Teresa Marrodán Undagoitia zur Professorin an der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Amsterdam ernannt
/ via Max-Planck-Institut für Kernphysik Heidelberg /
Teresa Marrodán Undagoitia wurde zur Professorin für neuartige Nachweis- und Analysetechniken für Experimente zu Dunkler Materie und Neutrinos an der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Amsterdam ernannt. Der Lehrstuhl wird im Auftrag der Bèta Plus Foundation eingerichtet und in die Nikhef-Dunkle-Materie-Gruppe des Instituts für Hochenergiephysik innerhalb des UvA-Instituts für Physik eingebettet.
Prof. Marrodán Undagoitia ist Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Ihr Forschungsgebiet ist die Astroteilchenphysik, wo sie an Experimenten zur Suche nach Teilchen der Dunklen Materie und den Eigenschaften von Neutrinos arbeitet. Diese Forschung wird mit extrem empfindlichen Flüssigxenon-Experimenten durchgeführt, im Rahmen der XENONnT- und in Zukunft auch der DARWIN/XLZD-Kollaborationen.
Prof. Marrodán Undagoitia promovierte 2008 an der Technischen Universität München mit einer Arbeit über die Messung der Lichtemission in organischen flüssigen Szintillatoren und die Suche nach dem Protonenzerfall. Nach einer Postdoc-Stelle an der Universität Zürich, die durch ein Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Humboldt-Stiftung unterstützt wurde, wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg, wo sie seit 2017 Gruppenleiterin ist. 2014 erhielt sie die Habilitation an der Universität Heidelberg, 2022 wurde ihr der Lehrpreis der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg für exzellente Lehre zugesprochen.
Im Rahmen der XENON-Kollaboration ist Prof. Marrodán Undagoitia für die Lichtsensoren in den Experimenten XENON1T und XENONnT verantwortlich. Diese Lichtsensoren sind das Herzstück dieser Experimente und wurden in Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt. Darüber hinaus spielt die Gruppe von Prof. Marrodán Undagoitia am MPIK eine führende Rolle bei der Datenanalyse dieser Detektoren. Ihre Laborforschung mit einem kleinen lokalen Detektor hat Einblicke in die Energiedeposition von Teilchen im flüssigen Xenon-Medium geliefert und untersucht derzeit dessen Infrarotemission, die zukünftige Experimente empfindlicher machen könnte.
Seit mehr als zehn Jahren ist Prof. Marrodán Undagoitia Mitglied des Editorial Board, einem gewählten Gremium aus sechs führenden Mitgliedern der XENON-Kollaboration, das alle Publikationen überwacht und die Publikationsstrategie festlegt. Seit 2019 ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des unterirdischen Labors Canfranc in Spanien und seit 2021 des CAPA-Instituts in Saragossa. Sie ist auch sehr aktiv in der Lehre und Öffentlichkeitsarbeit und hat viele Doktorand:innen, Master- und Bachelorstudierende betreut. Am MPIK ist Prof. Marrodán Undagoitia seit 2018 Beauftragte für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und seit 2022 Ansprechpartnerin für Promovierende. 2023 wurde sie zur Ombudsperson des Instituts gewählt.
Als Professorin an der UvA wird Prof. Marrodán Undagoitia in die Nikhef-Dark-Matter-Gruppe des IoP-Instituts für Hochenergiephysik eingebunden sein, mit der sie bereits eng zusammenarbeitet. Ihre Expertise wird die der Dark-Matter-Gruppe stärken und die Gruppe optimal für die nächste Generation ultrasensitiver Detektoren wie DARWIN/XLZD positionieren. Auch zukünftige Neutrinoexperimente wie DUNE, an denen die UvA beteiligt ist, werden von den Nachweis- und Analysetechniken profitieren, die Prof. Marrodán Undagoitia mitbringt. Ihre Forschungskompetenz wird auch eine wichtige Komponente in die bestehende Lehre für Studierende einbringen, insbesondere auf MSc-Ebene.
Weiterführende Informationen:
XENON-Website