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3 Fragen an Dr. Hugo Montémont

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/ via universitätsklinikum heidelberg /

Welche Fragen möchten Sie während Ihres Forschungsaufenthalts am Universitätsklinikum Heidelberg klären?
Meine Forschung konzentriert sich auf Tumore, die aufgrund des Lynch-Syndroms, dem häufigsten vererbten Krebssyndrom, entstehen. Träger des Lynch-Syndroms haben ein hohes Risiko, mehrere Tumore zu entwickeln, vor allem Darm- und Gebärmutterkrebs. Derzeit wird präventiv auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen gesetzt. Diese sind zwar wichtig, haben sich beim Lynch-Syndrom jedoch als nur begrenzt wirksam erwiesen. Es besteht ein dringender medizinischer Bedarf und ein starkes Interesse an wirksameren Präventionsansätzen, die auf den molekularen Mechanismen basieren, die der Tumorentwicklung zugrunde liegen. In meinem Projekt DECIPHER untersuche ich die ersten Stadien der Tumorentwicklung beim Lynch-Syndrom. Mein Ziel ist es, einen personalisierten, präventiven Ansatz zu finden. Dazu kombiniere ich theoretisches und praktisches Fachwissen aus den Bereichen Histopathologie, Immunologie, Genomik und Bioinformatik, um die Tumorentstehung und -progression besser zu verstehen und letztlich wirksamere Präventivmaßnahmen entwickeln zu können.

Welche praktischen Erkenntnisse für die Krankenversorgung erwarten Sie?
Mit meinem Projekt könnten wir die personalisierte Prävention für das Lynch-Syndrom entwickeln, falls es uns gelingt, molekulare Ziele zu identifizieren und darauf aufbauend Krebsimpfstoffe zu entwickeln. Das Projekt soll die Grundlage für klinische Studien schaffen, die bewerten sollen, wie gut die Krebsimmunprävention funktioniert. Außerdem soll meine Arbeit dazu beitragen, das klinische Management, die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität von Millionen von Menschen mit Lynch-Syndrom zu verbessern. Schließlich könnte dieses Projekt als Modell für die Bewertung von Strategien zur Krebsprävention und -kontrolle in einem realistischen und überprüfbaren Szenario dienen.

Meine Arbeit soll dazu beitragen, das klinische Management, die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität von Millionen von Menschen mit Lynch-Syndrom zu verbessern.

Sie haben bisher an der Pariser Universität Sorbonne gearbeitet. Warum haben Sie sich für Ihren Forschungsaufenthalt für das Universitätsklinikum Heidelberg entschieden?
Das Team von Prof. Kloor ist international als eines der führenden Expertenteams auf dem Gebiet der Krebsimmunprävention anerkannt. Mit seiner bahnbrechenden Forschung entwickelt das Team neue Ansätze zur Prävention von Krebserkrankungen im Zusammenhang mit dem Lynch-Syndrom. Das Universitätsklinikum Heidelberg bietet außerdem ein außergewöhnliches Forschungsumfeld mit Zugang zu einem dynamischen wissenschaftlichen Ökosystem, modernsten Technologien und einem starken Schwerpunkt auf translationaler Forschung. Dies macht es zu einem idealen Ort, um meine Arbeit voranzutreiben und grundlegende Entdeckungen mit klinischen Anwendungen zu verbinden. Mein Projekt hat im März begonnen – dem Monat zur Aufklärung über Darmkrebs und das Lynch-Syndrom. Ich hoffe, dass meine Arbeit dazu beitragen wird, erblich bedingte Krebserkrankungen in Zukunft wirksamer zu verhindern und dadurch die Krebsbelastung für kommende Generationen zu verringern.

„Wir freuen uns, dass wir mit Dr. Hugo Montémont einen Kollegen mit exzellenter Expertise für das Universitätsklinikum Heidelberg und unsere Forschung gewinnen konnten“, sagt Prof. Dr. Matthias Kloor, kommissarischer Leiter der Abteilung für Angewandte Tumorbiologie des Pathologischen Instituts am UKHD. Die Abteilung für Angewandte Tumorbiologie beschäftigt sich mit molekularen Mechanismen der Tumorentstehung. Sie führt im Rahmen der Krankenversorgung Untersuchungen zur Tumorklassifikation und Krebsfrüherkennung durch. Im Bereich der Forschung sucht sie nach neuen diagnostischen Markern und relevanten Antigenen für die Immuntherapie. Darauf aufbauend plant sie klinische Studien und führt sie durch.

Das Humboldt-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt herausragende Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt, Forschungsprojekte an einer Forschungseinrichtung ihrer Wahl in Deutschland umzusetzen. Gleichzeitig stärkt es die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit und ermöglicht neue Impulse für die Forschung. Das UKHD unterstützt durch das Ermöglichen von Forschungsaufenthalten gern die frühe Karriere talentierter Wissenschaftler.

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