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Leibniz-Preis 2026 für Klaus Blaum

/ via Max-Planck-Institut für Kernphysik Heidelberg /

Renommiertester deutscher Forschungsförderpreis für Präzisionsmessungen von Naturkonstanten und Symmetrien mithilfe von Ionen in elektromagnetischen Fallen

Professor Dr. Klaus Blaum vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für seine Präzisionsmessungen von Naturkonstanten und Symmetrien mithilfe von Ionen in elektromagnetischen Fallen.

Die Forschung von Klaus Blaum ist gekennzeichnet durch seine Leidenschaft für Präzision. Der Physiker möchte fundamentale physikalische Konstanten genauer bestimmen, Symmetrien und Kräfte der Natur präziser verstehen und das Standardmodell der Teilchenphysik experimentell auf den Prüfstand stellen. Dazu sperrt er einzelne Ionen in einer Überlagerung aus elektrischen und magnetischen Feldern ein und vermisst ihre Eigenschaften, zum Beispiel ihre Massen und magnetischen Momente. Er erzielte bahnbrechende Ergebnisse bei der Untersuchung der Unterschiede von Materie und Antimaterie, unter anderem gelang ihm der genaueste Vergleich des Ladungs-zu-Masse-Verhältnisses von Protonen und Antiprotonen. Auch in der Atomphysik hat Blaum Wichtiges erreicht: Beispielsweise konnte er theoretische Vorhersagen für das magnetische Moment eines Elektrons in einem wasserstoffähnlichen Zinn-Ion mit noch nicht erreichter Genauigkeit testen und bestätigen. In einem solchen Ion erfährt ein Elektron ein extrem starkes elektrisches Feld. Zudem führte er die weltweit genaueste Messung der maximalen frei werdenden Energie im radioaktiven Zerfall von Holmium 163 durch – ein bedeutendes Ergebnis für die weltweiten Versuche, die Masse von Neutrinos absolut zu bestimmen.

Klaus Blaum studierte Physik an der Universität Mainz, wo er auch promovierte. Ab 2000 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf, Schweiz. 2004 übernahm er die Leitung einer Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe an der Universität Mainz und wurde dort 2006 habilitiert. Ein Jahr später wurde er als Direktor an das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg berufen und lehrt seit 2008 als Honorarprofessor an der Universität Heidelberg. Blaum erhielt zweimal einen ERC Advanced Grant (2011, 2019) und unter anderem die Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (2025) und den Lise-Meitner-Preis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (2020). Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie Auswärtiges Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG verliehen. Von den zehn Preisträger*innen 2026 kommen drei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, zwei aus den Lebenswissenschaften, drei aus den Naturwissenschaften sowie zwei aus den Ingenieurwissenschaften. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können sie bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. Die Leibniz-Preise werden feierlich am 18. März 2026 in Berlin vergeben. 


Presseinformation der DFG

Abteilung ‚Gespeicherte und gekühlte Ionen‘ (Klaus Blaum) am MPIK


Quelle

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