DPG-Dissertationspreis für Viviane Schmidt
/ via Max-Planck-Institut für Kernphysik Heidelberg /
Der diesjährige Dissertationspreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Sektion Atome, Moleküle, Quantenoptik und Photonik, wurde in diesem Jahr an Dr. Viviane Schmidt vergeben.
Viviane Schmidt studierte Physik an der Universität Heidelberg studiert und promovierte im vergangenen Jahr am Max-Planck-Institut für Kernphysik (MPIK) in der Abteilung von Klaus Blaum über die Untersuchung des unimolekularen Zerfalls hoch-angeregter anionischer Kohlenstoffdimere im Cryogenen Speicherring CSR. Sie beschäftigte sich dabei zum einen experimentell mit der Implementierung einer neuen Messtechnik zur Identifizierung der im Ring gespeicherten Ionensorten. Des weiteren beinhaltet ihre Arbeit die Untersuchung der Zerfallskanäle des C2–-Dimers, sowohl anhand gemessener Daten als auch durch theoretische Betrachtungen der Zerfallsprozesse, welche den neu entdeckten Mechanismus der rotationsunterstützten Elektronenablösung beinhaltet. Inzwischen forscht Viviane Schmidt, der zudem in diesem Monat ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendiums der Humboldt-Stiftung bewilligt wurde, am Institut für Ionenphysik und angewandte Physik an der Universität Innsbruck zur Physik und Chemie von Molekülen und deren Dynamik unter streng kontrollierten Bedingungen.
Unter den Finalist:innen des SAMOP-Dissertationspreises war auch Dr. Alexander Magunia, der ebenfalls 2024 in der Abteilung von Thomas Pfeifer am MPIK promovierte. Magunia befasste sich in seiner Dissertation mit der Zeit- und Energieaufgelösten Elektronen-Dynamik in Atomen und Molekülen mit intensiven kurzwelligem Lichtpulsen. Dabei nahm er experimentell „Filme“ zum Zerfall von Sauerstoff-Molekülen auf extrem kurzen Zeitskalen auf. Zudem untersuchte er die Quanten-Eigenschaften von Elektronen in Atomen mit Hilfe von theoretischen Methoden unter Verwendung von maschinellem Lernen.
Die in der Sektion AMOP zusammengeschlossenen Fachverbände der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vergeben jährlich einen Dissertationspreis als Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag. Eine Jury identifiziert unter den Nominierten bis zu vier Finalist:innen, die zu einem Vortrag über ihre Arbeit in ein Dissertationspreissymposium auf die Frühjahrstagung eingeladen werden. Nach dem Symposium wählt die Jury den/die Preisträger:in, der/die noch auf der Tagung bekanntgegeben wird.
Ein weiteres Highlight der diesjährigen Frühjahrstagung der Sektion AMOP war die Verleihung Stern-Gerlach-Medaille an Prof. Klaus Blaum in Anerkennung seiner bahnbrechenden Entwicklung der Penning-Ionenfallen zu spektroskopischen Präzisionsmessgeräten und deren Anwendungen zum Test des Standardmodells der Teilchenphysik.
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