Abul Mogard & Rafael Anton Irisarri
/ via enjoy jazz /
Abul Mogard & Rafael Anton Irisarri
„Impossibly Distant, Impossibly Close” – einen besseren Titel für Abdul Mogards und Rafael Anton Irisarris Album kann es nicht geben: Die zwei langen, langsam sich wie aus einem Klangkeim entwickelnden und weitenden Kompositionen scheinen in ihrer sphärenhaften Offenheit unfassbar fern und auf unheimliche Weise nah. Wer diese Musik erfährt, kann eigentlich nicht mehr von Hören sprechen, sondern von einem Verschlungenwerden, einem Ein- und Abtauchen. Die Platte ist aus einem Duo-Auftritt 2023 in Madrid erwachsen, und den beiden renommierten Elektronik-Soundkünstlern gelingt es hier tatsächlich, etwas Gemeinsames, das eigene Tun Transzendierendes zu schaffen. Mogards Synthesizer-Modulationen verschwimmen mit Irissaris ambienthaften, skulpturalen Gitarrendrones, die entfernt an Kevin Shields‘ Soundtrack für „Lost in Translation“ erinnern. Und was nach vielen Minuten entsteht, ist eine epische, verschleierte, wabernde, gefährliche Schönheit, die sich weder für Flughäfen noch für Fahrstühle eignet, sondern Kontemplation erfordert. Die Belohnung ist groß!