Marsilius-Vorlesung: Wissenschaftlicher Fortschritt und die Notwendigkeit der Regulierung
/ via universität heidelberg /
Wissenschaft schreitet oft schneller voran, als die Gesellschaft darauf reagieren kann. Dies führt zu Bedenken, dass nützliche Forschungsergebnisse auch zu schädlichen Zwecken missbraucht werden könnten. Wie Prof. Daley betont, hat die Wissenschaft in Reaktion auf biomedizinische Fortschritte zum Beispiel im Bereich der Stammzellforschung oder der CRISPR/Cas-Methode bereits wirkungsvolle Regulierungsmechanismen entwickelt und umgesetzt. Bei anderen Technologien dagegen – etwa im Bereich der synthetischen Biologie oder der Künstlichen Intelligenz – fehlen bislang weitreichende Regelungen. In seinem Vortrag wird George Q. Daley über seine Beteiligung an der Erarbeitung internationaler Richtlinien zur Stammzellforschung und zur Gentechnik berichten. Dabei spricht er auch über die Bemühungen der US National Academy of Medicine, einen Rahmen für die Regulierung neuer Biotechnologien zu entwickeln.
George Q. Daley studierte an der Harvard University und wurde 1989 am Massachusetts Institute of Technology promoviert. An beiden Einrichtungen war er in der Folgezeit als Wissenschaftler und Arzt in verschiedenen Funktionen tätig. Heute ist er Dekan der Harvard Medical School und hat dort die Caroline Shields Walker Professur für Medizin inne. Prof. Daley hat wegweisende Arbeiten in der Stammzellforschung und der Krebsbiologie vorgelegt und arbeitet mit seinem Team an der Verbindung von Grundlagenforschung und Patientenversorgung. Für sein wissenschaftliches Wirken wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Das Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur-, Ingenieur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern.