Auszeichnungen des Landes für Precisis GmbH und Badische Peptide und Proteine GmbH
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Auszeichnungen des Landes für Precisis GmbH und Badische Peptide und Proteine GmbH
Zwei Heidelberger Unternehmen haben renommierte Auszeichnungen des Landes Baden-Württemberg erhalten.
Die Precisis GmbH bekam von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, den Landes-Innovationspreis, den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, verliehen. Mit dem Preis werden alljährlich die innovativsten Entwicklungen kleiner und mittlerer Unternehmen des Landes honoriert. Precisis erhielt dabei 7.500 Euro für ihren Hirnschrittmacher gegen epileptische Anfälle.
Oberbürgermeister Eckart Würzner gratuliert dem Heidelberger Unternehmen: „Herzlichen Glückwunsch an die Precisis GmbH. Der Erfolg zeigt einmal mehr die hohe Qualität und Innovationskraft der Start-ups und jungen Unternehmen im Heidelberg Innovation Park und in Heidelberg insgesamt – insbesondere in den Zukunftsbranchen wie der Medizintechnik, aber auch in der Künstlichen Intelligenz, IT und in Life Sciences. Die Kreativität und Entschlossenheit des Precisis-Teams um Geschäftsführerin Dr. Angela Liedler ist beeindruckend und ein zentraler Baustein des Erfolges – davon konnte ich mir bei einem Besuch im Frühjahr bei dem Unternehmen selbst ein Bild machen.“
Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, etwa 1 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Bei etwa 30 Prozent der Epilepsiepatienten bleiben die Anfälle auch unter der Behandlung mit Medikamenten bestehen. Um diesen Patienten helfen zu können, wurde von der Precisis GmbH ein minimalinvasives Neurostimulationsgerät entwickelt. Es handelt sich dabei um einen sicheren und wirksamen Hirnschrittmacher, der Epilepsiepatienten von ihren belastenden Symptomen befreien kann. Das derzeit einzige Stimulationsgerät, das direkt unter die Kopfhaut implantiert wird, ermöglicht eine gezielte Stimulation des Gehirns, ohne es überhaupt zu berühren. Die verschiedenen Stimulationstherapien erlauben eine patientenindividuelle Therapie, die über ein Tablet programmiert wird. Der Patient oder die Patientin spürt die Stimulation nicht.
Nachhaltig gedacht, zukunftsfähig gemacht
Ein weiterer Erfolg für Heidelberg: Die Badische Peptide und Proteine GmbH (BPP) erhielt den Innovationspreis Bioökonomie Baden-Württemberg 2023 und damit ein Preisgeld von 10.000 Euro. In diesem Jahr stand der Ideenwettbewerb Bioökonomie unter dem Motto der Landesstrategie nachhaltige Bioökonomie „Nachhaltig gedacht, zukunftsfähig gemacht!“. BPP ist ein junges dynamisches Start-up mit Laborräumen im Business Development Center auf dem Heidelberg Innovation Park, das sich auf die biotechnologische Herstellung und Analytik von Peptiden und Proteinen spezialisiert hat.
Einsatzgebiete von Peptiden finden sich in der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie und der Kosmetik. Obwohl Peptide mit ihren positiven Eigenschaften in vielen Produkten genutzt werden könnten, geschieht dies derzeit noch selten. Es ist schwierig und ausgesprochen teuer Peptide synthetisch herzustellen oder auf konventionelle Weise aus Naturprodukten zu extrahieren. BPP hat ein biotechnologisches Verfahren entwickelt, um Peptide umweltfreundlicher, in großem Maßstab und kosteneffizienter herzustellen. Bei der Produktion kommen alltägliche, erneuerbare Ausgangsstoffe zum Einsatz; vereinfacht ausgedrückt handelt es sich hierbei um Kernseife und Speisestärke. Dadurch können große Mengen an Peptid so günstig hergestellt werden, dass diese beispielsweise für den Einsatz in der Landwirtschaft erschwinglich werden.
Marc Massoth, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, gratuliert: „Die Auszeichnung der Badische Peptide und Proteine GmbH zeigt die Stärke und vor allem die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes gerade im Bereich der Bioökonomie. Geschäftsführer und Gründer Christoph Kutzner geht hier einen beeindruckenden Weg, der durch den Preis verdientermaßen ausgezeichnet wird. Herzlichen Glückwunsch dazu!“