Leben mit HIV – Forschung trifft Erfahrung
/ via universitätsklinikum heidelberg /
HIV – Gut behandelbar aber noch lange nicht besiegt
Eine Infektion mit HIV – dem Virus, dass die Erkrankung AIDS auslösen kann – ist heute kein Todesurteil mehr. Etwa 90.000 Menschen mit HIV leben aktuell in Deutschland. Moderne Therapien können das Virus nach einer Infektion so gut bekämpfen, dass die Erkrankung mit AIDS verhindert wird und eine Übertragung nicht mehr möglich ist – ein großer Fortschritt in der Behandlung. Wirklich heilbar ist eine HIV-Infektion jedoch nicht: Auch bei erfolgreicher Therapie verbleibt das Virus schlafend in Immunzellen. Eine Therapie muss daher lebenslang fortgeführt werden. Zudem können Begleiterkrankungen wie chronische Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurokognitive Symptome auftreten. Hinzu kommen soziale Herausforderungen: Viele Menschen erleben Stigmatisierung, Diskriminierung oder eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Entwicklung einer Heilung bleibt daher das Ziel intensiver internationaler Forschung, ist aber aktuell noch nicht Realität.
„Die antiretrovirale Therapie hat aus einer HIV-Infektion eine gut behandelbare chronische Infektion gemacht – vorausgesetzt, sie wird rechtzeitig begonnen und konsequent durchgeführt. Deswegen sind Prävention, Aufklärung, Entstigmatisierung und ein diskriminierungsfreier Zugang zu medizinischer Versorgung von entscheidender Bedeutung. Sowohl für die Behandlung als auch, um Neuinfektionen zu verhindern,“ sagt Dr. Frauke Mücksch, Forschungsgruppenleiterin des Zentrums für Infektiologie.