Beeindruckend klimafreundlich: die Passivhaus-Wohngebäude der Bahnstadt
/ via Stadt Heidelberg /
Energie-Monitoring 2022: Bahnstädter brauchen für Strom und Fernwärme 92 Prozent weniger Energie
Das Energie-Monitoring für das Jahr 2022 bestätigt es erneut: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Heidelberger Passivhaus-Stadtteils Bahnstadt wohnen beeindruckend klimafreundlich. Sie verursachen für Strom und Fernwärme nur 0,15 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Person und Jahr. Das sind 92 Prozent weniger, als das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu) durchschnittlich für einen Einwohner Heidelbergs erhoben hat. 2019 lag dieser Wert noch bei knapp zwei Tonnen pro Bürger. Zu diesem Ergebnis kommt das neue Energie-Monitoring für die Wohngebäude der Bahnstadt, das die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KLiBA) seit 2014 für die Stadt Heidelberg erstellt.
Die Bahnstadt ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, den Energieverbrauch von Wohngebäuden in Heidelberg zu senken. Das ist ein Ziel des 30 Punkte umfassenden Klimaschutz-Aktionsplans der Stadt Heidelberg. Die Stadt hat die Bahnstadt von Anfang an als CO<sub>2</sub>-neutralen Stadtteil entwickelt. Die niedrigen Energiewerte sind aufgrund der Passivhaus-Bauweise und der Versorgung über das Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund möglich.
Beim Monitoring wurde unter Berücksichtigung des Datenschutzes der Verbrauch von 2.526 Wohnungen und 46 Gewerbeeinheiten erfasst, die mindestens ein Jahr genutzt wurden. Insgesamt geht es um eine Fläche von knapp 180.000 Quadratmetern.
Viel Wärme für wenig Energie
Die Analyse zeigt, dass die erfassten Wohnungen durchschnittlich 49,4 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr an Fernwärme für Heizung und Warmwasser benötigten. Verglichen mit dem durchschnittlichen Verbrauch an Fernwärme für Mehrfamilienhäuser in Deutschland ist das laut Angaben der KLiBA etwa die Hälfte. Der reine Heizenergieverbrauch liegt durchschnittlich bei 16,2 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr und damit in dem für Passivhäuser typischen Bereich.
Auch die Auswertung der Stromverbrauchsdaten zeigt, dass die Gebäude in der Bahnstadt – im Vergleich zu bundesweiten Statistiken – mit durchschnittlich 32,4 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr ganz normale Werte aufweisen, obwohl sogar der für Passivhäuser notwendige Lüfterstrom bereits enthalten ist.
Primärenergie-Vorgaben eingehalten
Das Monitoring bestätigt außerdem, dass auch die Vorgaben bei der Primärenergie-Bilanz sehr gut eingehalten werden. Der Primärenergiebedarf umfasst dabei nicht nur den Verbrauch in den Wohnungen, sondern auch alle Prozesse von der Energiequelle bis an den Verwendungsort zu Hause. So liegt der Primärenergiebedarf in der Bahnstadt bei 83 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr und unterbietet damit klar die Richtlinie des Passivhaus-Instituts Darmstadt, die maximal 95 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr erlaubt.
Nichtwohngebäude erstmals mitbilanziert
Die Nichtwohngebäude zeigen im Mittel den gleichen moderaten Wärmeverbrauch wie die Wohngebäude. Beim Strom ist eine allgemeine Aussage nicht möglich, da die Nutzungen zu unterschiedlich sind.