagen und Rebounds in der Statistik – eine tolle Vorstellung.
Am kommenden Samstag haben die BasCats im vorletzten Hauptrundenspiel Heimrecht gegen den Tabellendritten Falcons Bad Homburg, danach geht es zum ASC Theresianum Mainz. Ein erster Prüfstein für die Playoffs, die in jedem Fall am Ostersamstag um 17 Uhr mit einem Heimspiel beginnen werden. Derzeit wären das die Talents Bonn Rhöndorf, aber auch im Norden gibt es noch heiße Kämpfe um die Platzierungen. Selbst ein Duell gegen die TG Neuss Tigers mit der Ex-Heidelbergerin Olivia Nash ist möglich.
Michael Rappe
Statistik (BasCats/Schwabach)
Dreierquote: 33:14% (11/33:3/21)
Zweierquote: 32:33%
Freiwurfquote: 75:57%
Rebounds: 50:51 (Diala 8, Ouedraogo 7, Bieg Salazar 7 – Clayton 12, Furman 10, Mehburger 7)
Assists 16:11 (Bieg Salazar 7)
Turnover 19:29
Stenogramm: 0:4 (2.), 5:8 (4.), 10:8 (4.), 19:11 (7.), 21:14 (10.), 23:22 (14.), 26:24 (15.), 35:24 (18.), 35:27 (Halbzeit), 47:29 (26.), 47:34 (27.), 54:34 (30.), 60:34 (31.), 67:35 (35.), 67:47 (39.), 72:47 (Endstand)
BasCats: Palenickova 13/3, Steins 13/1, Bieg Salazar 12/4, Wroblewski 10/2, Ouedraogo 10, Diala 6, Simon 4, Karavassilis 3/1, Irthum 1, Heß.
Schwabach: Clayton 18, Mehburger 10/1, Furman 10, Koch 6/2, Schüle 3, Fett, Forster, Ni.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Sebastian Nörber: „Wir haben uns anfangs schwergetan, aber man hat auch gemerkt, wie geschwächt wir nach dem Infekt waren. Viele hatten im Laufe des Spiels mit Krämpfen zu tun. Hut ab vor dieser Moral.“
Melanie Heß: „Die Trainingswoche war durchwachsen. Wir konnten nicht so trainieren wie erhofft, viele hatten noch Probleme mit dem eingefangenen Magen-Darm-Infekt. Trotzdem gingen wir konzentriert in das Spiel und wussten um Schwabachs Stärken. Es war ein Spiel, was unseren Kopf sehr beansprucht hat. Viele Blessuren mussten wir einstecken, plus Schrecksekunden. Trotzdem hatten wir die ganze Zeit Kontrolle über das Spiel und konnten uns so die nächsten Punkte sichern.“
Melina Karavassilis: „Wir hatten eine katastrophale Woche und konnten kaum trainieren. Dementsprechend sind wir etwas zu langsam ins Spiel gestartet. Man hat uns angemerkt, dass wir nicht topfit waren. Dennoch konnten wir uns in der zweiten Halbzeit gut absetzen und verdient den nächsten Sieg einfahren.“
Ergebnisse
Tabelle
Beitragsbild: Carla Bieg Salazar, hier im Duell mit Schwabachs Jana Koch, zeigte eine tolle Leistung. Foto: Andreas Gieser