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Risiko und Vorbeugung: Studie zu problematischen Onlinegewohnheiten Jugendlicher

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/ via universität heidelberg /

„Es ist wissenschaftlich belegt, dass eine Reihe von Online-Verhaltensweisen wie zum Beispiel Gaming, die Nutzung sozialer Netzwerke, Glücksspiel, aber auch Online-Shopping oder Online-Pornografie mit Kontrollverlust einhergehen und in der Folge Probleme für junge Menschen und ihre Familien verursachen können“, betont die Heidelberger Wissenschaftlerin. Das Projekt „Boosting Societal Adaptation and Mental Health in a Quickly Digitalizing Post-Pandemic Europe“ (BootStRaP) will Eltern, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und medizinisches Fachpersonal dabei unterstützen, Risiken zu erkennen und zu verstehen, wie problematische Verhaltensweisen zu Suchterkrankungen und weiteren Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit führen können. Zugleich sollen die Ergebnisse der BootStRaP-Studie für die Politikberatung im Hinblick auf verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen und einen verbesserten Jugendschutz genutzt werden.

Die täglichen Online-Gewohnheiten Jugendlicher – per App erfasst – sollen Aufschluss geben, ob und wie sich die zunehmende Digitalisierung auf die psychische Gesundheit junger Menschen auswirkt. Die Wissenschaftler werden dazu mehrere tausend Teenager über Schulen in ganz Europa rekrutieren, um zu analysieren, wie sie das Internet nutzen und wie sich dies auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Prof. Lindenberg leitet im Rahmen der Studie das deutsche Rekrutierungszentrum. Sie wird Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg in die Studie einbinden. Die erste Runde der Untersuchung startet im Herbst 2024 und wird die Handynutzung von Jugendlichen im Alltag untersuchen. Dazu werden anonym auch passive Handydaten wie Bildschirmzeiten und Nutzungsmuster, körperliche Aktivität oder Schlaf erfasst.

„Mithilfe dieser Daten und algorithmusbasierter Modelle wollen wir erstmals Nutzungsprofile identifizieren, die mit einem Risiko für die psychische Gesundheit der Jugendlichen einhergehen“, erläutert Prof. Lindenberg. Diese Profile sollen als Basis für die Entwicklung individualisierter präventiver Interventionen dienen. Ihre Wirksamkeit wird das Team um die Heidelberger Wissenschaftlerin in darauffolgenden Schüler-Kohorten ab Herbst 2025 und Herbst 2026 untersuchen. Katajun Lindenberg ist Professorin am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg und leitet die Psychotherapeutische Hochschulambulanz für Kinder und Jugendliche.

In neun Ländern – dies sind neben Deutschland auch Frankreich, Litauen, die Niederlande, Portugal, die Schweiz, Spanien, Ungarn und das Vereinigte Königreich – sollen mehr als 8.300 Jugendliche aus weiterführenden Schulen in drei aufeinanderfolgenden Gruppen in die Studie einbezogen werden. Die zentrale Koordination des Verbundvorhabens mit Institutionen aus insgesamt 14 Ländern liegt bei der University of Hertfordshire. Finanziert wird das Projekt BootStRaP vom „Horizon Europe“-Programm der Europäischen Union, dem britischen Forschungs- und Innovationsprogramm und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation.

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