Moderne Konzepte aus der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
/ via universitätsklinikum heidelberg /
Vom 5. bis 8. Juni treffen sich rund 800 Fachleute aus aller Welt im modernen Heidelberger Kongressgebäude zum 74. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e. V. (DGMKG). „Die Teilnehmenden erwartet ein vielseitiges wissenschaftliches Programm zu neuesten Entwicklungen aus dem Fach der MKG-Chirurgie, darunter auch zum Einsatz künstlicher Intelligenz“, betont der diesjährige Kongresspräsident, Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am UKHD. Die Heidelberger MKG-Chirurgie ist eine der größten Einrichtungen ihrer Art in Europa.
Bei umfangreichen plastisch-rekonstruktiven Maßnahmen, wie sie an der Heidelberger Klinik nahezu täglich von einem spezialisierten Team z.B. in Folge von Tumorerkrankungen oder angeborenen Fehlbildungen durchgeführt werden, kommen innovative Techniken zur virtuellen chirurgischen Planung zum Einsatz: Schichtbildverfahren wie Computer- und Kernspintomographie bieten hochpräzise Aufnahmen, mit deren Hilfe die Operateure verschiedene Operationsschritte am Rechner simulieren können. Darauf aufbauend stellen die Expertinnen und Experten mit modernen 3D-Druckern Implantate her und Navigationssysteme erlauben schließlich eine exakte Übertragung der Planung in das Operationsfeld. „Diese in Heidelberg bereits seit Längerem eingesetzten innovativen Operationstechniken, die sich inzwischen international als Standard bewähren, werden in mehreren Kongresssitzungen diskutiert“, so Hoffmann.
Durch eine zunehmend eingesetzte Kombination von Patientendaten, medizinischem Fachwissen und maschinellem Lernen unterstützt zudem Künstliche Intelligenz (KI) dabei, das mögliche Behandlungsergebnis vorherzusagen.
Ein leider aktuell an Relevanz zunehmendes Thema der MKG-Chirurgie sind wehrmedizinische Aspekte, da die Verletzungen durch den Einsatz neuer Waffen in Kriegsregionen angepasste Techniken zur chirurgischen Versorgung erfordern. So sind es vor allem Explosionsverletzungen, die zu Brüchen und Defekten des Gesichtsschädels führen können. Hierzu wird es einen Erfahrungsbericht geben.
Von der Behandlung von Kriegsverletzungen zur modernen MKG-Chirurgie
Das hochspezialisierte Fach der MKG-Chirurgie wurde im vorigen Jahrhundert zunächst erforderlich, da in Folge von Kriegen teils komplexe Verletzungen im Kopf- und Gesichtsbereich auftraten, die eine spezielle chirurgische Expertise voraussetzten. Um die Verletzungen der Patientinnen und Patienten bestmöglich zu behandeln – und verletzte Kopf- und Gesichtsbereiche wiederherzustellen – wurden vermehrt plastisch-rekonstruktive Methoden notwendig.
Über die Jahrzehnte hat sich daraus ein chirurgisches Fach entwickelt, welches nach wie vor eine umfassende, sehr spezialisierte Versorgung, nun aber vor allem nach Unfällen und im Rahmen von komplexen Eingriffen bei Tumoren sowie bei der Behandlung von angeborenen Fehlbildungen im Kopf- und Halsbereich, garantiert. Hierbei spielt vor allem die Wiederherstellung der Funktion, aber auch der Ästhetik, eine zentrale Rolle.