Filippo Vignato

Jeder Raum hat seine einzigartige Atmosphäre, bestimmte akustische Eigenschaften, natürliche Halleffekte und unberechenbare Besonderheiten, mit denen Musiker:innen sich zurechtfinden müssen. Für Filippo Vignato wird die Umgebung bei seinen Solokonzerten zu einem Mitspieler, zu einem Resonanzraum, den er sich aneignet, mit dem er interagiert, der einen Auftritt mitkomponiert. Der italienische Posaunist kennt den Tankturm bereits – 2018 spielte er dort mit seinem Trio. Aber als Solist auf den Solo-Spuren von Albert Mangelsdorff oder Conny Bauer wird er sich intuitiv auf die hier herrschenden Stimmungen einlassen, zu denen das Publikum zu keinem geringen Teil beiträgt. „All About Dreaming“ nennt er seine Raumklanginstallation. Er hat in Kirchen oder Museumssälen gespielt, und immer war das unvorhersehbar. Ein Experiment am Sonntagmorgen – mit einem Posaunisten, dessen kristallklarer Sound sich mit technischem Variations- und unerschöpflichem Ideenreichtum verbindet.