Professor Ingo Autenrieth ist neuer Ärztlicher Direktor der Abteilung für Digitale und Molekulare Mikrobiologie
/ via universitätsklinikum heidelberg /
„Das Konzept des Mikrobioms, also die Gesamtheit der Mikroorganismen, die auf der Haut und den Schleimhautoberflächen des Menschen leben, hat zu einer völlig neuen Betrachtung der Physiologie und Pathophysiologie des Menschen geführt“, sagt Ingo Autenrieth. „Bahnbrechende Entwicklungen in der Hochdurchsatzsequenzierung und Bioinformatik ermöglichten es, das Mikrobiom des Menschen in seiner Gesamtheit zu erfassen. Wir möchten dieses Wissen jetzt für die Patientinnen und Patienten nutzen.“
Die mehr als 1000 verschiedenen Mikrobenarten auf der Haut, im Darm oder in der Lunge sind lebensnotwendig, damit sich das Immun-, Blut-, Verdauungs- oder Nervensystem normal entwickeln kann. Sie beeinflussen aber auch die Entstehung und das Fortschreiten von Krankheiten, neben Infektionskrankheiten insbesondere nicht-übertragbare chronisch-entzündliche Krankheiten sowie Krebs, Demenz, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Je besser man versteht, wie individuell das Mikrobiom zusammengesetzt ist, desto mehr wird klar, wie wichtig dieses „zweite Genom“ für den Menschen ist.