XENON-Ergebnis unter den Highlights of the Year des Physics Magazine
/ via Max-Planck-Institut für Kernphysik Heidelberg /
Wie in jedem Jahr wählten die Editoren des Physics Magazines der American Physics Society ihre persönlichen wissenschaftlichen Highlights des vergangenen Jahres. In 2024 ist auch ein Ergebnis der Xenon-Kollaboration, an der das MPI für Kernphysik maßgeblich beteiligt ist, dabei.
Nach jahrelangen Erfolgen bei der Verbesserung könnte die Suche nach dunkler Materie endlich mit einem echten Signal aufwarten.
Nur stammt das Signal nicht von Teilchen der dunklen Materie, sondern von einem Strom von Neutrinos, die durch Kernreaktionen in der Sonne erzeugt werden. Im Jahr 2024 berichteten die Kollaborationen PandaX und XENON unabhängig voneinander, dass ihre Detektoren begonnen haben, diesen „Neutrino-Nebel“ zu sehen. Während der Neutrino-Nebel die Suche nach Dunkler Materie in den Experimenten der nächsten Generation erschweren kann, sind sich die Forschenden einig, dass dies die Untersuchung einer Reihe sehr wichtiger Fragen in der Neutrinophysik ermöglichen wird.
Das Forschungsergebnis wurde von der XENON-Kollaboration im Juli bekannt gegeben, dabei konnten die Forschenden erstmals Neutrinos aus der Sonne mittels Kernrückstoß-Signalen nachweisen. Diese Neutrinos entstehen im Sonneninneren bei Kernzerfällen des Isotops Bor-8 und wurden durch den XENONnT-Detektor nachgewiesen. XENONnT ist eines der weltgrößten Experimente zur direkten Suche nach dunkler Materie und befindet sich im Untergrundlabor LNGS in Italien. Der Detektor nutzt 5,9 Tonnen flüssiges Xenon als Detektionsmedium und ist mit modernsten Teilsystemen ausgestattet, um extrem seltene Ereignisse zu messen.
Weitere Informationen über das XENONnT Experiment finden Sie auf den offiziellen XENON-Websites (s.u.).
Weblinks:
Physics Magazine – First glimpses of the Neutrino Fog
Webseite der XENON-Kollaboration
XENON am MPIK (Abteilung Lindner)